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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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James mit der flachen Hand ins Gesicht. James fiel hart auf den Boden, und der Mann versetzte ihm einen kräftigen Tritt in die Rippen.
    James hustete und erbrach das spärliche Essen, das er in der letzten Zeit zu sich genommen hatte.
    »Ruthia, du kannst eine solche Hexe sein.« Dann trat ihm der Mann gegen den Kopf, und James verlor das Bewusstsein.
     
    Fünfzehn
    Verzweiflung
    James kam langsam wieder zu Bewusstsein.
    Die Zelle war dunkel; das einzige Licht stammte von einer Fackel im Vorraum und fiel durch das winzige Fenster in der Tür. Er erkannte, dass er sich in derselben Zelle befand, in der auch Edwin gewesen war.
    Er lag auf einer Pritsche aus gedroschenem Stroh.
    Die Luft war stickiger, als er es in Erinnerung hatte, aber damals war er ja auch nicht in der Zelle drin gewesen, wie ihm einfiel.
    Vorsichtig setzte er sich auf. Sein gesamter Körper schmerzte. Sein Kopf dröhnte noch immer von dem Schlag, den ihm einer der Assassinen versetzt hatte, und er bezweifelte, dass es an seinem Körper auch nur eine einzige Stelle gab, die nicht von den letzten Stunden gezeichnet war.
    Er holte tief Luft und blickte sich um. Es gab weder etwas zu essen noch Wasser, und ihm wurde klar, dass diejenigen, die ihn gefangen genommen hatten, sich kaum Gedanken um sein Wohlbefinden machten. Wahrscheinlich gingen sie davon aus, dass er gar nicht lange genug hier bleiben würde, als dass sein Wohlbefinden eine Rolle spielen könnte.
    Dass er überhaupt noch am Leben war, ließ nur zwei mögliche Schlussfolgerungen zu. Entweder man würde ihn befragen, um herauszufinden, wie viele Leute von diesem Versteck wussten, oder er würde Ehrengast bei der nächsten Dämonenbeschwörung werden.
    Wenn Ersteres zutraf, konnte er möglicherweise etwas Zeit gewinnen. Er konnte vortäuschen, dass die Schläge seinen Verstand beeinträchtigt hatten und er etwas Ruhe benötigte, bevor ihm alles wieder einfiel. Wenn allerdings die zweite Möglichkeit zutraf, mussten Arutha und seine Armee bis Mitternacht hier eintreffen, wenn sie ihn lebend hier rausholen wollten. Jimmy schüttelte leicht den Kopf; er versuchte, seine Benommenheit abzuschütteln und seine Sinne zu schärfen. Er stand langsam auf und schwankte zu der Öffnung in der Tür.
    Als er einen Blick durch das winzige Fenster warf, sah er, dass sie Wachen im Raum aufgestellt hatten, für den Fall, dass ein Kamerad von James noch frei in der Festung herumlaufen und versuchen sollte, ihn zu befreien. James trat rasch wieder zurück, um die Wache nicht wissen zu lassen, dass er wach war. Wenn sie ihn befragen wollten, war es nur gut, wenn sie möglichst spät damit begannen, denn das würde die Chancen vergrößern, dass der Prinz noch rechtzeitig eintraf.
    Er setzte sich still wieder hin und versuchte sich etwas auszuruhen. Die Steine waren zwar nicht richtig kalt, aber so tief unter der Erde waren sie auch nicht gerade warm. Auch das Stroh bot nicht gerade viel Bequemlichkeit. Dennoch war er schon nach wenigen Minuten eingedöst.
    Einige Zeit später erwachte er von dem Geräusch, das beim Öffnen der Tür erklang. Ohne eine Bemerkung schritten zwei Wachen auf ihn zu, packten ihn unter den Achseln und rissen ihn hoch. Sie zerrten ihn zur Tür und schleiften ihn durch die Festung.
    Sie brachten ihn in jenen Teil des unterirdischen Labyrinths, den er nicht hatte auskundschaften können, weil er hier die Quartiere der Anführer vermutet hatte. Schon bald musste er erkennen, dass seine Vermutung richtig gewesen war.
    Er wurde einem Mann in schwarzen Gewändern vor die Füße geworfen und wartete.
    »Steh auf, damit ich dir ins Gesicht blicken kann«, sagte der Mann, der über ihm stand. Seine Stimme klang trocken und raschelte wie altes Pergament.
    James blickte auf und sah einen Mann mit altem Gesicht auf ihn herabblicken. Langsam erhob er sich, bis er auf wackligen Beinen stand und dem alten Mann in die Augen schauen konnte.
    Macht stand in ihnen – dunkle, gefährliche Macht.
    Das Gesicht wirkte unglaublich alt, als wäre kaum mehr als fleckige, bleiche Haut über einen Schädel gespannt. Die wenigen Haare hingen wie Spinnenfäden an den Seiten und am Rücken herab. Der Alte beäugte James, und plötzlich begriff der Junker, dass das Wesen vor ihm gar nicht richtig atmete, sondern nur, wenn es sprach. James’
    Nackenhaare richteten sich auf, als ihm klar wurde, dass er in die Augen eines Toten sah, der irgendwie bewegt wurde.
    »Wer bist du?«, fragte der alte Mann.
    Da James keinen

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