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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Letzte?«
»Das ist ziemlich unwahrscheinlich«, sagte
der Dunkelelb. »Er ist nur der Letzte von dieser
Gruppe. Andere werden folgen.« Er warf einen
Blick in die andere Richtung. »Und wieder andere
sind möglicherweise bereits vor uns.«
Locklear griff in einen kleinen Beutel neben sich
und brachte einen Schlüssel zum Vorschein. »Dann
halte ich es für besser, wenn ich dir die Fesseln abnehme«, sagte er. Er schloss die Handschellen auf,
und Gorath blickte ihnen mit gelassener Miene
hinterher, als sie klirrend zu Boden fielen. »Du
kannst dir das Schwert des Attentäters nehmen.«
»Vielleicht sollten wir ihn begraben?«, schlug
Owyn vor.
Gorath schüttelte den Kopf. »Das ist bei uns
nicht üblich. Sein Körper ist nur eine Hülle. Die
Aasfresser sollen ihn sich holen und der Erde
zurückgeben, damit die Pflanzen sich davon ernähren können und die Welt auf diese Weise erneuert wird. Sein Geist hat die Reise durch die
Dunkelheit angetreten, und mit dem Wohlgefallen
der Göttin der Dunkelheit wird er den Weg zu den
Gesegneten Inseln finden.« Gorath schaute nach
Norden, als suchte er etwas Bestimmtes. »Er war
mein Verwandter, wenn auch keiner, den ich besonders gern gemocht habe. Aber die Blutbande
zählen viel bei meinem Volk. Die Tatsache, dass er
mich gejagt hat, ist daher ein eindeutiges Zeichen,
dass ich bei meiner Rasse als Ausgestoßener und
Verräter gelte.« Er blickte Locklear an. »Wir haben
also ein gemeinsames Ziel, Mensch. Denn wenn
ich die Mission, für die mein Volk mich verflucht,
ausführen will, muss ich überleben. Wir müssen
uns also gegenseitig helfen.« Er nahm das Schwert
von Haseth und wandte sich an Owyn. »Begrabt
ihn nicht, Mensch, aber schafft ihn uns aus den
Augen. Morgen früh wird er noch unansehnlicher
sein.«
Owyn blickte unsicher drein bei dem Gedanken,
eine Leiche anfassen zu müssen. Er enthielt sich jedoch einer Bemerkung, beugte sich vor und packte
den toten Moredhel an den Handgelenken. Er war
überraschend schwer. Während Owyn begann,
Haseth von der Lichtung zu ziehen, rief Gorath
hinterher: »Und seht nach, ob sein Reisebeutel im
Wald liegt. Möglicherweise ist was zu essen drin.«
Owyn nickte; er wunderte sich im Stillen, welch
seltsames Schicksal ihn dazu gebracht hatte, eine
Leiche durch das dichte Unterholz zu schleifen
und auszuplündern.
    Am nächsten Morgen kämpfte sich ein müdes Trio
durch den Wald, immer in Sichtweite der Straße,
aber stets darauf bedacht, nicht direkt auf ihr zu
gehen.
    »Ich begreife nicht, wieso wir nicht nach Yabon
zurückkehren und uns ein paar Pferde besorgen«,
klagte Owyn.
    »Wir sind bereits dreimal angegriffen worden,
seit wir Tyr-Sog verlassen haben«, erklärte Locklear. »Wenn es noch weitere Moredhel auf uns abgesehen haben, möchte ich nur ungern direkt in sie
hineinlaufen. Außerdem finden wir ja vielleicht auf
dem Weg nach LaMut ein Dorf, in dem wir Pferde
bekommen können.«
    »Und womit sollen wir die bezahlen?«, fragte
Owyn. »Ihr habt gesagt, dass die Pferde bei dem
Kampf, der Euch diese Verletzung eingebracht hat,
weggelaufen sind. Ich nehme doch wohl an, dass
bei dem Pferd auch Eure Sachen waren? Und Euer
Geld? Ich habe jedenfalls nicht genug bei mir, um
drei Reittiere zu erwerben.«
    Locklear lächelte. »Ich bin nicht ganz ohne Mittel.«
»Wir könnten sie uns einfach so nehmen«, schlug
Gorath vor.
»Schon möglich«, stimmte Locklear zu. »Aber
ohne ein offensichtliches Rangabzeichen oder eine Erklärung des Prinzen, die auf meine Person
ausgeschrieben ist, wird es schwierig sein, den
Wachtmeister von meinem ehrlichen Anliegen zu
überzeugen. Und ich glaube kaum, dass wir in einem Dorfgefängnis sicher vor den Mördern sind,
die nach uns suchen.«
Owyn schwieg. Sie waren seit Sonnenaufgang
unterwegs, und er war müde. »Wie sieht es mit einer Pause aus?«, fragte er vorsichtig.
»Nicht sehr gut«, sagte Gorath; seine Stimme
versiegte zu einem Flüstern. »Hört.«
Einen Augenblick sprach keiner der beiden Menschen, doch dann meinte Owyn: »Was ist denn? Ich
höre nichts.«
»Das ist es ja«, erklärte Gorath. »Die Vögel in den
Bäumen da vorn haben plötzlich aufgehört zu singen.«
»Eine Falle?«, fragte Locklear.
»Davon gehe ich aus«, antwortete Gorath und
zog das Schwert, das er seinem toten Verwandten
abgenommen hatte.
»Meine Seite brennt zwar noch, aber ich kann
kämpfen.« Locklear wandte sich an Owyn. »Was ist
mit Euch?«
Owyn hob

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