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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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verloren war, und sie fingen an zurückzuweichen.
    Abrupt lösten sich beide Seiten voneinander. Jommy schrie: »General?«
    »Wartet«, erklang die Antwort, und Jommy tat wie geheißen. Er beobachtete das Geschöpf, als die Piraten sich auf es zubewegten und dabei Kaspars Leute nicht aus den Augen ließen. Der Regen schien nun kühler zu werden, als hätte das geheimnisvolle Feuer des Geschöpfs seine Macht verloren. Das Zischeln explodierenden Dampfs an seiner Oberfläche wurde weniger, und seine Farbe wechselte von einem grellen heißen Gelb wieder zu dem Rot und Schwarz geschmolzenen Steins. Jommy blickte über die Schulter zu Kaspar und bemerkte eine andere Gestalt hoch auf dem Felsen hinter ihm. »Seht nur, General!«, sagte er und zeigte darauf.

    Ein Wesen in Hirschleder mit langem, goldblondem Haar hatte einen Stab über seinen Kopf gehoben. Es schien etwas zu rezitieren. Jommy und Kaspar nahmen an, dass das geheimnisvolle Licht von ihm ausgegangen war.
    Mit einem Schauder löste sich das Geschöpf auf wie heiße Steine, die auseinanderfallen. Große Rauchwolken stiegen auf.
    »Gefangene!«, schrie Kaspar. Zu spät. Die Eindringlinge, die keine Fluchtmöglichkeit mehr sahen, wandten wortlos ihre Schwerter gegeneinander.
    Jommy hatte genug Männer in Kämpfen sterben sehen, um mörderische Schläge zu erkennen, wenn er sie sah. Er wandte sich Kaspar zu und schüttelte den Kopf. Die Miene des Generals war eine Mischung aus Ärger, weil er seine Gefangenen verlor, und offener Erleichterung über das Eingreifen des blonden Mannes, der offenbar ein Magier war. Mit einem Seufzen sagte er: »Muss einer von Pugs Leuten sein, der nach uns sehen wollte. Gute Idee …«
    Jommy schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, General.«
    Hauptmann Stefan und Servan traten beide neben ihren Kommandanten, als die Gestalt auf dem Felsen den Stab senkte. »Es ist ein Elf«, sagte Servan. »Ich hätte nie …«
    »Ich glaube, Ihr habt recht, Leutnant«, murmelte Kaspar.
    Der Elf sagte etwas, dem Ton nach zu schließen eine Frage.
    »Ich spreche mehr als ein Dutzend Sprachen, aber diese kenne ich nicht«, erklärte Kaspar.
    Der Elf kam langsam von seinem Felsen herunter, dann blieb er ein paar Schritte über Kaspar stehen und betrachtete sie einen Augenblick. »Ich sagte, wer seid Ihr, dass Ihr in die Berge der Quor eindringt?« Nun benutzte er die Sprache von Kesh, aber mit einem seltsamen Akzent und einer merkwürdigen Satzmelodie.
    »Ich bin Kaspar, ehemaliger Herzog von Olasko und Kommandant dieser Kompanie. Was das Eindringen angeht, so sind wir hier mit der Erlaubnis des Königs von Roldem und des Kaisers von Groß-Kesh, die beide diese Region beanspruchen.«
    Die Züge des Elfen zeigten zunächst keine Gefühle, doch dann nahmen sie einen Ausdruck finsterer Heiterkeit an. »Die Eitelkeiten Eurer Herren interessieren mich nicht. Dieses Land gehört den Quor.«
    Kaspar versuchte höflich zu bleiben und sagte: »Ich möchte Euch danken …«
    »Bevor Ihr mir für irgendetwas dankt, Mensch, solltet Ihr wissen, dass ich Euch nicht vor diesem Elementargeschöpf gerettet habe. Es war ein Geschöpf von so widerwärtiger Magie, dass ich es loswerden musste, bevor ich mich um Euch kümmern konnte.«
    »Um uns kümmern?«, fragte Kaspar.
    »Ja«, sagte der Elf. »Ihr seid meine Gefangenen.«
    Sofort nahmen die Männer Kampfstellung ein, denn obwohl sie nur diesen einen Elfen sehen konnten, waren sie doch gerade Zeugen geworden, wie er scheinbar mühelos das Monster erledigt hatte. »Und das wollt Ihr ganz alleine tun?«, fragte Kaspar. Hinter sich hatte er immer noch dreißig kampfbereite Soldaten.
    »Nein«, erwiderte der Elf, und dann hob er die Stimme und sagte etwas in der anderen Sprache.
    Wie durch Magie erschienen Elfen hinter Felsen und Bäumen, mindestens doppelt so viele wie Kaspars Kompanie. Was am meisten auffiel, war ihr Aussehen: Sie waren alle blond, hatten sonnengebräunte Haut und die gleichen meerblauen Augen wie der Magier. Und sie trugen alle Hirschleder, so dass es beinahe wie eine Uniform wirkte, wenn man einmal von geringen Unterschieden im Schnitt absah. Ein paar Elfen hatten Federn oder polierte Steine in ihre Zöpfe geflochten oder trugen ihr Haar in einem Kriegerknoten; andere hatten es offen gelassen, und es fiel ihnen bis auf den Rücken. Die meisten waren mit Bögen bewaffnet, deren Pfeile auf Kaspars Leute gerichtet waren, und ein anderes halbes Dutzend hielt Stäbe in den Händen. Kaspar war sicher,

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