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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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seinen Stock. Er bestand aus harter
Eiche, deren Enden mit Eisenkappen versehen
waren. »Wenn es nötig ist, kann ich diesen Stock
schwingen. Und ich beherrsche etwas Magie.«
»Könnt Ihr sie dazu bringen, sich zurückzuziehen?«
»Nein«, sagte Owyn. »Das kann ich nicht.«
»Schade«, meinte Locklear. »Dann versucht,
Euch aus dem größten Getümmel herauszuhalten.«
Sie gingen vorsichtig weiter, und als sie sich der
Stelle näherten, von der Gorath gesprochen hatte,
gelang es Locklear, eine schattenhafte Gestalt zwischen den Bäumen auszumachen. Der Mann oder
Moredhel – Locklear konnte es nicht erkennen –
hatte sich ganz leicht bewegt und so seine Position
verraten. Wäre er reglos geblieben, hätte Locklear
ihn niemals entdeckt.
Gorath machte Locklear und Owyn ein Zeichen,
sich mehr rechts zu halten, während er sich hinter
die Wache schlich. Da sie nicht wussten, mit wie
vielen Männern sie es zu tun hatten, war es nur
sinnvoll, den Vorteil der Überraschung zu nutzen.
Gorath bewegte sich, kaum dass er Owyn und
Locklear verlassen hatte, wie ein Geist durch den
Wald, lautlos und unsichtbar. Locklear bedeutete
Owyn, sich rechts hinter ihm zu halten; er musste
genau wissen, wo sich der Junge befand, während
sie sich dem Hinterhalt immer weiter näherten.
Der Klang flüsternder Stimmen drang an ihre
Ohren, und Locklear begriff, dass es keine Elben
sein konnten – Elben, die jemandem auflauerten,
pflegten mucksmäuschenstill zu sein. Die Frage
war nur, ob es sich lediglich um Banditen handelte oder um Männer, beauftragt, Goraths Reise zu
beenden.
Ein Ächzen von weiter vorn kündete von Goraths
erstem Kontakt mit den im Hinterhalt liegenden
Männern. Ein Schrei folgte, und Locklear und
Owyn rannten los.
Vier Männer waren auf einer kleinen Lichtung
zwischen zwei Baumreihen zu erkennen, einer lag
bereits sterbend am Boden.
Die Position war für einen Hinterhalt wie geschaffen. Locklear spürte ein seltsames Flackern
hinter sich, und irgendetwas sauste an seinen
Augen vorbei, als hätte hinter ihm jemand einen
Pfeil abgeschossen. Doch diese Empfindung war
auch schon alles, zu sehen war nichts.
Einer der drei verbliebenen Angreifer schrie vor
Entsetzen gellend auf und hielt schützend die Hand
vor die Augen, die ins Leere zu starren schienen.
»Ich bin blind!«, kreischte er voller Panik.
Locklear begriff, dass das Owyns Werk war, und
er dankte der Göttin des Glücks dafür, dass der
Junge soviel Magie beherrschte.
Gorath war mit einem Angreifer beschäftigt,
während Locklear sich jetzt dem anderen näherte.
Plötzlich erkannte er die Kleidung der Männer.
»Es sind Queganer!«
Die Männer trugen kurze Tuniken und Beinkleider sowie mit Kreuzbändern versehene Sandalen.
Der Mann, der Locklear gegenüberstand, hatte
sich ein rotes Tuch um den Kopf geschlungen,
und über seiner Schulter hing ein Gehenk, in dem
noch kurz zuvor ein Entersäbel gesteckt hatte. Jetzt
fuhr die Klinge zischend durch die Luft und sauste
auf Locklears Kopf nieder.
Der Junker parierte, und der Hieb schickte eine
Woge aus flammendem Schmerz durch seine verwundete Seite. Locklear versuchte, ihn zu ignorieren, und konterte, und der Pirat wich zurück. Ein
unterdrückter Schrei teilte Locklear mit, dass auch
der zweite Pirat zu Boden gegangen war.
Wieder schoss die seltsame Empfindung an ihm
vorbei, und auch der Mann vor Locklear kauerte
sich zusammen, die Hände vor das Gesicht haltend, als wollte er die Augen schützen.
Ohne zu zögern, erstach Locklear ihn.
Gorath tötete den Letzten, und dann war es
plötzlich wieder still im Wald.
Locklears Seite brannte fürchterlich, aber er hatte nicht den Eindruck, dass neue Wunden hinzugekommen waren. Er hob sein Schwert. »Verflucht.«
»Seid Ihr verletzt?«, fragte Owyn.
»Nein«, antwortete Locklear.
»Was ist dann das Problem?«, wollte Owyn wissen.
Locklear blickte sich auf der Lichtung um. »Die
da sind das Problem. Jemand muss gewusst haben,
dass wir hier vorbeikommen würden. Daran besteht kein Zweifel.«
»Aber wie sollen sie es erfahren haben?«, fragte
Gorath.
»Es sind queganische Piraten«, erklärte Locklear.
»Schaut Euch nur ihre Waffen an.«
»Ich würde niemals einen Queganer erkennen,
auch dann nicht, wenn ich über einen stolpere«, sagte Owyn. »Ich glaube also Euren Worten,
Junker.«
»Betreiben Piraten ihr Handwerk denn nicht gewöhnlich auf See?«, fragte Gorath.
»Ja, das tun sie«, antwortete Locklear, »zumindest,

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