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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Burgfried zu restaurieren, aber bisher ist noch
nichts geschehen.«
»Nun, möglicherweise sollten wir deinen Onkel
aufsuchen und mit ihm sprechen, wenn wir die
Nachtgreifer hier nicht finden können.«
»Ich habe nicht den Eindruck, dass es besonders
schwer ist, die Nachtgreifer zu finden«, meinte
Gorath.
James nickte zustimmend. »Auch wieder wahr.«
Sie beendeten ihre Mahlzeit und begaben sich
auf ihr Zimmer, um zu schlafen.
    Der Schrei am nächsten Morgen war kaum in
James’ Bewusstsein gedrungen, da war er schon
aus dem Bett und griff nach seiner Hose und
den Stiefeln. Auch Gorath war wach und zog
sein Schwert. Owyn rührte sich schläfrig auf der
Pritsche. »Was ist los?«
    »Klingt so, als wäre ein Aufruhr ausgebrochen«,
sagte Gorath.
James lauschte, dann schüttelte er den Kopf.
»Nein, das ist etwas anderes.«
Er kleidete sich vollends an und eilte den Flur
entlang zur Treppe, die in den großen Schankraum
führte. Als er zur Vordertür ging, konnte er
Stimmen hören. Der Schenkenwirt stand an der
Tür und sah sich die Leute an, die draußen vorbeiliefen.
»Was ist los?«, fragte ihn James.
Mit einem finsteren Blick wandte sich der Wirt
um.
»Mord. Es heißt, es hätte in dieser Nacht Tote
gegeben.«
»Tote?«, fragte Owyn, der gerade die Treppe heruntereilte. »Wer wurde denn getötet?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete der Wirt. »Aber
es soll im Schwarzen Schaf passiert sein.«
Die Worte hingen noch in der Luft, da war
James schon aus der Tür, gefolgt von Owyn und
Gorath. Er machte sich gar nicht erst die Mühe,
sein Pferd zu satteln, sondern rannte zu Fuß durch
die Straßen, folgte der Menschenmenge, die sich
wie ein Strom weiterschob, über die Brücke hinweg zum Marktplatz der Stadt.
Als er den Marktplatz beinahe erreicht hatte,
stellte er fest, dass die Leute von Soldaten mit
Stöcken zurückgehalten wurden; die Männer trugen alle Armbinden. Keiner von den Königlichen
Lanzenreitern war zu sehen. James musste sich
mühsam einen Weg durch die Menge bahnen,
und als er endlich vorn angekommen war, hielt ein
Mann mit einem Spieß ihn auf Abstand.
James schob den Spieß beiseite. »Im Auftrag der
Krone!«
Der Mann war auf so etwas offensichtlich nicht
vorbereitet und zögerte, so dass James, Gorath und
Owyn passieren konnten, bevor er die anderen
wieder zurückschob.
Richard, Graf von Romney, eilte mit großen
Schritten auf den Brunnen zu. Als er James sah,
rief er ihn zu sich. »Junker!«
James trat zu ihm. »Mylord? Was ist geschehen?«
Der Graf war kaum in der Lage zu sprechen,
so wütend war er. Er deutete auf die Tür zum Schwarzen Schaf. »Seht selbst!«
James eilte hinüber.
Überall im Schankraum lagen Königliche
Lanzenreiter – auf den Tischen und am Boden,
die Augen leer und starr. James musste keinen
Heiler oder Priester fragen, um zu wissen, dass
diese Männer tot waren. Er bemerkte einen zusammengekauerten Stalljungen, der die Leichen
eine Stunde zuvor gefunden hatte, als er in den
Schankraum gekommen war, um zu frühstücken.
»Alle?«, fragte ihn James.
Der Junge war so erschreckt, dass er kaum sprechen konnte. Er nickte. »Der Offizier liegt oben in
seinem Zimmer, zusammen mit dem Sergeanten
und einigen anderen. Die übrigen sind hier gestorben.«
Gorath trat zum Tisch und griff nach einem
Becher Bier. Er roch daran. »Gift«, sagte er, »oder
ich will ein verfluchter Goblin sein. Man kann es
riechen.«
James nahm den Becher und roch daran. Er kam
zu dem Schluss, dass der Moredhel einen schärferen Geruchssinn besitzen musste als er selbst, denn
er konnte keinen anderen Geruch als den nach
warmem Bier wahrnehmen. Er bemerkte aber eine
schwärzliche Substanz, die sich im Becher abgesetzt hatte. Er fischte mit seinem Finger etwas davon heraus und berührte es mit der Zungenspitze.
Er spuckte sofort aus. »Du hast möglicherweise
recht, und es ist wirklich Gift im Bier. Aber was du
hier riechst, ist Teerkraut.«
»Teerkraut?«, fragte Owyn und wurde noch blasser, obwohl er bereits die vielen Leichen gesehen
hatte.
James nickte und stellte den Becher zurück auf
den Tisch. »Es ist ein alter Trick, der in schäbigen
Schenken gerne angewandt wird. Teerkraut ist
scheußlich, wenn es in großen Mengen angewandt
wird, aber in kleinen Dosen macht es einfach nur
durstig. Wenn man schlechtes Bier damit versetzt,
trinken die Leute, als wäre es Zwergenwinterbier.«
»Kann es jemanden töten?«, fragte Owyn.
»Nein, aber es gibt

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