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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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viele geschmacklose Gifte,
die das können«, erklärte James.
Er wandte sich an den Jungen. »Wie heißt du?«
»Jason«, antwortete der Junge angsterfüllt. »Was
werden sie jetzt mit mir tun?«, fragte er.
»Nichts. Wieso glaubst du, dass sie mit dir etwas
tun sollten?«
»Ich habe diese Männer bedient, Herr. Mein
Meister hat immer gesagt, dass das Wohl unserer
Gäste in unserer Verantwortung liegt.«
»Ja, sicher, aber du konntest doch wohl kaum
gewusst haben, dass das Bier vergiftet war, oder?«
»Nein, aber mir ist irgendetwas komisch vorgekommen, und ich habe es nicht gesagt.«
Jetzt war James interessiert. »Was ist dir komisch
vorgekommen?«
»Die Männer, die mit dem Bier gekommen sind.
Wir kaufen unser Bier im Umgekippten Bierfass unten in Sloop. Ich kenne die Fahrer. Aber diesmal
waren es fremde Männer.«
James packte Jason fest an den Schultern und
schaute ihm in die Augen. »Gibt es etwas, das du
uns über diese Männer sagen kannst? War irgendetwas Besonderes an ihnen?«
Jason starrte einen Augenblick an die Decke, als
versuchte er angestrengt, sich zu erinnern. »Es waren dunkelhäutige Männer, vielleicht Keshianer,
und sie haben seltsam gesprochen. Und sie machten den Eindruck, als wären sie besorgt, obwohl
sie nichts dergleichen gesagt haben. Einer hat ein
Medaillon getragen; es ist unter seiner Tunika hervorgerutscht, als er sich nach vorn gebeugt hat, um
einem anderen ein Fass zu reichen.«
»Wie hat das Medaillon ausgesehen?«, wollte
James wissen.
»Es war ein Vogel drauf.«
James warf Gorath und Owyn einen bedeutungsvollen Blick zu. »Was noch?«, fragte er.
»Sie haben mir gesagt, dass ich vergessen soll,
dass ich sie gesehen habe«, antwortete Jason. »Und
sie haben seltsam gerochen, so wie Seeleute aus
Silden es tun, wenn sie hierher kommen, nach
sonnenbeschienenen Zeltstoffen und Blumen.«
Gorath und Owyn begannen damit, den Schankraum zu untersuchen, während James nach draußen ging. Er sah Graf Richard noch immer an derselben Stelle stehen. Der Schock über die vielen
Morde hatte ihn anscheinend ziemlich unfähig
gemacht, überhaupt irgendetwas zu tun. James
hatte so etwas schon vorher bei Männern gesehen,
die an Blutvergießen nicht gewöhnt waren. Er eilte
zum Grafen. »Graf Richard, was schlagt Ihr vor?«
Richard blinzelte, als hätte er Schwierigkeiten,
den Junker zu verstehen. »Was ich vorschlage?«,
wiederholte er schwach.
James deutete auf die Menschenmenge. »Ihr
müsst ihnen irgendetwas sagen. Die Menge muss
sich zerstreuen, damit die Lage nicht noch schlimmer wird, als sie es ohnehin schon ist. Und dann
müssen wir uns um die Leichen kümmern.«
»Ja«, sagte Graf Richard. »Das ist richtig.« Er kletterte auf den Brunnen und stellte sich so hin, dass
alle ihn sehen konnten. »Bürger von Romney«, rief
er, und als er zu sprechen begann, erkannte James,
dass er häufig zu den Stadtbewohnern sprach,
denn die Vertrautheit dieser Aufgabe brachte ihn
wieder zu Verstand.
»Geht nach Hause!«, befahl der Graf. »Bewahrt
Ruhe. Es sind heimtückische Morde geschehen,
doch jene, die dafür verantwortlich sind, werden
gesucht und bestraft werden.« Er sprang vom
Brunnen herunter und winkte eine Stadtwache zu
sich. »Ich möchte, dass je ein Vertreter der Treidler
und der Eisenwarenhändler in fünf Minuten bei
mir erscheinen.«
»Verflucht!«, sagte der Graf zu James. »Ich muss
jemanden nach Cheam schicken, um weitere
Truppen zu bekommen. Der finstere Guy wird
nicht gerade begeistert sein, wenn er erfährt, dass
in meiner Stadt fünfzig Männer des Königs umgekommen sind.«
»Und der König ebenfalls nicht«, bemerkte
James. Er sah, wie sich das Gesicht des Grafen bei
der Erwähnung von Lyam umwölkte, und daher
fuhr er rasch fort: »Meine Kameraden und ich werden alles tun, um Euch zu helfen.«
»Das Beste, was Ihr im Augenblick tun könnt,
Junker, ist, herauszufinden, wer hinter all dem
steckt.«
»Das weiß ich bereits«, sagte James. Er erzählte
ihm von dem Teerkraut und den zwei Männern,
die anscheinend aus Silden waren.
»Nachtgreifer«, flüsterte der Graf so leise, dass niemand sonst es hören konnte. Die Menschenmenge
begann bereits, sich aufzulösen. »Verflucht! Ich
würde mir fast wünschen, dass Damon Reeves
oder Arie Stahlherz dahinter stecken.«
»Wieso gerade sie?«, fragte James.
»Weil ich dann den einen oder den anderen
hängen lassen könnte und auf einen Schlag zwei
Probleme gelöst hätte. Reeves

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