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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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hier oben?«
    »Hier sind die Dinge wieder so wie zur Zeit vor den Morden, mehr oder weniger jedenfalls«, erwiderte James.
    »Gut zu wissen«, meinte Donald. »Nun, wenn Ihr keine weiteren Fragen habt, Junker, würde ich gerne nach Hause gehen.«
    James nickte. »Wir werden uns noch einmal unterhalten, da bin ich mir ganz sicher.«
    Der Mann folgte James zur Tür, und als sie sich hinter ihm schloss, drehte er sich noch einmal um und erhaschte einen kurzen Blick auf das Gesicht des Mannes. James überlegte. Er war sich ziemlich sicher, dass er gerade mit dem Aufrechten gesprochen hatte.
    Die Spötter würden zurückkehren, und es würde eine Fortsetzung des Kampfes gegen den Kriecher und seine Männer geben, aber jetzt, da die Nachtgreifer ernsthaft geschwächt waren, würde es kein Gemetzel mehr geben.
    James ging weiter. Eines hatte Arutha ihn gelehrt: Das Chaos barg viele Möglichkeiten, und während der Aufrechte sein Verbrechensimperium wieder neu errichtete, hatte James gute Chancen, einen oder zwei Agenten bei den Spöttern einzuschleusen. Mit all dem Wissen, das er über die Gilde der Diebe besaß, war er sicher, dass er einen geeigneten Kandidaten so vorbereiten und anweisen konnte, dass er einer genaueren Beobachtung standhielt. Das Problem war eher, einen geeigneten Kandidaten zu finden.
    Aber diese Sorgen konnte er noch etwas aufschieben, dachte der ehemalige Dieb. Er hatte andere Dinge, die ihn im Augenblick beschäftigten, und Arutha hatte ihm aufgetragen, sofort zum Palast zurückzukehren, nachdem er Ethan und die anderen zum Hafen gebracht hatte.
    Da war zum Beispiel noch die Notwendigkeit, Informationen über den Kriecher zu beschaffen.
    James war ganz sicher, dass sich der Kriecher zur Zeit nicht in Krondor befand, sondern seine Organisation von einem anderen Ort aus leitete, vielleicht von Queg oder Kesh aus, oder von einer der Freien Städte. Kesh stand ganz oben auf seiner Liste, da es so schien, als würde eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Keshianern für den Kriecher arbeiten.
     
    Dann war da das Problem, die vielen Fäden zu entwirren, die den Kriecher mit den Nachtgreifern verbanden. James hatte sich Aruthas Meinung angeschlossen, dass die Nachtgreifer eigene Pläne verfolgten. Die Zusammenkunft in der Wüste hatte jedenfalls eher wie eine kleine Armee ausgesehen als wie eine winzige Gruppe erfahrener Mörder.
    Und dann die Magie. Wer steckte dahinter?
    James grübelte vor sich hin.
    Er erreichte den Palast, und zwei Wachen salutierten, als er durch das Tor ins Innere schlüpfte.
    So viele Geheimnisse, so viele Probleme. Doch er lebte, dachte er, und er war jung und besaß noch all seinen Grips. Es mochte Jahre dauern, doch irgendwann einmal würde er herausfinden, wer hinter all diesen Anschlägen steckte, die auf das Königreich verübt worden waren.
    Die Kreatur war einst ein lebender Mann gewesen, ein Magier von bedeutender Macht. Jetzt saß sie auf einem Thron aus Stein, der sich tief in einem Labyrinth aus Höhlen befand. Das Donnern der Brandung in der Ferne war mehr zu spüren, als zu hören, denn der geheime Tempel lag am Meer, aber tief unterhalb der Wasseroberfläche. Die Felsen schwitzten unaufhörlich, und die Luft war immerzu feucht.
    Vor dem Thron ruhte eine riesige, aus Fels gehauene Hand, die eine große schwarze Birne hielt.
    Ebenfalls vor dem Thron stand ein Magier, der in die Gewänder eines Handelsreisenden gekleidet war. Die Kreatur auf dem Thron wandte sich ihm zu. Der Mann mit der Habichtsnase verspürte keine Furcht in Gegenwart eines untoten Zauberers –
    eines »Wiedergängers«, wie er in der alten Sprache hieß. Die Diener des Wiedergängers waren ebenso bösartig, belebte Skelette, die seine TodesWachen bildeten. Der Magier hatte auch vor diesen Wachen keine Angst.
    »Du hast versagt«, sagte der Wiedergänger zu dem Magier. Seine Stimme war so trocken, wie die Höhle feucht war.
    Sidi drehte sich um und schwenkte einen Finger hin und her. »Nein, die Nachtgreifer haben versagt. Wir sind immer erfolgreich. Leute sind gestorben, und der Prinz lässt in Krondor jeden Stein umdrehen, auf der Suche nach dem, der dafür verantwortlich ist. Er sucht vergeblich nach einem Muster, wo es keines gibt.«
    »Aber gibt es genug Unruhe?«
    Der schlanke Magier zuckte mit den Schultern.
    »Gibt es jemals genug? Abgesehen davon könnte es sein, dass die Ishapianer ihre Pläne ändern, wenn es zu viel Unruhe gibt. Da es mich zwanzig Jahre gekostet hat, an diesen Punkt

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