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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Rauch, stieg aber nicht auf, sondern wurde nach unten gezogen.
    »Wir müssen weiter«, erklang Macros’ Stimme.
    »Was ist das denn?«, fragte Nakor wieder.
    »Der Tempel des Schwarzen Herzens«, sagte Macros. »Das heiligste Heiligtum dieser Welt. Es ist der Eingang zur Domäne des Dunklen Gottes.«
    »Was sind diese Energien?«, fragte Pug.
    »Leben«, sagte Macros. »Dank unserer ungewöhnlichen Perspektive in dieser Ebene könnt ihr es sehen, ebenso wie ich, aber die Dasati, selbst die Todespriester und Hierophanten, sehen die Luft über ihrem Tempel als klar.
    Ihr
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    seht die Lebensessenzen von Tausenden von Sterbenden zu dieser monströsen Wesenheit eilen. Sie ernährt sich von ihnen. Und Seine Dunkelheit wird stärker.«
    »Zu welchem Zweck?«, fragte Magnus.
    »Das müssen wir herausfinden«, antwortete Macros. »Bring uns nach rechts, zu diesem flackernden Licht im Südosten. Das ist ein See im nächsten Raion, und dahinter liegt der Hain von Delmat-Ama. Dort werden wir hoffentlich hören, was geschehen ist, und dann versuchen herauszufinden, was der Hintergrund von diesem Wahnsinn ist.«

    Pug schwieg, denn er wusste nicht, ob Wahnsinn jemals begriffen werden konnte. Und bei diesem Gedanken fragte er sich auch, was aus der Jagd nach Leso Varen auf Kelewan geworden war, und einen kurzen Augenblick sehnte er sich danach, etwas über Miranda zu erfahren, und fragte sich, ob er jemals wieder von ihr hören würde. Dann schob er solch finstere Gedanken beiseite und wandte seine Aufmerksamkeit der Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass sie weiterhin für die Tausenden von versteckten Dasati unter ihnen unsichtbar blieben.
    Sie flogen weiter in die Richtung, die Macros ihnen angegeben hatte, bis sie über eine Reihe von Parks und Tempeln kamen. Die Parks befanden sich beinahe immer auf niedrigeren Dächern, nur vier oder fünf Stockwerke über dem Boden, nicht oben auf den höchsten Gebäudeblöcken. Wenn es ein einzelnes Gebäude zwischen Türmen mit flachen oder spitzen Dächern gab, handelte es sich um einen Tempel Seiner Dunkelheit.
    Pug konnte von oben deutlich sehen, dass diese Parks einem Muster folgten.
    Die Gebäude formten ein Kreuz, und die Parks nahmen den verbliebenen Raum eines riesigen Quadrats ein, die nordwestlichen, südwestlichen, südöst 75
    lichen und nordöstlichen Quadranten. Das am weitesten im Norden gelegene Gebäude war ein riesiges Bauwerk, enorm selbst nach den Maßstäben der Dasati. Ein massives Fundament hielt ein halbes Dutzend Säulen, und der Turm in der Mitte war der höchste von allen.
    »Seht euch das Ausmaß von diesem Ding an«, murmelte Nakor.
    »Von dort geht noch mehr Lebensenergie aus«, sagte Macros und zeigte darauf.
    Pug sah Tausende von winzigen Schwaden schwarzer Lebensenergie, die von der Spitze des höchsten Turms aufstiegen und sich zu dem massiven Verschlingen gesellten, das sie zuvor beobachtet hatten.
    »Tief unter diesem Gebäude, Dutzende von Ebenen unterhalb dieses Platzes, befinden sich höhlenartige Mordräume«, erklärte Macros. »Während in der Außenwelt nur an diesem Tag mörderischer Aufruhr herrscht, findet hier auch an bestimmten Feiertagen ritualisiertes Gemetzel statt. Seine Dunkelheit braucht offenbar stetigen Nachschub an Lebensenergie von den Dasati, um zu gedeihen, und hat daher den Willen seines Volkes solch unaussprechlichen Taten zugewandt.«
    »Wie konnten sie überleben?«, fragte Magnus.
    »In vergangenen Zeiten«, antwortete sein Großvater, »indem sie andere Planeten eroberten. Die Zwölf Welten waren einstmals von anderen intelligenten Wesen bevölkert, und die Dasati haben jedes einzelne dieser Völker in Schlachten getötet oder ihnen auf dem Opferaltar die Herzen herausgeschnitten. Im Lauf der Zeit gingen ihnen die Opfer aus, also fingen sie an, sich gegenseitig zu töten, und entwickelten sich zu dieser Kultur von Tod und Wahnsinn, die ihr heute seht.« Macros schwieg einen Moment, damit sie das, was er gesagt hatte, verdauen konnten. Dann fuhr er fort: »Die Wahrheit darüber, was passiert ist, liegt im Verborgenen.
    Nur die Bluthexenschwestern haben eine gewisse Vorstellung, was im Lauf der Jahrhunderte wirklich geschehen ist, und selbst ihre Archive sind bestenfalls lückenhaft.«
    »Warum?«, fragte Nakor.
    »Dort drüben«, sagte Macros zu Magnus. »Bring uns an diesem hohen Turm vorbei. Das wird uns zum Hain führen.« Dann wandte er sich an Nakor: »Die Bluthexenschwestern waren jahrhundertelang ein Teil der Religion

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