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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Krieger, denn
sie werden unter den Ersten sein, die euch Söhne
schicken, Söhne, die in den kommenden Jahren zu
den Häusern eurer Väter zurückkehren werden, und
wer diese Söhne sind, wird an euch liegen.«
Bei sich jedoch dachte Valko: Nur in dieser einen
Sache. Danach ist es die Mutter, die das Kind formt.
    Pug kämpfte gegen den Drang an, etwas zu tun, irgendetwas, aber er zwang sich, so reglos wie möglich zu bleiben. Sie saßen in einem Kreis, Magnus
rechts, Nakor links von ihm, Bek neben Nakor, und
gegenüber von Pug saß der Dasati namens Martuch.
    Martuch hatte im Lauf der letzten zwei Tage ein
paarmal mit Pug und Nakor gesprochen und Fragen
gestellt, die eindeutig mit ihrem Unternehmen zu tun
hatten, und andere, die scheinbar nur Konversation
über Alltägliches waren. Aspekte der menschlichen
Existenz faszinierten ihn ebenso wie alles, was Dasati war, Nakor und Pug faszinierte, aber ohne einen
Bezugsrahmen fiel es Pug schwer, seine Haltung gegenüber dem Führer zu beschreiben. Wenn man ihn
gefragt hätte, hätte er wohl dazu geneigt, ihn als angenehmen Gefährten zu bezeichnen.
    Martuch sagte: »Haltet still, meine Freunde. So ist
es besser. Je mehr ihr dagegen ankämpft, desto unbequemer ist die Veränderung.«
    Sie befanden sich in ihrer zweiten Woche der Magieübungen in der Stadt Sushar. Martuch war offenbar jemand, der sich mit vielen Dingen auskannte,
und Magie gehörte auch dazu. Er erklärte, dass man
auf der Dasati-Welt »Bannkrämer« als Bürgerliche
behandelte, als Angehörige eines Handwerks, das
nicht höher stand als das eines Schmieds oder Zimmermanns. Aber er hatte ihnen versichert, sobald sie
ihre Künste auf Delecordia beherrschten, würde ihre
Magie auch auf den Dasati-Welten wirken.
    Er hatte immer noch nicht zugestimmt, sie zu führen. Er erklärte, er werde ihnen seine Entscheidung
mitteilen, wenn die Zeit gekommen sei, aber im Augenblick sagte er weder ja noch nein. Was genau er
an Pug und seinen Gefährten verstehen wollte, war
nicht klar, aber er schien keine Eile zu haben, zu einer Entscheidung zu kommen.
    »Ihr müsst geduldiger sein«, sagte Martuch.
»Wenn der Prozess beendet ist, werdet Ihr die Luft
atmen, das Wasser der Dasati trinken und ihre Nahrung essen können und vollkommen wie Dasati aussehen. Es gibt einen Schutzzauber, den wir einsetzen
werden, damit Ihr wie wir ausseht, obwohl Ihr immer
noch hier und da die Aufmerksamkeit eines Todespriesters erregen werdet, wenn Ihr einem zu nahe
kommt – was ich an Eurer Stelle vermeiden würde.
In dieser einen Sache habt Ihr jedoch einen Vorteil:
Die Magier der Ipiliac sind den Todespriestern überlegen, denn ihre Magie hängt nicht vollkommen von
Nekromantie ab. Durch verschiedene geheimnisvolle
Mittel können wir dafür sorgen, dass Eure Verkleidung auch gegen ein genaues Hinsehen besteht. Das
wird jedoch Eure geringste Sorge sein. Denn dem
Temperament und dem Wesen nach seid Ihr den Dasati so fremd wie sie Euch, und es gibt tausend Wege
des Seins, der Betrachtung des Lebens und der Gestaltung alltäglicher Dinge, die Ihr nicht begreifen
werdet. Einige werdet Ihr schnell erlernen, andere
werden Euch vollkommen entgehen.« Er schaute von
einem Gesicht zum anderen. »Wir sind ein Volk von
Kriegern, und das meine ich ohne Prahlerei. Es ist
nicht, als ob wir das einzige Kriegervolk wären, aber
wir sind ein Volk, das ständig in hartem Kampf lebt.
Wir bringen unsere Jungen um, wusstet Ihr das?«
    Pug erinnerte sich an eine diesbezügliche Bemerkung Kaspars. »Ich habe so etwas gehört.«
»Jeder Junge könnte eine Gefahr sein, ein Rivale,
und muss als solcher vernichtet werden, bevor er den
Status der Existenz erreicht.«
Nakor schien davon fasziniert zu sein. »Wie überlebt Ihr als Volk?«
»Indem wir gefährlich sind, sogar als Kind. Indem
wir tückisch sind. Indem wir Mütter haben, die sich
dem Schutz ihrer Kinder widmen, bis sie alt genug
sind, um sich selbst zu schützen. Ihr werdet mehr
über Verstecke und andere Dinge erfahren, die meinem Volk geläufig sind, aber nicht alles sofort. Im
Augenblick konzentrieren wir uns darauf, Euch länger als eine Stunde am Leben zu erhalten, sobald Ihr
einen Fuß auf eine der Zwölf Welten setzt.«
»Aber es kann doch sicher nicht jeder Angehörige
Eures Volks ein Krieger sein«, sagte Magnus.
»Nein, es gibt Krieger, ihre Gefährtinnen und ihre
Kinder, und es gibt geringere Brüder und Schwestern. Der Rang ist nicht genau umschrieben,

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