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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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bereit, um dem König von
Roldem vorgestellt zu werden.
Servan erschien an Jommys Schulter und flüsterte:
»Das hast du nun davon, das Leben eines Prinzen zu
retten.«
»Wenn du mich vorgewarnt hättest«, erwiderte
Jommy weiterhin grinsend, »hätte ich den kleinen
Mistkerl dort oben sitzen lassen.« Servan lächelte
und wandte sich ab.
Servan und Jommy waren keine Freunde geworden, aber sie hatten eine Übereinkunft erreicht. Servan und Godfrey waren nun höflich zu den drei Jungen von der Insel des Zauberers, und Jommy hatte
aufgehört, sie zu schlagen.
Der königliche Zeremonienmeister stieß mit dem
Ende eines schweren Holzstabs auf den Boden, und
es wurde still in der Halle. »Eure Majestäten!«, verkündete er. »Adlige Damen und Herren und alle anderen Versammelten! Sir Jommy, Sir Tad und Sir
Zane aus dem kaiserlichen Haus von Kesh!«
»›Sir‹?«, sagte Tad. »Wann ist das denn passiert?«
Servan flüsterte: »Nun, sie mussten sich irgendwas
einfallen lassen, damit ihr wichtig klingt. Und jetzt
geht rüber zum König. Verbeugt euch, wie ich es
euch gezeigt habe, und stolpert nicht!«
Die drei Jungen gingen über den langen Teppich
zu dem bezeichneten Fleck, sechs Schritte vor den
Thronen, und verbeugten sich, wie man es ihnen gezeigt hatte. Auf Zwillingsthronen saßen König Carol
und Königin Gertrude. An der Seite der Königin
stand ein kleines Mädchen, das nicht älter als acht
oder neun sein konnte, Prinzessin Stephane, und
rechts vom König standen seine drei Söhne: der
Kronprinz Constantine, ein Junge beinahe im gleichen Alter wie die drei selbst, Prinz Alber, etwa zwei
Jahre jünger, und selbstverständlich Prinz Grandy,
der seine Freunde angrinste. Constantine und Alber
trugen Uniformen der königlichen Marine, während
Grandy eine schlichte Jacke trug, solange man Goldfäden und Diamantknöpfe für schlicht hielt.
Der König lächelte und sagte: »Wir schulden Euch
viel, meine jungen Freunde, da Ihr das Leben unseres
jüngsten Sohnes gerettet habt.«
Man hatte den dreien gesagt, sie sollten erst sprechen, wenn man eine direkte Frage an sie richtete,
aber Jommy konnte nicht anders und platzte heraus:
»Ich will die Ehre nicht abstreiten, Majestät, aber
Euer Sohn war wirklich nicht in großer Gefahr; er ist
ein unternehmungslustiger Junge, der gut auf sich
selbst aufpassen kann. Es war nur eine kleine Ungelegenheit für ihn.«
Einen Augenblick herrschte Stille am Hof, dann
lachte der König. Grandy verdrehte die Augen, grinste seinen Klassenkameraden aber an.
»So sehr es uns erfreut zu denken, dass unser
jüngster Sohn auf sich aufpassen kann, wie Ihr es
ausdrücktet, so wissen wir doch aus dem, was uns
berichtet wurde, dass sein Leben in Gefahr war und
Ihr Euch einer noch größeren Gefahr ausgesetzt habt,
um ihn zu retten. Daher belohnen wir Euch mit Freuden mit dem Folgenden.« Er winkte dem Zeremonienmeister, der vortrat.
»Von diesem Tag an«, rief der Zeremonienmeister, »soll überall im Reich Roldem bekannt sein,
dass die drei Männer, die hier heute vorgestellt wurden, Ritter des Königlichen Hofes sind, versehen mit
allen Privilegien und Ehren, die diesem Rang entsprechen, und mit der Dankbarkeit des Hofes für ihre
heroische Tat, das Leben unseres geliebten Sohnes
Grandprey gerettet zu haben. Sie sollen den Titel eines Ritters des Königlichen Hofes ihr Leben lang
tragen. So erklärt am heutigen Tag, durch königliches Dekret.«
Tad flüsterte: »Grandprey?«
Zane warf einen Blick zu dem Jungen, der zum
Himmel starrte, als wollte er sagen, dass nicht er den
Namen ausgesucht hatte, sondern seine Mutter.
Die drei schwiegen, während der königliche Hof
höflich applaudierte. Die königliche Familie jedoch
wirkte ehrlich in ihrer Liebenswürdigkeit und ihrem
Dank, was, wie Jommy annahm, bedeutete, dass
Grandy einen farbenfrohen Bericht von ihren Taten
am Berg geliefert hatte.
Der König stand auf, kam die Treppe herunter und
stellte sich vor die Jungen, während ein Page in königlicher Livree an seiner Seite erschien, der ein großes Tablett hielt. Das Tablett war mit weißem Samt
bedeckt, und darauf ruhten drei goldene Nadeln mit
dem königlichen Wappen der Nation. Der König
nahm die Nadeln vom Tablett, steckte sie persönlich
an den Kragen aller drei Jungen und trat dann zurück.
Jommy warf einen Blick zu Servan. Der junge
Mann bedeutete ihnen, sich zu verbeugen, also tat
Jommy das, gefolgt von Tad und Zane. Der König
kehrte zu seinem

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