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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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wurde, dass er sein Schwert verloren hatte. Während er sich aufsetzte, traf ihn ein weiterer Schlag, und sein Kopf dröhnte vor Schmerzen. Er war nur noch halb bei Bewusstsein und spürte kaum das schwere Gewicht, das sich jetzt auf ihn warf.
    William blinzelte hektisch und versuchte, seine Sinne dazu zu zwingen, ihm zu gehorchen, als er aufblickte und dem Tod in die Augen sah.
    Der Assassine stand direkt über ihm und hatte den Fuß auf Williams Brust gestellt, um mit dem Krummsäbel den entscheidenden Hieb auszuführen.
     
    In dem winzigen Augenblick zwischen dem Erkennen seiner misslichen Lage und dem Gedanken, dass er dem Assassinen den Fuß wegsto
    ßen und ihn so aus dem Gleichgewicht bringen musste, verbunden mit dem Wissen, dass er zu langsam sein würde, sah William den Mann erstarren und nach hinten kippen.
    Eine Gestalt in einem Kettenhemd, das seinem nicht unähnlich war, beugte sich über William. Es dauerte einige Augenblicke, bis er Hauptmann Treggar erkannte.
    Der Hauptmann legte sein Schwert beiseite und kniete sich neben William. »Hörst du mich?«
    William blinzelte. »Ja«, krächzte er unter größter Mühe.
    »Kannst du aufstehen?«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte William. »Hilf mir hoch, und ich werde es rausfinden.«
    Treggar griff William mit einer Hand unter die Achsel und half ihm auf. »Lass mich mal sehen«, sagte er und schaute sich Williams Wunde an. »Du wirst es überleben«, meinte er dann.
    Williams Kopf dröhnte noch immer. »Das sind gute Neuigkeiten«, flüsterte er, obwohl seine Knie weich wie Pudding waren.
    »Die Wunde wird allerdings noch eine Weile ziemlich brennen, bis wir sie versorgen können.«
    Der Hauptmann riss ein Stück von seiner Tunika ab und drückte den Stofffetzen auf die Wunde.
    Williams Knie schienen nachzugeben, aber Treggar hielt ihn aufrecht. »Es ist jetzt nicht die passende Zeit, ohnmächtig zu werden, Leutnant«, sagte Treggar in der Hoffnung, mit seinen schroffen Worten und der förmlichen Anrede Williams Kampfgeist neu zu entfachen.
    »Nein, Hauptmann«, sagte William schwach.
    »Wir müssen unbedingt den Prinzen finden, und ich werde alles daran setzen, dass dies geschieht, selbst wenn ich dich hier lassen und allein weitergehen muss«, fuhr Treggar fort.
    »Ich habe verstanden, Hauptmann«, sagte William und zwang sich, ein paar Mal tief Luft zu holen. »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Ich weiß, Will«, erwiderte Treggar. »Gehen wir los und hoffen wir, dass wir den Prinzen finden, bevor die Assassinen uns finden.«
    William blickte sich um. »Wo ist James?«
    »Er ist wieder in die Festung gegangen. Er wollte sie ablenken, damit sie uns nicht verfolgen.«
    William schwieg, aber tief in seinem Innern fragte er sich, ob er wohl so viel Mut besitzen würde. James würde viel Glück benötigen, wenn er es schaffen wollte, so lange am Leben zu bleiben, bis sie den Prinzen gefunden hatten und mit ihm zurückkehren konnten.
    James blickte sich um. Er hatte ein paar Minuten damit verbracht, die Felsstücke beiseite zu schieben, die heruntergefallen waren, als er und William die Steinplatte über das Loch in der Decke gerückt hatten. Was den Staub betraf, konnte er wenig tun, aber trotzdem bemühte er sich, ihn mit den Füßen etwas zu zerstreuen.
    Unzufrieden, aber sich damit abfindend, dass er mehr nicht tun konnte, eilte er zu dem Weg, von dem er am ehesten glaubte, dass er ihn zu seinem Ziel bringen würde, ohne dass ein Heer wütender Männer mit langen Stich und Hiebwaffen über ihn herfiel.
    »Ruthia«, sagte er leise und beschwor damit die Göttin des Glücks. »Ich weiß, ich habe unsere Beziehung einige Male überstrapaziert, und es wäre längst an der Zeit gewesen, deinen Schrein aufzusuchen, aber wenn du dich dazu entschließen könntest, mir noch einmal deine Gunst zu schenken, würde ich das nächste Mal mit sehr viel mehr Hingabe meinen Pflichten nachkommen.«
    Er ging um die Ecke und betrat einen großen Raum; zu spät begriff er, dass Männer an beiden Seiten der Tür gestanden hatten. Er wirbelte herum und fand zwei Schwertspitzen auf sich gerichtet, während weitere sechs Assassinen durch drei andere Türen in den Raum stürmten.
    Er sah sich um und erkannte, dass es hoffnungslos war zu kämpfen, also hob er die Hände über den Kopf und ließ das Schwert aus den Fingern gleiten. »Ruthia, so deutlich hättest du dein Nein jetzt auch wieder nicht formulieren müssen!«, murmelte er leise.
    Einer der Assassinen trat vor und schlug

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