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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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zu schlafen.
    Er fragte sich, ob es wirklich ein gutes Zeichen sein würde, wenn alles bald vorüber wäre …
    86
    Jim Dasher war in der Stadt geboren, als Stadtjunge aufgewachsen und hasste die Wildnis, aber er hatte Monate in den Wäldern und Bergen nördlich von Krondor verbracht und war dort von zwei sehr entschlossenen, sehr zähen und gnadenlosen Königlich-Krondorschen Pfadfindern ausgebildet worden. Er konnte sich nicht endlos von seiner Umgebung ernähren, aber für ein paar Wochen dafür sorgen, dass er nicht verhungerte, und er wusste, dass er lieber nicht in der Höhle eines zornigen Bären Zuflucht suchen sollte. Er war auch ein recht guter Fährtenleser -allerdings nicht so gut wie Kaspar, von den Elfen ganz zu schweigen - und wusste, wie man eine Spur verbarg.
    Im Augenblick jedoch machte er sich eher Sorgen wegen der Dunkelpfeile und ihrer Wölfe reitenden Herren. Jims Denken war mitunter recht komplex, was ihn sowohl für die Krone der Inseln als auch für das Konklave so wertvoll machte. Während er ununterbrochen die Situation im Auge behielt und seine nächste Bewegung plante, ging er gleichzeitig die Ereignisse eines sehr langen Tages noch einmal durch. Er wünschte sich, er hätte mehr Informationen, die er überbringen könnte, wie zum Beispiel, wer diese Wolfsreiter waren. Die Geschöpfe waren selbstverständlich nicht wirklich Wölfe, aber bis jemand die richtige Bezeichnung erfuhr, würde Wölfe genügen müssen. Und die Elfen? Die waren ein Rätsel. Er wusste mehr als die meisten im Königreich über Elfen: Seine Geschichte über die Höhle war Unsinn, aber er war in Elvandar gewesen, und das Amulett an seinem Hals war echt.
    Er hatte jedes Dokument über Elfen im königlichen Archiv von Krondor gelesen, von sehr altem Unsinn von vor dem Spaltkrieg bis zu jedem offiziellen Bericht über den Kriegsherrn Tomas und seine Gemahlin, die Elfenkönigin Aglaranna. Das Königreich mochte viele Verbündete 87
    haben, aber keine verlässlicheren als den königlichen Hof in Elvandar.
    Was ihn dazu zurückbrachte, dass er nicht wusste, was er von diesen Elfen halten sollte. Er verstand genug von ihrer Sprache, um einiges von dem übersetzen zu können, was sie sagten, aber das genügte ihm nicht.
    Jetzt hielt Jim Dasher inne und lauschte dem Rhythmus der Nacht. Eine Brise bewegte die Zweige, und Nachtvögel und andere Tiere huschten umher. Viele zogen sich zurück, wenn er näher kam, denn ihre Sinne waren so viel besser als seine Fähigkeit, sich heimlich zu bewegen. Aber jene außerhalb des Bereichs, den er störte, setzten ihre Aktivitäten fort und lieferten kleine Hinweise, ob Gefahr in der Nähe lauerte. Absolute Stille wäre so tödlich wie das Geräusch von Bewaffneten, die hinter ihm durchs Unterholz brachen.
    Es gab genau die richtige Menge von Nachtvogelrufen und ein Heulen von einer Eulenart, die er noch nicht kannte, und das sagte ihm, dass sie ihm noch nicht dicht auf den Fersen waren, es aber vermutlich nicht lange so friedlich bleiben würde …
    Er nahm an, dass er eine knappe Stunde Vorsprung hatte, aber obwohl er ein paar Tricks kannte, um seine Verfolger auf Arten zu verlangsamen, die sie noch nicht kannten, würden sie ihn schließlich einholen. Während er sich weiter auf seinen Auftrag konzentrierte und sich dabei auf einer Route bewegte, die er sich eingeprägt hatte, als sie zu der Festung der Elfen marschiert waren, sah er sich auch nach Stellen um, die für einen Hinterhalt geeignet waren. Es würde auf jeden Fall zu einer Konfrontation kommen, also zog er eine zu seinen Bedingungen vor.
    88
    Jim Dasher wartete. Er wusste, dass zumindest ein Elf -vielleicht auch zwei -
    ihm schnell folgte. Er hatte keine Ahnung, wie er es wusste, aber er wusste es.
    Sein Großvater hatte von seinem eigenen Großvater erzählt, dem legendären Jimmy die Hand, und einmal erwähnt, dass er behauptet hatte, so etwas wie Intuition zu besitzen, die ihm erlaubte, Fallen zu spüren, ehe sie zuschnappen konnten. Jim Dasher hatte keinen Namen für dieses aus dem Bauch kommende Gefühl, aber er wusste, dass es ihn öfter als nur einmal vor einer Katastrophe gerettet hatte.
    »Das Jucken«, wie sein Großvater es genannt hatte, hatte vor ein paar Minuten begonnen, und Jim hatte innegehalten, um zu lauschen. Er hatte nichts hören können, aber irgendwie eine Veränderung da draußen gespürt, hinter sich, und er wusste, dass seine Verfolger nahe waren.
    Er bezweifelte nicht, dass er einen einzelnen Elfen

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