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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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gehen wollt, den
kein bei geistiger Gesundheit befindliches Wesen
Eures Volkes je aufsuchen würde?«
Pug warf Nakor einen Blick zu, der zustimmend
nickte. Dann fragte er Martuch: »Wisst Ihr von den
Talnoy?«
Martuchs Augen weiteten sich. »Erstens solltet Ihr
nicht einmal das Wort kennen, nicht zu reden von
dem, was sie darstellen. Zweitens ist es eine … eine
Ketzerei. Warum?«
»Wir haben einen.«
Nun war Martuch vollkommen schockiert. »Wo?
Wie?«
»Es ist der Grund, wieso wir zur Dasati-Welt gehen müssen«, sagte Pug. »Ich werde Euch mit der
Zeit alles erzählen, aber im Augenblick soll genügen,
dass die Anwesenheit des Talnoy auf meiner Welt
der Grund unserer Sorge ist.«
»Das sollte er auch sein, Mensch«, erwiderte Martuch. »Es ist etwas, das selbst den tapfersten DasatiHelden erschreckt, eine Monstrosität aus den blutigsten Tagen in der langen und mörderischen Geschichte meines Volkes.« Er hielt einen Augenblick
inne. »Das verändert die Dinge.«
»In welcher Weise?«, fragte Pug. »Ihr habt es
Euch doch nicht anders überlegt?«
»Nein. Im Gegenteil. Ich bin nun noch entschlossener, Euch zu bringen, wohin Ihr wollt. Ich hatte
recht, als ich Euch sagte, dass Ihr das Spiel der Götter spielt, aber nun spielt Ihr um einen erheblich höheren Einsatz, als ich mir je hätte vorstellen können.
Aber ich muss gehen und mit jemandem sprechen,
und er wird seinerseits mit jemand anderem reden.
Wenn wir miteinander gesprochen haben, werde ich
zurückkehren, und wenn ich das tue, werden wir uns
hinsetzen und von Dingen reden, die kein Sterblicher, sei er Mensch oder Dasati, sich je träumen ließe, ganz zu schweigen davon, sich ihnen zu stellen.«
Er sah sich um, als mache er sich plötzlich Sorgen,
dass sie belauscht wurden. Wenn man ihren derzeitigen Aufenthaltsort bedachte, war dies beinahe eine
erheiternde Geste, aber Pugs Miene blieb ernst. »Ich
werde so schnell ich kann zurückkehren. Es sollte
offensichtlich sein, dass Ihr mit niemandem darüber
sprecht, nicht einmal mit Kastor. Und nun lasst uns
in die Stadt zurückkehren, und ich werde mich auf
den Weg machen.«
Pug und die anderen wechselten einen Blick, dann
folgten sie dem offenbar sehr aufgeregten Dasati.
Valko gefiel das Fest nicht. Er fand es seltsam und
beunruhigend, obwohl seine Mutter solch gesellschaftliche Begegnungen beschrieben hatte. Es war,
als verfügte er über eine erstaunliche Fähigkeit zu sehen, was andere nicht sehen konnten, oder vielleicht
fiel es ihm leichter zu ignorieren, was andere blendete
oder verlockte. Das hier war, was seine Mutter den
»gesellschaftlichen Krieg« der Dasati genannt hatte.
Wie Hirea angenommen hatte, machten sich die
meisten seiner Mitschüler zum Tavak, außer Seeleth,
der sich wie Valko in eine Ecke des Raums zurückgezogen hatte, um zu beobachten und sich alles genau anzusehen.
Mehrere Frauen hatten bereits Annäherungsversuche gemacht, jüngere Töchter von unwichtigeren
Kriegern und die erstaunlich schöne Tochter eines
geringeren Erleichterers, der sich auf den Handel mit
Waffen und Rüstungen spezialisiert hatte. Ihr Vater
war nach dem, was Valko ihr entnahm, ein Insekt,
aber ein sehr erfolgreiches Insekt. Und seine Tochter
war außerordentlich gutaussehend und nutzte ihre
Schönheit wie eine Ramme an einem Stadttor. Valko
hatte keine Zweifel, dass sich nach genügend Wein
mehrere von Hireas dümmeren Schülern um sie
schlagen würden, vielleicht würde es sogar zu Blutvergießen kommen. Valko sah, wie sie sich bewegte,
wie ihre ansonsten sehr züchtige Kleidung vielsagend an jeder Wölbung ihres Körpers klebte, und wie
sie lächelte. Er nahm an, dass sie mit Abstand die
gefährlichste Person im Raum war.
Er dachte über das nach, was Hirea zuvor über die
Beziehungen zwischen Familien, Clans, Häusern und
Dynastien gesagt hatte. Er erinnerte sich auch an das,
was seine Mutter ihm im Widerspruch zu konventioneller Weisheit beigebracht hatte: dass es nicht unbedingt etwas Schlechtes war, sich mit der Tochter
eines unwichtigeren Kriegers einzulassen, dass eine
erfolgreiche Vereinigung Nachwuchs produzieren
konnte, der diesen Krieger und seine Familie als Vasallen an einen band. Sich nach oben zu vereinigen,
war nicht der einzige Weg zum Erfolg, hatte sie ihm
gesagt. Sich nach unten zu vereinigen, um eine breite
Grundlage zu sichern, konnte viele Schwerter für jede Sache bringen, die man anging.
Tatsächlich, dachte er, als er sich im Raum umsah,
schien es hier ohnehin nicht viel

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