Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
Vom Netzwerk:
Berge. »Ich
weiß wenig von diesen Wüsten, doch ich nehme
an, wenn wir Wasser finden wollen, dann wohl am
ehesten in den Bergen. Wir sollten also losgehen.«
Da Owyn dem nichts entgegenzusetzen hatte, stimmte er zu. Sie schleppten sich über eine
Landschaft aus hart gebranntem Boden, zerklüfteten Felsen und ausgewaschenen Hügelketten.
»Wenn in diesem Land jemals etwas geblüht hat,
dann muss das schon lange her sein«, bemerkte
Gorath. Während sie weitergingen, fragte er: »Hast
du irgendeine Idee, wieso deine Magie hier nicht
funktioniert?«
»Nein«, antwortete Owyn und blickte gereizt
drein. »Ich habe jeden Zauberspruch und jede
Beschwörungsformel ausprobiert, jede Meditation
und Übung, an die ich mich erinnern kann. Alles
scheint so zu sein, wie es sich gehört, nur dass jedes Mal die Magie fehlt!« Er schüttelte den Kopf.
»Es ist, als gäbe es hier kein Mana.«
»Mana?«, fragte Gorath.
»Das ist ein möglicher Begriff dafür«, erklärte
Owyn. »Zumindest hat Patrus es immer so genannt. Ich weiß nicht, ob andere Magier das auch
so machen. Auf jeden Fall ist Mana die Energie,
die sich mit allem anderen verbindet; sie kann aber
manipuliert werden, um Magie zu erschaffen. Die
meisten Leute verstehen nicht, wie Magie funktioniert. Ich trage die Macht nicht in mir. Alles, was
ich weiß, sind eine Reihe von Worten, Handlungen,
Bildern und Dingen, die mir helfen, die Macht –
das Mana – zu sammeln, das in der Welt um mich
herum existiert. Aber hier ist es so, als würde das
Mana gar nicht existieren. Ich wünschte, ich wäre
vom Geringeren Pfad.«
»Was ist der Geringere Pfad?«, wollte Gorath
wissen.
»Sie verfolgen einen anderen Weg der Magie.
Patrus ist vom Geringeren Pfad; er hat mir nahe
gelegt, nach Stardock zu gehen, als ihm klar wurde, dass er mich die ›falsche‹ Magie gelehrt hat.
Bevor Pug auf die tsuranische Welt gereist ist,
wusste niemand von den Unterschieden zwischen
den beiden Wegen der Magie; zumindest niemand
auf Midkemia.
Der Geringere Pfad ist ein Teil der Magie; einen
besseren Begriff gibt es nicht. Der Magier verbindet sich mit dem Boden unter seinen Füßen oder
mit dem Wasser, das überall ist, selbst mit dem
Himmel oder dem Wind. Das Potential, das die
meisten Dinge zum Brennen bringt, treibt auch
das Wesen dieser Magier an – ihr Wesen ist mit
dem Feuer verbunden. Ich denke, ein Magier des
Geringeren Pfades könnte aus diesem Ort etwas
Magie herausholen, aber ich bin machtlos.«
»Trifft das auch auf Pug zu?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Owyn. »Es heißt von
ihm, dass er noch mehr ist als der Geringere oder
der Erhabene Pfad.« Owyn blickte sich um. »Aber
es könnte auch sein, dass seine Kraft so weit zurückgedrängt ist, dass er hier von anderen überwältigt wurde. Nur eins weiß ich ganz sicher.«
»Und das wäre?«
»Ohne Pug haben wir keine Chance, nach
Midkemia zurückzukehren.«
Nach diesen Worten marschierten sie stundenlang in tiefem Schweigen nebeneinander her.
Um die Mittagszeit am nächsten Tag sahen sie die
Kuppel. Der Hitze wegen bewegten sie sich nur
noch sehr langsam und schwerfällig weiter, und
noch immer gab es keinen Hinweis auf Wasser.
Die Wasserhäute um ihre Hüften waren inzwischen leer, und Owyn begann, die Wirkungen
der Austrocknung zu spüren. Schweigend gingen
sie auf die Kuppel zu. Als sie näher kamen, sahen
sie, dass es sich um ein Gebäude handelte, das aus
irgendwelchen Fellen gemacht war, die über ein
Netz aus Stäben gespannt waren. »Es sieht aus wie
eine Jurte«, sagte Gorath.
»Was ist das, eine Jurte?«
»Die Nomaden der Donnerhöllensteppe benutzen sie. Sie können sie in Windeseile errichten und
wieder abbauen.«
Gorath zog sein Schwert und ging um das
Gebäude herum, bis er einen Eingang gefunden
hatte; er war nur von einer Klappe aus Leder verdeckt. Er schob ihn mit der Schwertspitze beiseite,
und als nichts geschah, streckte er seinen Kopf ins
Innere.
»Komm und sieh dir das an«, sagte er zu Owyn.
Owyn folgte ihm hinein und schaute sich um.
Das Gebäude war leer, abgesehen von einem verblassten Stoffstück, das einst ein Teppich gewesen
sein musste und auf dem Gorath jetzt saß. Er hielt
ein Stück Pergament in der Hand. Es war mit
Kohle beschrieben.
Owyn nahm das Pergament und las.
Tomas,
    Katala wird dich zweifellos benachrichtigt haben,
und so gehe ich davon aus, dass du erfahren hast, dass
Gamina und ich vermisst werden. Sie ist von tsuranischen Magiern,

Weitere Kostenlose Bücher