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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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nieder. Sechs von ihnen wurden getötet.
    Die übrigen zogen sich auf die Straße zurück.
James war am Brückenkopf, noch bevor der Jubel
von den Bogenschützen auf den Burgmauern verklungen war. »Was habt Ihr gesehen?«, fragte er.
Der Anführer war ein junger Unteroffizier.
»Im Süden ist alles ruhig; es gibt keinen Hinweis
darauf, dass Hilfe naht. Im Norden nähern sich
Unmengen von unseren Feinden.«
»Wie sieht es dort aus?«
Der junge Mann rechtfertigte das Vertrauen, das
James in ihn gesetzt hatte, denn trotz der Aussicht
auf die kurz bevorstehende Schlacht antwortete er
gelassen: »Es treibt sich jede Menge Kavallerie dort
herum, Junker; sie waren nicht sehr begeistert darüber, dass wir dort herumgeschnüffelt haben. Aus
der Ferne waren riesige Staubwolken zu sehen und
auch ein paar von diesen Belagerungsmaschinen,
von denen Ihr berichtet habt. So wie es aussieht,
müssten sie noch vor Einbruch der Nacht unten an
der Straße ankommen.«
»Ihr habt Eure Sache gut gemacht«, sagte James.
»Seht zu, dass Ihr etwas zu essen bekommt, und
ruht Euch ein bisschen aus. Morgen früh wird es
ziemlich anstrengend werden.«
James machte sich auf die Suche nach Locklear,
dem er die Aufsicht über die Vorräte und Waffen
übertragen hatte.
Locklear war gerade dabei, einen der Lagerräume
zu inspizieren, und starrte angeekelt auf den Inhalt
eines Fasses, als James zu ihm trat.
»Was ist los, Locky?«
»Dieses Fleisch ist voller Würmer. Ich nehme an,
das haben wir den Nachtgreifern zu verdanken. Sie
wollten den Männern wohl jeden Grund nehmen,
hier zu bleiben.«
»Wie schlimm ist es?«
»Das gesamte Fleisch ist verdorben. Der Großteil
des Mehls ist voller Wanzen. Wir könnten es vielleicht aussieben, aber solange ich nicht kurz vorm
Verhungern bin, würde ich kein Brot essen, das
daraus gemacht wird. Das harte Brot sieht noch
genießbar aus, und ich schätze, auch die getrockneten Früchte sind überwiegend in Ordnung. Wir
können uns also eine Weile halten.«
»Nahrungsmangel wird ohnehin nicht unser eigentliches Problem sein.«
Locklear blickte James an. »Kommen sie?«
»Morgen.«
»Dann sollten wir uns wohl besser darauf vorbereiten.«
James nickte. Er wusste, dass er von seinen
Männern nur das Beste erwarten konnte; sie alle
waren Veteranen der Grenzkriege. Aber keiner von
ihnen hatte sich bisher bei der Verteidigung einer
Burg gegen eine gewaltige Übermacht bewähren
müssen. Er dagegen hatte bei Armengar und Hohe
Burg gekämpft; er hatte mit Prinz Arutha verschiedene Theorien studiert. Er wusste, dass ein
Angreifer jedem Verteidiger auf dem Wehrgang
zehn eigene Männer entgegensetzen musste. Was
James jedoch Sorgen bereitete, war die Frage, was
er tun sollte, falls Delekhan mehr als zehnmal so
viele Männer aufmarschieren ließ, wie die Burg
Verteidiger hatte.
Owyn nahm den Becher und hielt ihn so dicht an
die Säule, dass er die Kristallschicht berührte.
    Dhatsavans Stimme erklang in seinem Kopf. Du
bist mit dem Becher zurückgekehrt. Das ist gut.
»Wozu brauchst du ihn?«, fragte Owyn.
Ich brauche ihn nicht. Er muss nur außer Reichweite
der Panath-Tiandn sein.
»Wieso?«
Dieser Gegenstand hat viele Eigenschaften, unter
anderem besitzt er gewaltige Macht. Aber er hat auch
die Funktion eines Schlüssels. Er gewährt Zugang zu
anderen Welten. Die verlassenen Kinder von AlmaLodaka werden auf diese Welt beschränkt bleiben. Sie
sind nichts weiter als ein Ärgernis. Unter der Leitung
ihrer pantathianischen Verwandten stellen sie ein gefährliches Werkzeug dar. Irgendwann wird jemand
sie von unserer verfluchten Welt vertreiben, aber im
Augenblick ist das Universum vor ihnen sicher. Nimm
den Becher und bewahre ihn gut auf.
»Unsere Sorge gilt Pugs Wohlergehen. Wir haben den Becher vom anderen Teil der Insel hierher
geschafft. Wo ist Pug?«
Er befindet sich in einem sicheren Gebäude,das von den
Panath-Tiandn errichtet wurde. Die Schutzbarrieren,
die ihn dort festhalten, werden sich auflösen, sobald du
ihn aufgespürt hast. Er unterschätzte die Macht, die
dieser Becher besitzt. Als er sie erweckte, um den Geist
seiner verschwundenen Tochter zu suchen,wurde er von
ihr überwältigt und zu einem hilflosen Wesen gemacht,
einem Kind nicht unähnlich.
»Du hältst ihn gefangen, um ihn zu beschützen?«
In der Antwort des früheren Gottes schwang so
etwas wie Heiterkeit mit, doch Owyn fragte sich,
ob mit menschlichen Begriffen überhaupt zu beschreiben war,

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