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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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zu.
Martuch hob die Hände, und eine schimmernde
Scheibe erschien vor seinen gekreuzten Handgelenken, ein Schild aus Energie. Der blaue Energieblitz,
den Pug geworfen hatte, wurde harmlos in die Luft
abgelenkt.
Pug, Nakor und Magnus hatten sich früher an diesem Nachmittag mit Martuch getroffen, der sie zu
einer relativ verlassenen Wiese in den Hügeln führte.
Pug bemerkte, dass es überall bebaute Felder gab,
aber keine Bauernhöfe.
»Das ist nicht unser Weg«, hatte Martuch seine
diesbezügliche Frage beantwortet. Er erklärte, dass
Bauern eine Kaste von Arbeitern waren, die für
Gruppen von Züchtern, Müllern und Getreide- und
Gemüseexporteuren arbeiteten und in Räumen in
großen Gebäuden wohnten, die er als »Wohnanlagen« bezeichnete. Sie fuhren jeden Morgen mit dem
Wagen hinaus und kehrten bei Sonnenuntergang zurück. Er sagte, es sei ein Erbe ihrer Dasati-Herkunft,
denn auf den Zwölf Welten war Stärke durch Anzahl
nicht nur eine Phrase, sondern eine Lebensregel: Die
Rudel von Raubtieren auf den Dasati-Welten bewirkten, dass eine Bauernfamilie in einem kleinen Haus
kein Jahr überleben würde.
Das andere, was Pug auffiel, war der Begriff »unser Weg«. Was immer er von den Ipiliac halten
mochte, er hielt sie für eins mit den Dasati.
»Magie wird von den Dasati häufig als ein weiteres
Werkzeug betrachtet, sonst nichts«, sagte Martuch
nun, »und das bedeutet selbstverständlich als eine
weitere Waffe. Ich denke, sobald Ihr die Einzelheiten
der Magie in dieser Umgebung versteht, wird Eure
Meisterschaft Euch unter unseren Magiebenutzern zu
etwas Besonderem machen, Pug.« Dann wandte er
sich Nakor und Magnus zu: »Wahrscheinlich werdet
Ihr alle drei den höchsten Rang erreichen. Aber unterschätzt nicht die Wildheit derer, denen Ihr begegnen
könntet. Ein Todespriester allein mag für Euch keine
Gefahr darstellen, aber als Gruppe werden sie Euch
überwältigen. Sie sind nach Euren Maßstäben Fanatiker, wie jeder Mann, jede Frau und jedes Kind im
Reich. Sie leben nach einem Standard, den man nicht
einmal als einen Kode bezeichnen könnte. Es ist eher
eine Reihe von unwillkürlichen Reaktionen, die über
Jahrtausende auf einem Planeten geschliffen wurden,
wo Zögern Vernichtung bedeutet.« Er sah die drei
Magiebenutzer an. »Wenn Ihr nachdenkt, sterbt Ihr.«
»Ihr zeichnet eine finstere Wirklichkeit«, sagte
Magnus.
»Das ist alles, was sie kennen. Für sie ist es nicht
finster, denn sie sind die Überlebenden, die Sieger,
und daraus beziehen sie ihren Stolz und ihre Zufriedenheit. Der Geringste der Geringeren, der die widerlichste Arbeit leistet, kann sich dem unterlegenen
Sohn des TeKarana persönlich überlegen fühlen. Es
ist ein Gefühl von Stellung, das Ihr nicht einmal be
ginnen könnt zu begreifen.«
Nakor sagte: »Ich habe diesen Teil bereits vor
Stunden verstanden, Martuch. Was ich wirklich gerne
wissen möchte, ist, wie es geschah, dass Ihr begonnen
habt, Euch von Euren Brüdern zu unterscheiden.«
»Das ist etwas, über das ich ein andermal sprechen
möchte, aber dieser Zeitpunkt rückt näher. Ich bin
heute vor allem hier, um Euch meine Entscheidung
mitzuteilen: Ich werde Euch führen, wohin Ihr gehen
wollt. Und mehr als das, ich werde mich verpflichten, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um Euch
auch wieder nach Hause zu bringen.«
»Da wir gerade davon sprechen«, warf Magnus
ein, »nachdem wir all diese Veränderungen ertragen
haben, wie sollen wir überleben, wenn wir nach Hause kommen?«
»Es wird funktionieren, denke ich«, sagte Martuch. »Es liegt im Wesen der Unterschiede zwischen
der zweiten und ersten Ebene der Wirklichkeit, dass
Ihr, sobald Ihr nach Hause zurückkehrt, wieder beginnt, Euch an Euren alten Zustand anzupassen. Ihr
möchtet vielleicht ein paar Tage im Bett bleiben, und
Euch wird zweifellos nach Sterben zumute sein, aber
ihr sterbt nicht. Betrachtet es als das Ergebnis von zu
viel Alkohol am Abend zuvor, nur viel unangenehmer, sodass es ungefähr eine Woche dauert. Dann
wird es vorbei sein. Es liegt eine gewisse Eleganz im
Wesen der Natur, ein Fortschreiten des Universums,
das nahelegt, dass die Dinge bleiben sollten, wo sie
hingehören. Da Ihr entschlossen seid, Euch nicht
daran zu halten, wird das Universum Euch verzeihen
und Euch bei Eurer Rückkehr wieder aufnehmen.«
Er sah Pug blinzelnd an, eine Gewohnheit, die, wie
Pug festgestellt hatte, für gewöhnlich bedeutete, dass
er sehr neugierig war. »Und darf ich nun den Grund
erfahren, wieso Ihr an einen Ort

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