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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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nichts Komisches sehen«, stellte Hirea 188
    fest. »Wenn Ihr Eure Freunde wirklich erreichen müsst, ist es das Beste, wenn wir es bald versuchen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis unsere Leute auffallen werden, wenn sie sich zu nahe an den Palastwachen aufhalten.«
    Ohne ein weiteres Wort stieg er die Leiter zur Falltür hinauf. Er hob die Tür und sah sich um, um sich zu überzeugen, dass sich niemand in diesem Teil des Hains aufhielt, bevor er weiterging.
    Pug und Magnus folgten, und Magnus sagte Martuch Bescheid, als er die Leiter hinter sich hatte. Der Krieger und die beiden Geringeren folgten, und als alle oben waren, klappten sie die Falltür wieder zu.
    Es war Abend, aber in der Stadt war genügend los, dass zwei Krieger, die eilig durch die Straßen ritten, nicht auffallen würden. Martuch hatte Pug genaue Anweisungen gegeben, wie er den Ort erreichen konnte, an dem sich Nakor und Bek wahrscheinlich befanden: die Unterkunft der Rekruten.
    Pug und Magnus stiegen hinter den beiden Kriegern auf und hielten sich gut fest, denn selbst die gut ausgebildeten Varnin waren unruhig wegen des zusätzlichen Gewichts auf ihren Rücken. Martuch und Hirea ritten schnell, denn zwei Reiter könnten in der Mitte eines angeblich leeren Hains zu dieser Tageszeit auffallen.
    Sie erreichten den ersten Tunnel, der in die eigentliche Stadt führte. Rasch bewegten sie sich über geschäftige Straßen, obwohl sie weniger überfüllt waren als sonst. Das letzte Große Ausmerzen hatte seinen Preis gefordert. Obwohl der Tod im Leben der Dasati eine Konstante war, lag eine Spur von Erwartung und Nervosität in der Luft, da das Ausmerzen weiteren Ärger ankündigen mochte …
    Als sie auf dieser Ebene eingetroffen waren, hatte Pug bemerkt, dass viele Todesritter am Abend ohne Rüstungen
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    ausgingen, es vorzogen, bequeme Gewänder zu tragen und auf weniger temperamentvollen Tieren als den Kriegs-Var-nin zu reiten. Und viel mehr Dasati-Damen drängten sich dann auf den Straßen, bewegten sich lässig von einem Ort zum anderen, suchten Plätze auf, an denen es Essen und Getränke gab, ähnlich midkemischen Gasthäusern oder Restaurants. An diesem Abend allerdings gab es kaum Frauen auf der Straße, und kein Mann war ohne Rüstung unterwegs, wenn man von Geringeren absah, die Todesrittern folgten.
    Auch Todespriester und Hierophanten waren nirgendwo zu sehen. Alle waren beschäftigt, und das stellte ein weiteres Zeichen dafür dar, dass etwas Wichtiges bevorstand. Pug wusste nicht, ob es bedeutete, dass die Invasion von Kelewan vorbereitet wurde - obwohl er annahm, dass die Anführer der Großen Häuser und Gesellschaften eine Vorwarnung erhielten, einer Musterung zu folgen oder vielleicht ein weiteres Ausmerzen zu veranstalten, falls der Dunkle mehr Todesmagie brauchte, um mehr Portale zu schaffen.
    Als sie den Bezirk erreichten, dessen Eingang sich am nächsten zu dem Bereich befand, wo Bek und Nakor sich wahrscheinlich aufhielten, zügelten Martuch und Hirea ihre Varnin. Martuch sagte, ohne zurückzuschauen: »Wir werden Seitenstraßen nehmen und um den Bezirk herumreiten. Bei Sonnenaufgang werden wir wieder hier sein. Wenn Ihr könnt, zeigt Euch, und wir werden anhalten, als gehörtet Ihr uns, und Ihr müsst uns folgen. Wenn Ihr es nicht wagen könnt, sichtbar zu werden, werden wir hier Rast einlegen.
    Sprecht mit uns, wenn Ihr könnt, und lasst uns wissen, was Ihr braucht. Wenn wir Euch nicht finden …« Er brachte den Gedanken nicht zu Ende, aber Pug wusste, was er meinte.
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    »Wenn wir Euch nicht sehen«, sagte er leise, »werden wir unseren Weg zurück zum Hain selbst finden.«
    »Viel Glück«, wünschte Hirea.
    »Für Euch ebenfalls«, erwiderte Pug.

    Als die beiden Reiter verschwunden waren, sagte Pug: »Magnus?«
    »Hier, Vater«, erklang eine Stimme rechts von ihm. Magnus streckte den Arm aus und berührte ihn.
    »Wir müssen dicht an der Mauer bleiben. Wenn jemand mit uns zusammenstößt, selbst ein Geringerer, wird man uns entdecken.«
    Sie eilten in den Tunnel, vorbei an einer Reihe von geschlossenen Türen und Fenstern, bei denen die Vorhänge zugezogen waren.
    »Alle scheinen drinnen zu bleiben«, sagte Magnus leise.
    »Gut für uns«, erwiderte sein Vater.
    Sie liefen weiter den langen Gang entlang. Er war breit genug für ein halbes Dutzend Reiter nebeneinander, aber ebenfalls leer. Pug war besorgt, weil jemand in dieser Stille vielleicht hören könnte, dass sie vorbeikamen, aber er eilte weiter. Es gab

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