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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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er nicht unterwegs ist, werden wir vermutlich schon bald mit einem Angriff rechnen müssen.«
Der Soldat eilte davon, und James wandte sich
an Locklear. »Ich nehme an, wir müssen davon
ausgehen, dass Gorath und Owyn es nicht geschafft haben.«
»Also müssen wir alles darauf ausrichten, dass
wir diese Position halten können, bis …?«
»Wir Verstärkung bekommen oder überrannt
werden.«
Locklear schwieg einen Augenblick. »Koordinieren wir einen Rückzug wie damals in Hohe Burg,
wenn die Niederlage unabwendbar scheint?«
James dachte lange über diese Frage nach.
»Nein. Wir kämpfen bis zum bitteren Ende.«
Locklear seufzte tief und theatralisch. »Ich schätze, deshalb haben wir diese Ränge.«
»Arutha würde vermutlich sagen: ›Es ist Zeit,
dass wir etwas für unseren Lohn tun.‹«
Locklear schien seine ganze innere Entschlossenheit zusammenzuraffen. »Nun, dann sehen wir
doch zu, dass wir das ganz entschieden tun.«
Sie verließen das Arbeitszimmer des verstorbenen Barons und machten sich an die vielen
Aufgaben, die es noch zu erledigen galt, um sich
auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten.
    Die Sonne erhob sich über einer unwirtlichen und
fremdartigen Welt. Die wenigen Minuten, die die
rasch hinter dem Horizont versinkende Sonne ihnen am Abend zuvor noch gewährt hatte, hatten sie
damit zugebracht, eine kleine Höhle zu finden. Sie
hatte ihnen zwar Schutz gewährt, aber sie hatten
die ganze Nacht gehungert und gefroren. Als der
Himmel heller wurde, weckte Gorath Owyn. Der
junge Magier war in einem fast schon verzweifelten
Zustand, seit er erkannt hatte, dass er von seiner
Magie auf dieser Welt keinen Gebrauch machen
konnte.
    Und das war der andere Schreck, der Owyn beinahe in sinnlose Panik versetzte: Sie befanden sich
auf einer anderen Welt. Es konnte keinen Zweifel
daran geben. Gorath kannte den nördlichen
Nachthimmel von Midkemia so gut wie alle, die
einen großen Teil ihres Lebens draußen im Freien
verbracht hatten, doch selbst Owyn wusste, dass
auf Midkemia drei Monde existierten – nicht ein
einzelner, der doppelt so groß war wie der größte
zu Hause.
    »Wo ist Pug?«, fragte Gorath.
»Wenn die Beschwörung dazu gedacht war,
Tomas zu ihm zu bringen, dürften wir nicht allzu
weit von ihm entfernt sein.«
Gorath blickte auf den Boden, während der
Himmel hinter ihm immer heller wurde. »Schau
mal«, sagte er und zeigte auf die Erde. »Spuren.«
Owyn blickte nach unten und sah Schleifspuren.
»Vielleicht ist Pug hier ebenfalls angekommen, und
näher kann uns der Zauber nicht an ihn heranbringen.« Er zuckte zusammen, als er begriff, was er
gerade gesagt hatte. »Was rede ich denn da? Ich habe keine Ahnung, was mit uns geschehen ist – oder
was mit Pug geschehen ist.«
Gorath kniete nieder und studierte die Spuren.
»Eine dieser Spuren beginnt hier.« Er deutete auf
eine Stelle – nicht weit entfernt von da, wo sie
aufgetaucht waren –, dann folgte seine Hand einer
Linie. »Wer immer diese Spur hinterlassen hat,
nahm diesen Weg.«
Er stand auf und begann ihr zu folgen, während Owyn sich noch umblickte. Das Licht wirkte falsch, und der Himmel war klar, nur ein paar
fedrige Wolken waren in den unteren Schichten zu
sehen. Der Wind war trocken und kalt, und weit
und breit gab es kaum Vegetation. Owyn wurde
stark an die hohen, felsigen Berge der Nordlande
erinnert, durch die er mit Gorath gereist war.
»Hier vermengt sie sich mit anderen Spuren«,
sagte Gorath. Er deutete auf eine Stelle auf
dem Boden, doch es waren lediglich schwache
Anzeichen von schlurfenden Schritten zu sehen.
»Wenn die erste Spur zu Pug gehört, muss er auf
mindestens vier andere Wesen gestoßen sein – oder
er ist von ihnen verfolgt worden. Dann wären sie
alle in dieser Richtung weitermarschiert.«
Er deutete auf eine Gruppe von kleinen Bergen
in der Ferne. »Ich nehme an, wir müssen dorthin
gehen«, meinte Gorath.
Als die Sonne im Lauf des Tages immer höher stieg, nahmen auch die Temperaturen stetig
zu. »Dies ist eine Wüste«, sagte Owyn. »Ich habe
Geschichten von Leuten gehört, die in Jal-Pur gereist sind. Die kalte Nacht hat mich irregeleitet.«
Er hielt an und öffnete seinen Rucksack. Er holte
eine zusätzliche Tunika heraus und band sie sich
wie einen Turban um den Kopf. »Als Erstes müssen wir Wasser finden.«
Gorath blickte sich um und sagte schließlich:
»Du hast Recht. Aber ich sehe nirgends eine offene Wasserstelle.« Er blickte auf die

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