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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Stardock gegründet hatte. Stattdessen hatte sich herausgestellt, dass er
für das Studium dort nur schlecht gerüstet gewesen war. Er hatte auch kein Interesse an einer der
Gruppen von Studenten gezeigt, die sich um den
einen oder anderen Lehrer scharten und versuchten, das Studium der Magie in eine andere Art von
Religion zu verwandeln. Er wusste jetzt, dass er
bestenfalls ein mittelmäßiger Magier war und auch
niemals mehr sein würde; wie sehr er es sich auch
wünschen mochte, Magie zu studieren – es fehlte
ihm einfach an Talent.
    Nachdem Owyn etwas mehr als ein Jahr in
Stardock studiert hatte, war er gegangen, er hatte
sich schlicht eingestanden, dass er einen Fehler
gemacht hatte. Dies auch seinem Vater gegenüber zuzugeben war eine Aufgabe, die ihm Furcht
einflößte; so hatte er zunächst Angehörige seiner
Familie in der entfernten Provinz Yabon besucht,
um dann den Mut zu fassen, nach Osten zurückzukehren und sich seinem Erzeuger zu stellen.
    Ein Rascheln in den Büschen veranlasste Owyn,
nach einem schweren Holzstab zu greifen und aufzuspringen. Er hatte wenig Übung mit Waffen, da
dieser Teil der Erziehung vernachlässigt worden
war, doch besaß er genug Fähigkeiten, sich mit
diesem Stab zu verteidigen.
»Wer ist da?«, wollte er wissen.
    Eine Stimme kam aus der Düsternis. »Hallo, ihr
da. Wir kommen jetzt.«
Owyn entspannte sich etwas; Banditen pflegten sich kaum anzukündigen. Abgesehen davon
war, wie man leicht sehen konnte, ein Angriff auf
ihn auch nicht besonders lohnenswert; er sah inzwischen nicht viel besser aus als ein heruntergekommener Bettler. Dennoch schadete es niemals,
vorsichtig zu sein.
Zwei Gestalten schälten sich aus dem Dunkel, einer hatte etwa Owyns Größe, der andere war einen
Kopf größer. Beide waren in schwere Umhänge
gehüllt, und der Kleinere hinkte deutlich.
Der hinkende Mann blickte über die Schulter,
als wäre jemand hinter ihm her. »Wer seid Ihr?«,
fragte er dann.
»Wieso ich? Wer seid denn Ihr?«, erwiderte Owyn.
Der kleinere Mann schob seine Kapuze zurück.
»Locklear, Junker von Prinz Arutha.«
Owyn nickte. »Ich bin Owyn, Sohn von Baron
Belefote.«
»Von Timons, ja, ich weiß, wer Euer Vater ist«,
erwiderte Locklear, während er sich vor dem Feuer
niederließ und die Hände ausstreckte, um sie zu
wärmen. Er warf einen Blick auf Owyn. »Ihr seid
ganz schön weit weg von zu Hause, nicht?«
»Ich habe meine Tante in Yabon besucht«, sagte
Owyn. »Ich bin jetzt auf dem Rückweg.«
»Ein langer Weg«, kam es von der noch immer in
Umhang und Kapuze gehüllten Gestalt.
»Ich werde mich nach Krondor durchschlagen
und dann versuchen, mit einer Karawane nach
Salador zu reisen. Von dort werde ich ein Boot
nach Timons nehmen.«
»Nun, da wir uns einmal getroffen haben, sollten wir vielleicht zusammen bleiben, bis wir in
LaMut sind«, erklärte Locklear, der die Wärme
sichtlich genoss. Sein Umhang öffnete sich etwas,
und Owyn sah Blut auf der Kleidung des jungen
Mannes.
»Ihr seid verletzt«, sagte er.
»Nur ein bisschen«, erwiderte Locklear.
»Was ist geschehen?«
»Wir sind angegriffen worden, ein paar Meilen
nördlich von hier«, sagte Locklear.
Owyn begann, in seinem Reisebeutel zu kramen.
»Ich habe etwas gegen Verletzungen«, sagte er.
»Zieht Eure Tunika aus.« Locklear legte Umhang
und Tunika ab, während Owyn Bandagen und
Puder aus seiner Tasche nahm. »Meine Tante hat
darauf bestanden, mir das hier mitzugeben – nur
für den Fall. Ich habe es für die Marotte einer
alten Frau gehalten, aber anscheinend war es das
nicht.«
Locklear ließ den Jungen die Wunde waschen –
eine Schwertwunde, die bis zu den Rippen reichte
– und zuckte zusammen, als er Puder darauf streute. »Euer Freund redet nicht viel, nicht wahr?«,
sagte Owyn, während er sich an den Rippen zu
schaffen machte.
»Ich bin nicht sein Freund«, antwortete Gorath.
Wie zum Beweis hielt er seine Handschellen ins
Licht. »Ich bin sein Gefangener.«
Owyn versuchte, einen Blick auf das im Dunkel
der Kapuze liegende Gesicht des Gefangenen zu
erhaschen. »Was hat er getan?«, wandte er sich an
Locklear.
»Nichts – wenn man davon absieht, dass er auf
der falschen Seite der Berge geboren wurde«, erklärte Locklear.
Gorath schob seine Kapuze zurück und bedachte Owyn mit dem Hauch eines Lächelns.
»Bei den Zähnen der Götter!«, rief Owyn. »Er ist
ein Bruder des Dunklen Pfades!«
»Moredhel«, korrigierte Gorath mit einer
Spur

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