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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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diese beiden jungen Offiziere, waren vor einer Woche an dieser Küste abgesetzt worden, und Jommy wusste nur, dass man erwartete, jemand werde hier an Land gehen, obwohl man ihnen nicht mitgeteilt hatte, um wen es sich dabei handeln würde. Jommy wusste lediglich, dass es keine Freunde sein würden.

    Auch Jommy war älter geworden, aber als Bauernjunge und Arbeiter für eine Karawane war er bereits an ein härteres Leben gewöhnt gewesen, als sein Begleiter es geführt hatte, und man sah ihm seine neuesten Erfahrungen nicht so deutlich an.
    Seine gewiefte Dreistigkeit hatte sich in eine ruhige Selbstsicherheit verwandelt, und die Zeit, die er mit den anderen jungen Offizieren der Universität von Roldem verbracht hatte, hatte ihn ein gewisses Maß an Demut gelehrt - offenbar konnten alle irgendetwas besser als er. Dennoch, ein Teil seines Wesens blieb unverändert: seine beinahe einzigartige Fähigkeit, den meisten Situationen etwas Amüsantes abzugewinnen. Diese hier brachte ihn allerdings an seine Grenzen. Ihre einzige Wärmequelle war ein Feuer in einer großen Höhle eine Meile den elenden Hang hinauf, und die Feinde, die angeblich erscheinen sollten, gaben sich offenbar keine Mühe, pünktlich zu sein.
    »Nein«, sagte Jommy, »ich meine nicht, warum wir hier sind. Ich meine, warum sind wir hier?«
    »Hast du geschlafen, als der Hauptmann seine Befehle gab?«, erklang eine Stimme hinter ihnen.
    Jommy drehte sich um, erkannte aber nur eine schattenhafte Gestalt, die sich unbemerkt genähert hatte. »Ich wünschte, du würdest das nicht tun«, beschwerte er sich.
    Der Mann setzte sich neben Jommy und ignorierte dabei die Tatsache, dass die Hälfte seines Körpers sich immer noch außerhalb des knapp bemessenen Schutzes des behelfsmäßigen Unterstands befand. »Ich wäre wirklich ein schlechter Dieb, wenn ich mich nicht in einem wilden Sturm an euch beide anschleichen könnte«, erwiderte er.
    Der Neuankömmling war nur ein paar Jahre älter als sie, aber sein Gesicht zeigte Spuren verfrühten Alterns, darunter auch ein paar unerwartete graue Haare in seinem dunklen Bart. Er war beinahe so groß wie Jommy, aber nicht ganz so kräftig; seine Bewegungen und seine Haltung wiesen jedoch auf eine drahtige Zähigkeit hin, die Jommy überzeugte, dass er bei einem Faustkampf ein schwieriger Gegner sein würde.
    Servan nickte. »Jim«, sagte er zum Gruß. Der junge Dieb war in das gleiche Netz von Intrigen geraten, das Servan und Jommy auf diesen einsamen Hügel verschlagen hatte. Er war eine Woche zuvor erschienen, auf einem Schiff mit Nachschub für das, was Jommy inzwischen bei sich als »diese verfluchte Unternehmung« bezeichnete.
    Servan und Jommy dienten beide derzeit in der Armee von Roldem, obwohl Jommy aus einem Land auf der anderen Seite der Welt stammte. Servan war von Adel, sogar von königlicher Abkunft und in der Nachfolgelinie für den Thron, falls zehn oder elf Verwandte unerwartet dahinscheiden sollten. Aber im Augenblick waren sie Teil von etwas, das nur als äußerst ungewöhnliche Kompanie bezeichnet werden konnte, Soldaten aus Roldem, dem Königreich der Inseln, Kesh und sogar eine Gruppe von Bergleuten und Pionieren aus der Zwergenstadt Dorgin, alle unter dem Kommando von Kaspar von Olasko, ehemals Herzog eines Landstrichs, der nun eine Provinz des Königreichs Roldem darstellte. Früher ein gejagter Gesetzloser, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt war, war es ihm in den letzten Jahren gelungen, seinen Ruf wiederherzustellen, und nun hatte er einen besonderen Status sowohl in Roldem als auch im Kaiserreich Groß-Kesh. Sein Adjutant war ein Hauptmann aus Roldem namens Stefan, der zufällig Servans Vetter war, was ihn zu einem weiteren weitläufigen Verwandten des Königs von Roldem machte.
    Das Eintreffen des Neuen hatte einen zusätzlichen erstaunlichen Aspekt dieser Expedition enthüllt. Jim war einer von einem halben Dutzend Männern, die man sich selbst bei der lebhaftesten Fantasie nicht als Soldaten vorstellen konnte, die aber bei Soldaten untergebracht waren, mit Soldaten auszogen und von denen man erwartete, dass sie Befehlen ebenso gehorchten, als wären sie Soldaten. Jommy und Servan hatten dem ansonsten nichts verbergenden Dieb darüber nur entlocken können, dass er zu einer besonderen Gruppe von »Freiwilligen« gehörte, die hier waren, um mit den vereinten Streitkräften von Roldem, Kesh, dem Königreich und ein paar Offizieren der östlichen Königreiche ausgebildet zu werden.
    Der

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