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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Neugier anstarrten. Mit einem »Fangt
mich« auf den Lippen raste er davon.
Eine Sekunde später jagten die anderen hinterher. »Was hat er zu dir gesagt?«, wollte Owyn wissen.
Gorath wirkte aufrichtig verunsichert. »Er sagte:
›Ich werde gegen dich kämpfen, wenn es sein muss,
aber ich würde es vorziehen, dich zum Freund zu
haben.‹«
Er wandte sich an Calin. »Dein jüngerer Bruder
ist ein bemerkenswerter Junge.«
Calin nickte. »Mehr, als du ahnst. Kommt, wir
haben noch ein kurzes Stück zu gehen.«
Er führte sie einige Stufen empor, die in die Seite
eines riesigen Baumes geschlagen worden waren.
Calin warnte Owyn. »Seht nicht nach unten, wenn
Ihr Höhenangst habt.«
Sie drangen immer tiefer in Elbenheim ein, und
je näher sie dem Hof der Königin kamen, desto
wunderbarer wurde es. Bald hatten sie eine große Plattform erreicht, auf der ein Halbkreis von
Bänken stand, und am Scheitelpunkt des Bogens
standen zwei Throne. »Mutter, darf ich dir zwei
Besucher vorstellen: Owyn, Sohn des Barons von
Timons, und Gorath, Anführer der Ardanier.« Er
wandte sich an die beiden Reisenden und führte
sie zu der beeindruckenden Frau, die auf dem einen Thron saß. »Meine Freunde, meine Mutter,
Königin Aglaranna.«
Die Königin war eine stattliche Schönheit, mit
geschwungenen Augenbrauen über weit auseinander liegenden, hellblauen Augen. Ihre Haare waren
rötlich-golden, und ihre Ungezwungenheit hatte
etwas Heiteres. »Willkommen«, sagte sie mit melodiöser Stimme. Sie wandte sich an Owyn. »Unsere
menschlichen Freunde sind uns in Elbenheim stets
willkommen.« Dann richtete sie ihren Blick auf
Gorath. »Wie auch jene von unseren Verwandten,
die in Frieden kommen.«
Sie machte eine Handbewegung. »Du bist es,
der in unseren Reihen noch gefehlt hat, Gorath.«
Er folgte ihren Blicken und sah ihre Berater, einen
großen Elben von vielen Jahren, der neben einem
stand, den Gorath kannte. »Earnon!«
Der Führer der Glamredhel nickte. Seine Miene
war kühl und ausdruckslos. »Gorath«, sagte er.
Ein anderer Elb meldete sich zu Wort, einer, der
ebenso alt wirkte wie der erste. »Ich bin Aciala von
den Eldar, und ich bin sehr erfreut, dich hier zu
sehen.«
Gorath schwieg eine Zeit lang, und Owyn war
überzeugt, dass eine Art Kommunikation zwischen
den Elben stattfand, stumm, aber dennoch sichtbar. Dann zog Gorath in einer seltsamen Geste das
Schwert aus der Scheide. Er ging zur Königin, und
Owyn war plötzlich von Furcht erfüllt. Aber er sah,
dass sonst niemand beunruhigt wirkte.
Gorath legte der Königin das Schwert zu Füßen
und kniete vor ihr nieder. »Herrin, ich bin zurückgekehrt«, sagte er.
Sechzehn

Aufgaben
Die Königin erhob sich.
    Sie trat zu Gorath herunter, blieb vor ihm stehen und beugte sich leicht vor, so dass sie ihm die
Hände auf die Schultern legen konnte. »Erhebe
dich«, sagte sie sanft.
    Gorath folgte der Aufforderung, und die Königin
studierte seine Gesichtszüge. »Wenn von unseren
verlorenen Verwandten jemand zu uns zurückkehrt,
lässt sich immer eine gewisse Veränderung in ihm
oder ihr erkennen.« Ihr Lächeln war beruhigend,
und ihre Stimme klang versöhnlich, als sie fortfuhr.
»Aber in dir spüre ich etwas anderes. Du bist noch
nicht zurückgekehrt, Gorath, du befindest dich
noch in dem Prozess des Zurückkehrens. Du hast
die Reise zurück zu deinem Volk noch nicht ganz
vollendet.« Sie blickte den Glamredhel-Anführer
an. »Andere sind hier, die ihre Reise ebenfalls
noch nicht beendet haben, also bist du nicht allein.
Wenn du deine Rückkehr vollendet hast, wirst du
einen neuen Namen erhalten, aber bis dahin bist
du noch Gorath. Aber jetzt bist du Gorath von
Elbenheim. Du bist nach Hause gekommen.«
    Sie umarmte ihn, hielt ihn einen langen, beruhigenden Augenblick fest und kehrte dann zu ihrem
Thron zurück. Owyn sah, wie Gorath das Schwert
wieder an sich nahm und zurück in die Scheide
steckte. Der junge Adlige rührte sich. »Wenn es
Eurer Majestät recht ist, würde ich gerne eine
Mitteilung machen.«
»Es ist mir recht«, sagte die Königin.
»Ich habe von Katala, der Frau von Pug, dem
    Magier, eine Nachricht für Euren Mann.«
»Sohn, geleite die beiden bitte in meine Privat
gemächer«, sagte Aglaranna.
Prinz Calin bedeutete Gorath und Owyn, ihm
zu folgen. Sie verneigten sich noch einmal vor
der Königin. »Ihr könnt gehen, und wenn ihr mit
Tomas gesprochen habt und zurückkehrt, werden
wir ein Mahl abhalten.«
Owyn

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