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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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unerwartete Grauschattierungen und hier und da sogar eine Spur von Blau. Es gab mehr als ein Dutzend Gebäude auf diesem großen Plateau, aber die meisten schienen leer zu stehen. Die Haustüren waren alle offen. Er blickte hinauf zu einem Bogen hoch über seinem Kopf, als sie in das größte Gebäude traten.
    Die Böden bestanden ebenfalls aus liebevoll gearbeitetem und auf Hochglanz poliertem Holz. Die Wände waren wie die draußen, hinreißend in ihrer Schlichtheit, aber auch elegant. Das Gebäude hatte offenbar den Grundriss eines Kreuzes, mit einer riesigen steinernen Feuergrube in der Mitte. Hoch darüber ließ ein großes Loch im Dach den Rauch austreten, und darüber gab es ein schützendes
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    Dach, gestützt von großen Balken an den Ecken, was das Loch vor jedem Regen mit Ausnahme der heftigsten Unwetter schützen würde.
    Vor der Feuergrube saßen drei Elfen, einer offenbar von hohem Alter, denn wo die anderen täuschend jung wirkten, zeigte dieser hier die Spuren vieler Jahre: Tiefe Falten zeichneten sein Gesicht, sein Haar war schneeweiß, sein Rücken gekrümmt. Aber seine Augen waren klar, und er sah Kaspar misstrauisch an.
    Langsam stand er auf. »Wer seid Ihr? Warum seid Ihr ins Land der Quor gekommen?«
    »Kaspar, ehemals Herzog von Olasko, nun im Dienst der Könige von Roldem und den Inseln und des Kaisers von Groß-Kesh.«
    Der alte Elf schwieg einen Moment, dann lachte er leise. »Es muss etwas wirklich Unangenehmes passiert sein, dass diese drei eitlen Herrscher vereint vorgehen.« Er betrachtete Kaspar forschend und sagte dann: »Erzählt mir, warum drei mächtige Herrscher der Menschen Soldaten zu den Bergen der Quor schicken, und sagt mir die Wahrheit, denn Euer Leben hängt davon ab, was Ihr sagt.«
    Kaspar blickte sich um. Zwei Elfen saßen nach wie vor in der Nähe und beobachteten die Szene interessiert, und der Elf namens Hengail stand an der Tür, aber ansonsten war die große kreuzförmige Halle leer. »Wie soll ich Euch ansprechen?«
    »Man nennt mich Castdanur. In unserer Sprache bedeutet das >Der gegen Dunkelheit schützte Ich hatte auch einmal einen jungen Namen, aber das ist so lange her, dass ich mich leider nicht mehr daran erinnern kann.«
    Kaspar ließ sich mit seiner Reaktion einen Moment Zeit. »Vielleicht können wir uns als hilfreich erweisen. Es wäre keine gute Idee, sofort Leute zu töten, die Eure Freunde
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    sein könnten.« Er sah dem alten Elfen direkt in die Augen. »Und es sieht sehr danach aus, als brauchtet Ihr Freunde.«
    Castdanur lächelte. »Wie kommt Ihr darauf, dass wir Freunde brauchen könnten?«
    Kaspar erwiderte: »Nur ein Blinder oder ein Dummkopf kann übersehen, dass das hier einmal das Zuhause von Hunderten war, und jetzt ist nur noch eine Handvoll übrig. Ihr braucht Hilfe. Ihr seid ein sterbendes Volk.«
    Sechs
    Gemetzel
    Magnus duckte sich hinter eine Mauer.

    In der Nachhut warf Pug einen kurzen Blick über die Schulter und hoffte, dort nicht die Todesritter zu sehen, die plötzlich einen Augenblick zuvor erschienen waren. Drei Menschen und drei Geringere duckten sich hinter einen niedrigen Wall, eher eine Begrenzung als eine Barriere. Einer der Todesritter wendete sein Varnin - eine Kreuzung zwischen einer großen Eidechse und einem Pferd
    - und kam auf ihr Versteck zu. Pug warf sich hinter den Wall und landete neben Magnus.
    Er riskierte, entdeckt zu werden, als er sich gerade genug erhob, um bis zu einer Stelle hinter den sich nähernden Reitern zu schauen und einen Zauber zu versuchen, in der Hoffnung, dass er hier auf Omadrabar funktionieren würde wie in seiner Heimat. Er hatte so viel Zeit damit verbracht zu lernen, wie man Magie anpasste, dass es vollkommen natürlich für ihn war, in dieser fremden Umgebung ebenso wie zu Hause. Die meiste Zeit stimmten seine Einschätzungen, aber manchmal waren die Ergebnisse eher unerwartet.
    Diesmal ging alles wie erwünscht, und eine plötzliche 68
    Unruhe hinter den Reitern bewirkte, dass diese sich umdrehten. In einiger Entfernung erschien eine besonders gute Illusion: die von Frauen und Kindern, die in die Gegenrichtung des Verstecks von Pug und seinen Begleitern flohen. Die Todesritter reagierten, wie es sich für Dasati gehörte, und jagten ihnen johlend hinterher.
    Pug bedeutete allen zu warten, bis die Todesritter wirklich verschwunden waren. Bei den meisten Konfrontationen mit kleinen Gruppen von Bewaffneten sorgte sich Pug kaum um seine eigene Sicherheit. Er konnte ein Dutzend Reiter

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