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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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wurde. Der Rom
kam von den Zähnen der Welt aus der Nähe von
Nordwacht, der ältesten Grenzbaronie.
Bei Romney gabelte er sich: Ein Arm floss als
Cheam nach Südosten, während der Rom selbst
die Richtung nach Südwesten einschlug, bis er
sich in der Nähe der Küste dann wieder südöstlich
wandte. James hielt an der Brücke inne, die sich
über den Cheam spannte. Irgendetwas nagte an
ihm, eine Erinnerung, die er nicht genau benennen konnte, die aber dennoch wichtig war, wie er
spürte. Er wartete einen Augenblick ab, ob möglicherweise ein Hinweis an die Oberfläche seines
Bewusstseins drang, doch da nichts dergleichen
geschah, schob er die seltsame Empfindung erst
einmal beiseite.
Er überquerte die Brücke und stellte fest, dass
die Menschen in diesem Teil der Stadt sogar noch
angespannter wirkten. Ängstlich hasteten sie durch
die Straßen, und ihre Blicke flogen unruhig hin
und her, als würden sie hinter jeder Straßenecke
einen Angriff erwarten. Auch hier waren nirgendwo Straßenhändler zu sehen.
Er erreichte die Schenke Zur Grünen Katze und
ritt gleich in den Stallhof, wo Gorath und Owyn
auf ihn warteten. »Wieso seid ihr nicht schon reingegangen?«, fragte James, während er abstieg.
Ein Stalljunge antwortete; sein Blick war ängstlich. »Herr, mein Meister ist unwillig, Euren …
Freund zu bedienen.« Bei den letzten Worten deutete er auf Gorath.
James hatte schon ein leises »Ich würde ihn nicht
gerade einen Freund nennen« auf den Lippen,
doch dann besann er sich, warf dem Burschen
die Zügel zu und marschierte zur Hintertür der
Schenke. Nach kurzem Zögern folgten ihm Owyn
und Gorath.
Im Innern der Schenke sah James einen großen
Mann in fortgeschrittenem Alter, unter dessen beachtlicher Leibesfülle sich aber noch immer breite
Schultern und eindrucksvolle Muskeln verbargen.
Der Mann drehte sich um, als er hörte, dass jemand vom Stall hereinkam. Er deutete mit seinen
fleischigen Fingern auf Gorath und sagte: »Du! Ich
habe dir doch schon gesagt, dass ich von deiner
Sorte keinen in meiner Schenke haben will!«
James stellte sich rasch zwischen den Schenkenbesitzer und Gorath. »Welche Sorte meint Ihr
denn?«
Der Mann blickte James an und versuchte ihn
einzuschätzen. Der junge Mann war nicht übermäßig groß oder eindrucksvoll, aber da war etwas in
seinem Benehmen, das den Wirt innehalten ließ.
»Dunkelelben! Fünfzehn Jahre habe ich an der
Grenze gedient! Ich habe genug von seiner Sorte
getötet, um sie zu kennen. Sie haben viele meiner
Kameraden umgebracht. Wer zum Teufel seid Ihr
überhaupt, dass Ihr mich das fragt?«
»Ich bin Junker James vom Hofe Prinz Aruthas
in Krondor. Der da ist mein Kamerad, und wir
sind im Auftrag der Krone unterwegs.«
»Und ich bin die Königin von Banapis«, entgegnete der Schenkenbesitzer.
James grinste, während er in seine Tunika griff
und die Vollmachten herausholte. »Nun, Majestät
der Liebe und Schönheit, lest das hier, denn sonst
werde ich Graf Richard herholen lassen, damit er
für uns bürgt. Und dann werden wir ja sehen, wie
es ihm gefällt, sich in dieser angespannten Lage
hierher bemühen zu müssen.«
Der alte Mann konnte lesen, wenn auch nur langsam und dabei leise vor sich hin murmelnd. James
unterließ es, ihm seine Hilfe anzubieten. Dann gab
der Wirt ihm die Papiere zurück. »Verflucht. Ihr
seid so was wie ein Offizier des Prinzen, ja?«
James zuckte mit den Achseln. »Falls ein alter
Soldat wie Ihr es dann besser versteht: Wenn ich
in der Armee wäre, wäre ich Leutnant. Nun, ich
möchte ein Zimmer, das groß genug für uns drei
ist, außerdem Bier und etwas zu essen für uns.«
Der Mann warf Gorath einen finsteren Blick
zu und wandte sich dann wieder an James. »Folgt
mir … Junker.« Er führte sie zur Theke, hinter
der er kurz verschwand, um mit einem großen eisernen Schlüssel in der Hand zurückzukommen.
»Die Treppe hoch und dann immer geradeaus.
Es ist hinten rechts.« James nahm gerade den
Schlüssel entgegen, als ein Leuchten in die Augen
des Mannes trat. »Sechs goldene Sovereigns pro
Nacht.«
»Sechs!«, rief James. »Ihr seid ein Dieb!«
»Zwei pro Person. Ihr könnt das Zimmer nehmen oder es lassen.«
James wusste sehr gut, dass die fünfzig Lanzenreiter viele Zimmer in den anderen Schenken für
sich beanspruchen würden, und so meinte er nur:
»Wir nehmen es.«
»Im voraus.«
James zählte zwölf Münzen ab. »Zwei Nächte.
Wenn wir länger bleiben, zahlen wir

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