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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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oder unschuldigere Seeleute zu verschrecken, die vom Kurs abgekommen waren. Ein kleines blaues Licht, das in einem Turmfenster der alten Burg aufblitzte, ein paar schreckliche Geräusche und wenn nötig eine schauerliche Illusion am Strand darunter, und sie machten einen großen Bogen um diesen Ort.
    Jetzt erinnerte die Insel des Zauberers an eine Gartengesellschaft im Frühling im königlichen Palast von Roldem, nur dass es bloß wenige schöne Damen und keine schmucken jungen Höflinge gab.
    »Ich danke Euch allen, dass Ihr gekommen seid«, erklärte Miranda, und sämtliche Gespräche brachen ab. »Tomas von Elvandar sollte in Kürze zu uns stoßen. Aber bevor er
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    eintrifft, möchte ich etwas sagen. Ihr seid alle den anderen bekannt, wenn nicht vom Sehen, dann dem Ruf nach. Ihr seid alle hier, weil Ihr als Meister Eurer Kunst und als einflussreiches Mitglied Eures jeweiligen Ordens oder Eurer Gesellschaft anerkannt seid. Ich kann Euch nur bitten zu glauben, was Ihr von Lord Tomas hören werdet, so fantastisch es sich auch anhören mag.«
    Sie hörte den Drachen näher kommen, bevor sie sich umdrehte und ihn sah.
    Jene, die im Halbkreis vor ihr saßen, blickten erstaunt nach oben.
    Caleb ging zu seiner Mutter, stellte sich neben sie und flüsterte: »Gold ist besser.«
    Der Drache, den Tomas heute ritt, ließ den roten, den er zuvor benutzt hatte, klein aussehen. Dieses majestätische Geschöpf hatte einen Kopf von der Größe eines Frachtwagens, und seine Flügelspannweite hätte die gesamte Breite des Hauptgebäudes auf der Insel bedecken können, wobei die Spitzen immer noch den Boden berührt hätten. Dieser gewaltige Drache landete so leichtfüßig wie ein Blatt, das von einem Zweig flattert, und Tomas sprang von seinen Schultern - die höher waren, als wäre er von einem Dach gesprungen. Er bedankte sich bei dem Drachen, und das Geschöpf sprang in die Abendluft und schraubte sich steil in den Himmel.
    Ohne Vorreden sagte Tomas: »Dass Ihr hier seid, bedeutet, dass Miranda und Pug Euch etwas zutrauen, und Zutrauen wird notwendig sein. Ich bringe Euch eine Warnung, eine sehr dringliche. Ich bin Tomas, Gemahl von Königin Aglaranna, der strahlenden Herrscherin von Elvandar. Ich bin dank ihrer Ernennung und der Zustimmung ihrer Untertanen Kriegsführer von Elvandar.
    Ich trage den Mantel von Ashen-Shugar, Herrscher der Adlerhöhen, und verfüge über seine fremden Erinnerungen, obwohl ich ebenso sterblich bin wie jeder andere hier. Man

    hat mir eine längere Lebensspanne gegeben als den meisten Menschen, aber ich weiß, dass mich schließlich der Tod erwarten wird.
    Ich bin über die Sterne hinausgereist und in die Hallen des Todes selbst und habe mit Göttern und Dämonen gesprochen. Ich erzähle Euch das, damit Ihr etwas über mich wisst, und darüber, was ich gesehen habe. Denn nun muss ich von den Schrecken sprechen. Einige von Euch kennen den Begriff vielleicht aus der Überlieferung, andere haben ihn nie gehört, aber am Ende ist das alles ohne Bedeutung, denn Ihr wisst nichts über sie. Ich bin der einzige Sterbliche auf dieser Welt außer einem einzigen anderen, der die Schrecken tatsächlich kennt, und dieser andere befindet sich weit von hier entfernt. Also schiebt alle Vorstellungen, die ihr vielleicht habt, beiseite, und hört zu.«
    Caleb flüsterte: »Er hat uns gerade gesagt, wir sollten den Bären vergessen, oder?«
    Seine Mutter nickte.
    Tomas begann seine Geschichte.
    Als er fertig war, war das Wort, das die versammelten Priester und Magier am besten beschrieb, »erschüttert«. Ohne Ausschmückungen hatte Tomas ihnen von der ersten und einzigen Begegnung der Valheru mit den Schrecken berichtet, auf einer Ebene, die von den Drachenlords »die Grenze« genannt wurde. Es war ein Ort zwischen den Ebenen und der Leere und wie der Gang der Welten, die Ewige Stadt und ihr Garten ein Ort, der sich rationalen Beschreibungen entzog.
    »Es gibt einen Ort auf dieser Welt«, sagte Tomas, »die Berge der Quor, in jenem Teil von Groß-Kesh, der dem Inselkönigreich von Roldem am nächsten liegt. Dort haben wir ein Leck in den Grenzen der Wirklichkeit entdeckt, 3V
    eine Stelle, wo unsere Welt und diese Grenze zusammen existieren. Irgendwie sind Kinder der Schrecken - Wesen, die man nach den Maßstäben der Leere beinahe als wohlwollend bezeichnen könnte - in diesen Grenzbereich gekommen und von dort auf unsere Welt. Sie haben gespielt, aber dieses Spiel war tödlich. Miranda und ich haben ihrer Existenz

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