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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Ding, vor dem die Nationen flohen.« Er hielt einen Moment inne, dann fügte er hinzu: »Nun fürchten wir, dass dieses Entsetzliche zurückkehrt, um die Nationen erneut heimzusuchen.« Er schwieg und ließ seine Worte wirken.
    Miranda kannte sich in der Tsurani-Überlieferung gut genug aus, um zu wissen, dass er bei den Anwesenden eine empfindliche Stelle berührt hatte, denn der Mythos der Ankunft war die Wurzel der Tsurani-Geschichte. Es war eine Geschichte, die Pug ihr öfter als nur einmal erzählt hatte, das Bild der majestätischen goldenen Brücke aus Licht, über die durch einen großen Spalt Tausende von Flüchtlingen nach Kelewan kamen, die auf der Flucht vor den Gräueln der Chaoskriege waren.
    »Es ist Tradition, wenn die Nationen in den Krieg ziehen, einem Kriegsherrn die Macht zu übertragen, um diesen Krieg zu führen. Dieses Amt ist lange unbesetzt gewesen.« Miranda konnte sehen, wie ein halbes Dutzend herrschender Adliger eifrig aufblickte. Einem von ihnen würde das Amt gegeben werden, die zweithöchste Position im Kaiserreich, die in der Geschichte sogar manchmal wichtiger gewesen war als der Goldene Thron. Es war für einen ehrgeizigen Tsurani-Adligen der größte Preis. »Ich wende mich nun an unseren Vetter, Tetsu von den Minwanabi.« Er schaute zu einem Adligen, der trotz seines Umfangsund seines grauen Haars Macht und Autorität ausstrahlte. »Werdet Ihr diese schwere Bürde annehmen?«
    Tetsu von den Minwanabi senkte den Kopf, kaum imstande, seine Gefühle zu beherrschen. »Mit Freuden, Majestät. Ich lebe, um zu dienen: Mein Leben und meine Ehre gehören Euch.«
    Der Kaiser wandte sich den anderen zu. »Informiert Eure Kommandanten, meine Lords. Die Nationen ziehen in den Krieg. Geht jetzt, und kehrt morgen in der zweiten Stunde nach Sonnenaufgang zurück, und wir werden uns bereitmachen.« Er wandte sich seinem Ersten Berater zu, einem älteren Mann namens Janain, der zuvor Erster Berater des Vaters des Kaisers gewesen war.
    »Informiert die Priester des Jastur. Ich werde morgen Mittag eintreffen, um das Heilige Siegel zu brechen.«
    Miranda warf einen Blick zu Alenca, denn sie wusste nicht, was dieser Befehl zu bedeuten hatte. Der alte Magier schüttelte leicht den Kopf. Aber sie konnte der Haltung jedes anderen Mannes im Raum entnehmen, dass diese Ankündigung gleichermaßen wichtig wie alarmierend war.
    Der Kaiser fuhr fort: »Ich werde mich mit Lady Miranda, den Erhabenen, mit denen sie gekommen ist, und dem Kriegsherrn besprechen.« Er hielt einen Moment inne, dann schloss er die Versammlung mit den förmlichen Worten:
    »Ehre Euren Häusern.«
    Er trat vom Podium. Alle im Raum verbeugten sich, und die Diener sanken auf die Knie. Als der Kaiser vorbeischritt, warf er Miranda einen Blick zu und bat sie mit einer Geste, ihm zu folgen.
    Als der neu eingesetzte Kriegsherr dem Kaiser nacheilte, hielt Alenca Miranda zurück. Ohne Einleitung sagte er: »Indem er das Siegel am Tempel des Kriegsgottes bricht, sorgt das Licht des Himmels dafür, dass alle anderen Angelegenheiten nicht mehr zählen. Keine Auseinandersetzungen zwischen Fraktionen, Clanfehden oder Blutschulden werden angegangen, bis das Tor des Tempels wieder versiegelt wurde, und das wird nicht geschehen, ehe der Sieg errungen wurde.« Er sah sich um, als mache er sich Sorgen, dass man sie belauschen könnte. »Ihr müsst verstehen, wie ernst diese Sache ist. Er hat ihnen gesagt, dass wir uns nicht nur auf die Möglichkeit eines Krieges vorbereiten, sondern dass wir in den Krieg ziehen.«
    Miranda war verwirrt. »Ist das nicht, was wir wollten?«
    »Es ist nicht, was ich erwartet habe«, antwortete Alenca. »Und darüber hinaus hätte ich nie geglaubt, dass ein Kaiser das Amt des Kriegsherrn wiederbeleben würde. Einen Minwanabi in diese Position zu erheben …«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Miranda und wünschte sich nicht zum ersten Mal, dass ihr Mann hier wäre. Pug würde all das verstehen.
    »Es gibt ein Sprichwort, eines, dass Euer Volk sicherlich auch kennt: Behalte deine Freunde in deiner Nähe und deine Feinde noch näher. Die Minwanabi wurden von den Acoma besiegt, den Ahnen des Kaisers, und statt die übliche Auslöschung durchzuführen, bei der jedes lebende Mitglied dieser Familie getötet oder in die Sklaverei verkauft wird, hat die große Herrin der Acoma, die Herrin des Kaiserreichs, in einer Geste von unvorstellbarer Barmherzigkeit den Minwanabi gestattet zu leben. Das hat eins der fünf großen Häuser

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