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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Willensstärke heraufzubeschwören, um ihre magische Sicht durch die Barriere zu bringen, und spürte einen stechenden Schmerz, als sie dies tat. Den Schmerz kämpfte sie nieder und benutzte ihre eigenen Verteidigungszauber, um den Angriff auf ihren Geist zurückzuschlagen, und dann sah sie, was innerhalb der Kugel geschah. Sie war so angewidert, als sie erkannte, was sie vor sich hatte, dass sie instinktiv zurückwich. Als sie ihren Geist wieder auf die andere Seite der Barriere riss, wäre sie beinahe ohnmächtig geworden.
    Nach einer unklaren Zeitspanne bemerkte sie, dass Erik von Finstermoor sich über sie beugte, und erkannte, dass sie am Boden lag. »Geht es Euch besser?«, fragte er ruhig inmitten dieses organisierten Chaos.
    »Ich sah …«, murmelte sie schwach, als der alte Krieger die Hand ausstreckte, um ihr auf die Beine zu helfen.
    »Was habt Ihr gesehen?«, fragte er ermutigend und stützte sie mit einem Arm.
    »Wir müssen …«
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    »Was?«
    Ihre Augen waren immer noch unkonzentriert und ihre Gedanken umwölkt.
    »Wir müssen gehen.«
    »Wir gehen ja«, sagte er. »Wir ziehen uns zurück, um uns neu zu formieren.«
    »Nein«, protestierte sie. »Wir müssen … den Planeten verlassen.«
    »Miranda«, murmelte er leise und führte sie den Hügel hinunter, wo ein Diener sein Pferd hielt. »Was sagt Ihr da?«
    Er sah, dass sie wieder klarer wurde, und trotz ihrer offensichtlichen Erschöpfung waren ihre Augen geweitet und ihre Züge wieder lebhaft. »Erik!
    Sie haben … ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Es ist kein Spalt, wie wir ihn kennen, sondern eher … eine Art Tunnel. Es ist ein Gang zwischen den beiden Ebenen, und er nimmt beinahe das gesamte Innere dieser Kuppel ein!«
    Sie schaute zurück zu dem monströsen Schwarzen Berg, der sich in den Nachmittagshimmel erhob wie eine schreckliche dunkle Pustel auf der Oberfläche des Planeten. »Und dann ist da diese riesige Grube …« Sie schloss die Augen und holte tief Luft. »Die meisten Eurer Leute … müssen in dieses Loch gefallen sein … in diesen Tunnel oder was immer es ist.«
    »Ihr Götter«, sagte er leise.
    »Erik«, sagte sie, sah sich um und erkannte, dass Alenburga und Kaspar bereits gegangen waren. »Ihr müsst es Ihnen sagen … Wir müssen so viele Menschen evakuieren, wie wir können. In diesem Ding sind Todespriester, die jeden lähmen, der hineingefallen ist, all Eure Männer, und sie lassen die Todesritter … alle in die Grube werfen …« Sie schloss die Augen und zwang sich, sich zu erinnern. »Erik, sie füttern es. Sie benutzen unsere Soldaten, um es stärker und größer zu machen.«
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    Erik wurde bleich. »Und wenn es stark genug wird, wird es wieder springen?«
    »Ja«, sagte Miranda, kaum fähig zu sprechen. »Die Kuppel wird größer … und größer …« Ihre Stimme wurde leiser, und sie begann zu schwanken. »Bis sie diese ganze Welt bedeckt…«
    »Aber sie kann doch nicht… ewig weiterwachsen.«
    Mirandas Gesicht war aschgrau. »Nein, sie braucht nur groß genug zu sein, um etwas von der anderen Seite durchkommen zu lassen …«
    »Was denn?«
    »Den Dunklen Gott der Dasati«, flüsterte sie. Dann wurde sie schlaff, und nur Eriks fester Griff bewahrte sie davor, zu Boden zu fallen.

    »Du!«, rief er dem nächsten Soldaten zu. »Finde eine Sänfte. Bringt sie zum Oberbefehlshaber!«
    »Jawohl!«, sagte der Tsurani, den er angesprochen hatte.
    Erik sah die Kuppel an, während er wartete. Gegen die Armeen der Smaragdkönigin im Alptraumgebirge hatte er mit dem überlebt, was er hatte.
    Diesmal würde vielleicht niemand überleben.
    Pug und Magnus hielten sich gegen das Kreischen die Ohren zu. Nakor wurde zu Boden geworfen.
    Die gesamte Höhle bebte und vibrierte, und viele von denen nahe am Rand fielen in die Grube und schreiend in den Tod. Nakor setzte sich auf und zeigte nach oben: »Seht nur!«
    Eine runde Windsäule wirbelte von oben herab wie ein riesiger Tornado, und durch sie hindurch fielen Leichen. Blitze knisterten im trüben Licht und ließen die riesige höhle blendend hell werden. Über ihnen erschien ein rie 267
    siges Loch am oberen Ende des Tornados, und mehr Leichen fielen hindurch.
    »Das sind Tsurani!«, rief Magnus.
    Die Rüstungen waren unverwechselbar, ebenso wie die menschlichen Gestalten, als Tausende von Männern durch das Loch fielen. Plötzlich bebte die riesige Gestalt des Schreckenslords, und er fing an zu leuchten und Wellen zu schlagen wie Seide im Wind.
    Dann erhoben sich

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