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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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vernichten können, aber auf dieser Welt benutzen nur Todespriester Magie - zumindest jene, denen Seine Dunkelheit es erlaubt -, und die Anwesenheit unbekannter Magiebenutzer würde sicher Aufmerksamkeit erregen.«
    »Aber mit Todespriestern und Hierophanten in den jagenden Banden würde die Anwesenheit von Magie nicht sonderlich auffallen?«
    »Was hast du vor?«, fragte Pug.
    Magnus’ Züge, obwohl es Dasati-Züge waren, zeigten seinem Vater, in welcher Verfassung er sich befand. Anders als seine Mutter hielt Magnus zurück, was er empfand, manchmal sogar mehr als sein Vater, aber wenn die Frustration einen gewissen Punkt erreicht hatte, bekam er einen Tonfall und einen Ausdruck, den Pug kannte. Magnus war frustriert.
    »Ich schlage nicht vor, dass wir unsere Verkleidungen abwerfen, einfach hineingehen und alle auf unserem Weg niedermachen sollen. Aber können wir nicht unsere Kunst
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    benutzen, um über diesen Wahnsinn hinwegzufliegen und uns vor ihren Blicken zu schützen?«
    Macros lachte. »Der Junge ist weiser als sein Vater oder Großvater. Es wäre mir nie eingefallen, Unsichtbarkeit mit Flug zu verbinden …«
    »Weil kein Magier, den wir kennen, beides gleichzeitig tun kann«, beendete Nakor den Satz für ihn. Er grinste, und der vertraute Ausdruck, auch wenn er sich in einem fremdartigen Gesicht befand, beruhigte alle. »Aber wir haben mehr als einen Magier in dieser Gruppe.«
    »Ich kann uns alle heben«, sagte Magnus und zeigte dabei auf die drei anderen Magier und die drei Diener - die bei dem Gedanken an einen Flug vollkommen entsetzt wirkten.
    »Ich kann uns dagegen abschirmen, dass ein Zauberer uns entdeckt, von weitem oder aus der Nähe«, sagte Macros.
    »Und ich werde dafür sorgen, dass man uns nicht sieht«, schloss Pug sich an.
    Einer raschen Diskussion über die Einzelheiten folgten Bannsprüche, die die beiden älteren Magier rezitierten, und dann fing Magnus mit seinem eigenen an.
    Bald schon waren alle unsichtbar, aber Stimmen in der Luft wiesen darauf hin, dass die drei Diener nicht imstande waren, diese Wendung lautlos zu ertragen.
    Pug dachte daran, wie beunruhigend es für sie sein musste, von unsichtbaren Kräften vom Boden gehoben und bewegt zu werden.
    Magnus leitete sie zu der Stelle, wo laut Macros der beste Weg begann, und sie bewegten sich schnell über die Stadt. Pug fand es aufregend, nach unten zu schauen, sowohl wegen der Neuheit dieses Erlebnisses als auch wegen der Aussicht; er konnte sich nicht erinnern, wann er das 72
    letzte Mal geflogen war, ohne dazu seine eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Er mochte das Fliegen normalerweise nicht sonderlich, da es ihn immer müde machte und ihm leichte Kopfschmerzen verursachte. Aber diesmal tat sein Sohn die ganze Arbeit, und er war frei, die Reise einfach zu genießen. Macros’
    Aufgabe war schwieriger: Er konzentrierte sich darauf, alle Sichtmagie zu entdecken und sie so schnell wie möglich abzuwehren, aber da Pugs Zauber, der sie unsichtbar machte, nun an Ort und Stelle war, blieb bald auch für ihn nichts mehr zu tun.
    Die Szene unter ihnen zeigte Pug erneut, wie fremdartig die Dasati waren. Er hatte viele Orte auf Midkemia und Kelewan als sein Heim bezeichnet und ein Dutzend Welten aufgesucht, die von intelligenten Wesen bevölkert waren, die sowohl im Aussehen als auch in ihrer Art exotischer Natur waren, aber das seltsamste Volk, das ihm bislang begegnet war, kam ihm verglichen mit den Dasati wie Verwandte vor.
    Die Stadt erstreckte sich über Meilen in alle Richtungen. Pug konnte sich nicht einmal vorstellen, wie viel Arbeit es gewesen war, diese … er konnte sie nicht als Gebäude bezeichnen, denn sie waren alle miteinander verbunden und schienen alle aus einem Stück zu bestehen. Er war sicher, dass im Lauf von Jahrhunderten weitere hinzugefügt worden waren, aber auf eine Weise, die jetzt alles nahtlos aussehen ließ. Die endlosen Varianten von Entwürfen, wie es sie selbst in der einheitlichsten Kultur gab, fehlten. Die Tsurani, deren Stadthäuser beinahe alle weiß angestrichen waren, verwendeten beispielsweise eine gewaltige Anzahl unterschiedlicher Wandgemälde und Glückszeichen.
    Aber hier … wohin der Blick auch schweifte, gab es diese Steinhäuser: dunkelgraue Eingänge, die beinahe alle vollkommen gleich aussahen, und die einzige Abwechslung war

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    ein Spiel subtiler Energien im Stein, das für menschliche Augen nicht sichtbar gewesen wäre. Wenn man genauer hinsah, würde man schimmernde Rottöne finden,

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