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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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von der Oberfläche des bösartigen Wesens Ranken von übel riechendem Rauch, stiegen in den Wirbel, verbanden sich mit ihm und schienen ihn irgendwie zu vergrößern.
    »Was ist da los?«, rief Pug Nakor zu.
    »Der Schreckenslord hat einen Gang zwischen dieser Welt und Kelewan geöffnet«, antwortete der kleine Mann. »Es ist nicht wie deine Spalte, Pug, oder auch nur wie die Portale, die sie für ihren Brückenkopf benutzt hatten.
    Jetzt sind diese Welt und Kelewan verbunden, und wenn der Schreckenslord an Kraft gewinnt, wird er den Bereich seiner Kontrolle nach außen drücken. Je mehr Oberfläche von Kelewan er bedeckt, desto mehr Leute unter der Kuppel seiner Kontrolle werden sterben. Kelewan wird seine nächste Heimat sein. Er setzt sein eigenes Wesen ein, die Energie, die er von Tausenden von Jahren des Todes aufgestaut hat, und er nutzt sie, um sich nach Kelewan zu ziehen.
    Irgendwo im Verlauf dieses Prozesses, und zwar bald, fürchte ich, wird er seinen Weg durch diesen Tunnel nach Kelewan beginnen.«
    »Was ist mit den Dasati?«, fragte Magnus.
    »Sie sind Opfer von Betrug und Täuschung in unvorstellbarem Maßstab.« Er sah Pug an. »Dein Vater versteht bereits, um was es dem Dunklen geht. Er benutzt sie als Mittel, um Zugang zur nächsthöheren Ebene zu erhalten; 267
    die Idee, dass er den Dasati ein neues Reich eröffnet, ist eine Lüge. Er wird diese Welt verlassen und weiterziehen, aber nicht, bevor er all ihr Leben vertilgt hat… Sobald er sich auf Kelewan eingerichtet hat, wird er dort einen Dunklen Tempel schaffen wie diesen hier, dann den Planeten in seinen früheren Zustand zurückversetzen, und was immer an Menschen noch dort existiert, wird sich weiter vermehren und den Planeten wieder bevölkern können, während der Schreckenslord schläft. Er wird Jahrhunderte schlafen, aber seine Träume werden die neu entstehenden Stämme von Menschen beherrschen. Er wird Kelewan zu einem Hohn seiner ehemaligen Größe machen, wird die Tsurani in mörderische Todesanbeter verwandeln wie die Dasati und dann anfangen, sich weiter auf die nächsthöhere Ebene zu begeben.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Pug.
    »Weil es schon einmal geschehen ist, Pug«, antwortete Nakor. »An anderen Orten und hier, auf dieser Welt.« Nakor bedeutete ihnen, sich in den relativen Schutz des Podiums hinter dem Thron des TeKarana zu begeben. Er krabbelte auf allen vieren dorthin, und die beiden anderen taumelten von dem Wirbelwind und duckten sich neben Nakor. Er sagte: »Es ist diese lange Geschichte, die ich erwähnt habe.«
    »Ist jetzt die Zeit, sie uns zu erzählen?«, fragte Pug.
    »Ja«, sagte Nakor. »Es ist Zeit für die Wahrheit.« Er hob die Hand, und plötzlich erstarrte die Zeit.
    »Das ist ein sehr guter Trick, Nakor«, sagte Magnus mit echter Bewunderung.
    »Ja, wirklich«, schloss sich Pug an.
    »Ich kann die Zeit nicht sehr lange aufhalten, aber wenigstens werden wir ein bisschen Ruhe haben«, sagte der
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    kleine Spieler. Er setzte sich auf die Steine. »Ich bin sehr müde, Pug. Ich hätte schon vor langer Zeit sterben sollen, denke ich, aber wie du besser als alle anderen weißt, ist es den Göttern manchmal egal, was man denkt.«
    »Was ist diese Wahrheit, die du uns sagen wolltest, Nakor?«, drängte Pug.
    »Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht weiß, und ein paar, die immer noch zweifelhaft sind und nicht vorhergesagt werden können. Und einige, die ich euch nicht erzählen kann, weil es mir verboten ist.«
    Pug schaute seinen langjährigen Freund nur schweigend an.
    Einen Moment später sagte Nakor: »Ich habe etwas in mir, Pug. So wie Bek, aber er hat nicht das Gleiche in sich wie ich. In Bek befindet sich ein Splitter von etwas sehr Mächtigem.«
    »Du sagtest einmal, du nähmest an, dass er einen Splitter des Namenlosen in sich trägt«, erinnerte ihn Magnus.
    Nakor grinste und schüttelte den Kopf. »Ja, aber da habe ich gelogen. Das ist es nicht. Als er ein Junge war, war er einfach ein Tunichtgut, ein Lümmel, ein Schurke oder Mörder, der nur darauf wartete, dass man ihn an den Galgen brachte oder ihm die Kehle durchschnitt, aber irgendwie wurde er verwickelt in diese Sache, die wir tun, diesen Kampf, das lange verlorene Gleichgewicht von … na ja, von allem wiederherzustellen.«
    »Weiter«, sagte Pug.
    »Am ersten Abend, als er bei mir war, vor der Höhle mit all den versteckten Talnoy, war er neugierig, wie ich erwartet hatte, und schlich hinein, um es sich anzusehen. Ich tat so, als

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