Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
durch die Luft fahren, die ihm den Kopf abgetrennt hätte, wenn Servan ihn nicht gewarnt hätte.
Jommy versuchte nicht einmal aufzustehen, sondern schlug stattdessen mit dem Schwert zu, schnitt dem Mann in die Ferse und durchtrennte die Sehne.
Der Mann schrie auf und wäre beinahe auf Jommy gefallen. Jommy stieß die Schwertspitze in die Achselgrube des Banditen. Blut floss über die Seite des Mannes, als er versuchte, mit einem ausholenden Schlag Jommys Arm abzuhacken.
Jommy machte noch eine Rolle und hörte, wie das Schwert hinter ihm in den Sand fuhr. Jetzt war er auf dem Rücken. Er wusste, dass das eine schlechte Position für einen Kämpfer war, und rollte weiter, bis er seinen Gegner sehen konnte. Dann trat jemand über ihn hinweg, und ein Schwert wurde nach unten gestoßen und machte dem Leben des Banditen ein Ende.
Servan griff nach unten und zog Jommy hoch. »Wir müssen uns zurückziehen!«, rief der junge Adlige. »Dieses Ding tötet immer noch alles in seiner Nähe, und es wird mit jedem Moment heißer.«
Jommy brauchte niemanden, der ihm das sagte; er konnte die Hitzewellen spüren, die von dem Geschöpf ausgingen. Dampf explodierte bei jedem Schritt, den es auf dem nassen Sand tat. Männer auf beiden Seiten kämpften immer noch, aber der Kampf hatte nichts Organisiertes mehr, und Jommy wusste, dass es unmöglich wäre, einen Gegenangriff zu koordinieren oder selbst einen geordneten Rückzug. »Wir müssen alle zu diesem großen Felsen da drüben bringen!«, rief er und zeigte mit dem Schwert darauf.
Servan nickte. »Ich weiß nicht, wo der General und der Hauptmann sind.«
Sie hielten inne und blickten sich in der Bucht um, bis Servan rief: »Da oben!«
Jommy sah Kaspar und Hauptmann Stefan Rücken an Rücken zwanzig Schritt den Hügel hinauf, bedrängt von einem halben Dutzend Piraten. Jommy sah Servan an.
»Was jetzt?«
Jommy war ein guter Anführer im Feld und hatte eine grundlegende Vorstellung von Taktik, aber Servan war ein geborener Anführer, ein hervorragender Stratege und ein instinktiver Taktiker. »Der große Felsen ist unser Sammelpunkt, und ich werde versuchen, zu ihnen zu gelangen …«
Jommy schaute zu der Stelle, wo Kaspar und Stefan kämpften, und sah, wie Jim Dasher - wieder scheinbar aus dem Nichts - hinter den beiden Männern erschien, die mit Kaspar kämpften. Mit einem Dolch in jeder Hand traf er beide Männer im Nacken, und sie fielen sofort zu Boden. Plötzlich stand es nicht mehr sechs gegen zwei, sondern vier gegen drei, und als einer der Feinde sich umdrehte, um zu sehen, was aus seinen Kameraden geworden war, stach Kaspar ihn nieder, und dann waren es drei gegen drei.
Jommy rief: »Ich gehe hier entlang, du dort, sammeln wir die Männer! Sag dem General, wo wir uns treffen!«
Servan nickte und rannte los, wobei er einen weiten Bogen um den um sich schlagenden Flammenturm machte, der heulte und in alle Richtungen schlug.
Jommy eilte zum Strand, wo eine Gruppe seiner Männer gegen eine gleiche Anzahl von Piraten kämpfte. Beide Seiten schienen mehr damit beschäftigt, sich voneinander zu lösen, als die anderen zu bekämpfen. Jommy schrie: »Zu mir!«
Seine Männer brachen den Kampf ab, zogen sich zu ihm zurück, und innerhalb von Minuten war ein nun doch relativ geordneter Rückzug im Gang. Jommy bewegte sich auf die vereinbarte Stellung zu und winkte den Männern, ihm zu folgen. »Sammelt euch an dem Felsen. Schaut nach dem General!«
Nun brannte das heraufbeschworene Geschöpf so hell wie das heißeste Feuer, das Jommy je gesehen hatte, und stapfte auf ihn zu. »Vorsicht!«, warnte er seine Leute und bedeutete ihnen, sich zu beeilen und das Wesen zu umgehen, um zum Sammelpunkt zu gelangen.
Als sie sich von dem flammenden Monster entfernten, riefen Männer, dass ein weiteres Boot landete. »Das hier ist wirklich zu viel«, sagte Jommy leise. Als er sich umsah, um herauszufinden, wo die Banditen eintrafen, erkannte er, dass er an der Flanke umgangen wurde. Wenn er nicht vorsichtig war, würde der Feind seine sich zurückziehenden Männer als Schirm benutzen, sie umgehen und Kaspars Stellung von hinten angreifen.
»Du, du und du«, sagte Jommy und zeigte auf die drei nächstbesten Soldaten, zwei aus Roldem und einer aus Kesh. »Folgt mir.« Er stieß einen gewaltigen Kriegsschrei aus und griff den Eindringling an, der ihm am nächsten war.
Hinter sich hörte er einen der Soldaten aus Roldem schreien: »Seid Ihr verrückt?«
Jommy schrie zurück: »Ich
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