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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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angenehmer macht.« Er zeigte auf den Mann neben sich.
»Das ist Unkarlin, ein Reiter der Blutgarde.« Er
wandte sich ihm zu und fragte: »Wie viele überlebende Söhne und Töchter leben in Eurem Haushalt?«
»Ich bin der dritte Sohn und das fünfte von sieben
Kindern.«
»Von der gleichen Mutter?«
Unkarlin neigte zustimmend den Kopf, und mehrere junge Krieger verliehen ihrem Staunen Ausdruck. Zwei, ja drei Kinder von den gleichen Eltern
waren nicht unbekannt, aber sieben! Das war wahrlich heldenhaft!
»So entstehen Dynastien!«, rief Hirea. »Wenn eure
Söhne ihre Feinde töten und Beute machen, entsteht
erst Wohlstand, dann Reichtum, und es kommen Geringere und mehr Reiter in die Familie! Die Familie
dieses Mannes ist zum Teil verantwortlich für die
Macht und den Erfolg der Blutgarde. Denkt an eure
Väter und wie viele Verwandte mit ihnen reiten. Wie
viele Onkel und Vettern hast du bei den Sadharin,
Valko?«
In den Wochen, die er bei seinem Vater verbrachte, bevor er zu Hirea kam, um ausgebildet zu werden,
hatte Valko Einzelheiten wie diese erfahren. »Mein
Vater ist der Älteste bei den Sadharin, Hirea! Er hat
einen jüngeren Bruder und vier geringere Vettern bei
den Reitern. Von ihnen habe ich siebenundzwanzig
Vettern und sechzehn geringere Vettern.«
»Wie viele Reiter gibt es bei den Sadharin?«
»Siebenundneunzig, und fünfzig sind Lords.«
»Von den fünfzig Lords der Sadharin sind neunundvierzig Verwandte von Valko!« Er sah sich um.
»Es gibt kaum stärkere Verbindungen als das! Aber
um diese Art von Kraft zu züchten, um solche Macht
zu haben, auf die man sich berufen kann, muss man
weise auswählen, wen man sich ins Bett holt, ihr
jungen Narren! Es gibt Frauen, die ihr so begehren
werdet, dass euer Körper schmerzt, aber sie sind eine
Verschwendung eurer Zeit und eures Samens. Selbst
wenn ihr einen mächtigen Sohn mit einer Geringeren
habt, wird er immer noch ein Geringerer sein. Wenn
ihr einen Sohn von einer Kriegerfamilie habt, aber es
ist eine schwache Familie ohne starke Gönner oder
Blutsverbindungen, was gewinnt ihr dann? Nichts.
Sie gewinnen etwas, indem sie sich eurer Linie anschließen, aber euch zieht es nur nach unten. Ihr
müsst Frauen suchen, die euresgleichen sind, oder,
wenn ihr klug genug seid, wenn ihr etwas Einzigartiges an euch habt« – hier schien er direkt Valko anzustarren – »dann solltet ihr nach oben züchten. Jeder
Mann, der eine weibliche Verwandte des Karana ins
Bett bekommen kann, selbst wenn sie die hässlichste
Frau ist, auf die jemals euer Auge fiel, sollte es tun,
und wenn ihr sie behalten könnt, bis sie schwanger
ist, dann betet, dass dieses Kind ein guter Krieger
wird, denn dann werdet ihr Verbindungen haben, die
euren Feind schon bei dem Gedanken daran zittern
lassen. Dann könnt ihr euch über die Politik eurer
Nation erheben, sogar über die Politik eurer Welt,
und eine Kraft innerhalb der Zwölf Welten darstellen.« Er hielt inne, als er sah, dass alle jungen Krieger angespannt zuhörten.
»Aber alles beginnt, indem ihr zunächst begreift,
dass Vereinigung eine Kunst ist.«
Nun waren die Krieger bereit, ihre nächste Aufgabe zu verstehen, dachte Valko. Er hatte so interessiert
gewirkt wie alle anderen, aber nichts, was Hirea ihm
sagte, war ihm neu. Seine Mutter hatte oft stundenlang mit ihm über solche Themen gesprochen.
Er wusste bereits, dass es dumm war, Zeit mit einer Frau zu verschwenden, deren Rang geringer war
als sein eigener, es sei denn, es ging darum, einen
Vasallen, vielleicht einen Lord ohne überlebende
Söhne, an sich zu binden, denn Land und Vieh waren
wichtiger als Söhne aus geringeren Häusern. Er
selbst würde sich auf jeden Fall darauf konzentrieren,
einen höheren Status zu gewinnen. Er wusste, dass
seine Mutter von ihm einen raschen Aufstieg erwartete. Innerhalb von zehn Jahren sollte er Herr der
Camareen sein und in zwanzig Jahren mächtige Söhne haben und Verbindungen zu mächtigen Häusern.
Valko begriff nur einen Teil des Plans seiner Mutter. Dass sie einen Plan hatte, bezweifelte er nicht,
denn sie hatte keinen Dummkopf als Sohn aufgezogen. Er wusste, dass sie sich ihm irgendwann, irgendwie wieder zeigen würde, und dann würde er
mehr darüber erfahren, was hinter seiner Ausbildung
steckte.
»Und nun«, sagte Hirea, »gehen wir zu einem Fest
in die Stadt Okora. Dort werdet ihr Töchtern und
Frauen aus dem Haushalt reicher und mächtiger
Männer begegnen. Wählt weise, junge

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