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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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auf den Wölfen.
    Sie erwarten, dass die Angst vor ihnen uns alle hier festhält.« Er sah sich um.
    »Wenn ich in zwei Stunden aufbreche, kann ich bis Sonnenaufgang zehn Meilen Vorsprung haben. Das bringt mich um das Kap und zur Küste.«
    »Ihr wollt zu den Schiffen schwimmen?«, fragte Kaspar mit bedauerndem Lächeln. »Die Haie in diesen Gewässern sind beeindruckend.«
    »Sehe ich so dumm aus?«, fragte Dasher. »Ich werde ein Signalfeuer anzünden. Der Kapitän weiß, dass er nach einem Ausschau halten soll.«

    »Wer hat ihm diesen Hinweis gegeben?«, fragte Kaspar.
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    Mit breitem Grinsen sagte Dasher: »Ich. Ich hielt nicht viel von Eurem ursprünglichen Plan.«
    Kaspar schüttelte den Kopf. »Vergesst nicht, dass Ihr nur ein gemeiner Dieb seid.«
    »Der Kapitän ist einer der wenigen auf dieser Expedition, denen ich traue - er wurde von Prinz Grandprey persönlich für die Mission ausgewählt.«
    »Der Junge wird langsam erwachsen, wie?«
    »Er ist etwas Besonderes - für einen Jungen«, stimmte Jim zu. Er senkte die Stimme und sagte: »Also gut, Kaspar, nur zwei Leute hier wissen, was ich wirklich tue und für wen ich arbeite: Ihr und ich. Wir sind auch die einzigen beiden Männer, die sich mit denen in Verbindung setzen können, die hier zählen, und ihnen helfen können zu verstehen, was geschehen ist. Ich gebe zu, dass Ihr einen Vorteil habt, was Waldkenntnisse angeht und wie man sich im Gebüsch versteckt, aber ich kann erheblich besser laufen als Ihr, denke ich.
    Und wenn es zum Nahkampf kommt … Ihr seid ein verdammt guter Soldat, aber ich kenne mehr schmutzige Tricks als Ihr.«
    »Ich sage auch nicht, dass Ihr nicht derjenige seid, der gehen sollte«, erwiderte Kaspar. »Ich hoffe nur, dass unsere Gastgeber von Eurer Flucht nicht zu beleidigt sind und es nicht an uns auslassen. Vielleicht könnte ich sie ja auch überzeugen, und dann wäre Eure Flucht vollkommen umsonst. Aber wenn nicht…« Er zuckte die Achseln.
    »Sollte ich lieber unseren diversen Herrn und Meistern Bericht erstatten. Ja, natürlich. Was wissen wir?«
    Die beiden Männer steckten die Köpfe zusammen und besprachen die Mission und was es zu bedeuten hatte, dass dieser Magiebenutzer und sein Geschöpf hier gewesen waren, verbunden mit dem, was sie bei ihrem Marsch zu dieser Siedlung gesehen hatten. Das ging beinahe eine Stunde so 84
    weiter, während Jommy, Servan und die anderen nur spekulieren konnten, was der Anführer ihrer Expedition und ein einfacher Dieb aus Krondor wohl planten.
    Jim Dasher wartete, bis die Männer entweder eingeschlafen waren oder sich so leise unterhielten, dass sie die schlafenden Verwundeten nicht störten. Er dachte, mindestens drei der Jungs würden am Morgen tot sein, oder spätestens am Mittag, es sei denn, sie wurden von einem Wundarzt oder einem Heilpriester anständig behandelt. Welche Magie diese Elfen auch besaßen, Heilen schien nicht dazu zu gehören, oder sie hatten etwas dagegen, ihre Kunst auf Gefangene zu verschwenden. Wie auch immer, es würde diesen Jungs nicht gut gehen.
    Jim dachte über seine Möglichkeiten nach und teilte seine aufgesetzte Zuversicht mit Kaspar, der nun wieder zu ihm kam, um noch einmal allein mit ihm zu sprechen. »Seid Ihr bereit?«
    »Noch ein paar Minuten«, antwortete Dasher. »Es könnte helfen, wenn Ihr dort hinübergehen würdet, wo Jommy Killaroo sich mit dem alten Sergeant unterhält, und … ich weiß nicht, eine leise Ankündigung über irgendwas macht. Ich brauche nur eine Minute, aber wenn Ihr die Aufmerksamkeit von der Tür ablenken würdet, dann kann ich ausbrechen, ohne dass mich jemand sieht.« Er blickte sich um. »Ich weiß nicht, ob es Euch aufgefallen ist, aber die elfischen Wachen verbringen viel Zeit damit zu beobachten, wie wir miteinander umgehen.«
    Kaspar schaute die beiden Wachen vor der Tür an und sah, wie ihre Blicke ununterbrochen von einer Gruppe zur anderen wanderten und ein paarmal an Kaspar und Jim am anderen Ende der Halle hängen blieben. »Wenn ich ehrlich sein soll, nein.«
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    »Es ist eine gute Idee«, sagte Dasher. »Sie wissen nicht, was sie erwarten sollen, aber sie nehmen an, dass die Gefangenen es wissen, und sie beobachten uns, um zu sehen, wer seltsam reagiert.« Er warf einen Blick zu den Männern, die schliefen oder sich leise unterhielten. »Die Jungs werden sich ärgern, wenn Ihr sie aufweckt, um ihnen zu sagen, dass sie schlafen sollen oder so, aber ich brauche nur eine Minute. Uber dem Balken - schaut nicht

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