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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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verloren.«
    Lucas gab William einen väterlichen Klaps auf den Unterarm. »Ich freue mich sehr, dich wieder zu sehen, mein Junge.«
    »Danke.«
    Talia kehrte mit einem Teller voller Essen zurück. »Ich hole dir ein Bier«, sagte sie.
    Sie brachte ein großes Bier und stellte es neben den Teller. »Ich habe dich vermisst«, meinte sie, und ihre Augen glänzten. »Ich weiß, es ist etwas kühn von mir, das zu sagen, aber so ist es nun mal.«
    William errötete. Er starrte in sein Bier. »Ich bin froh, dass du mich vermisst hast. Ich ich habe viel an dich gedacht, während ich weg war.«
    Sie blickte sich im Raum um, ob sie irgendwo gebraucht wurde. Ihr Vater winkte und gab ihr zu verstehen, dass sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen und mit William sprechen sollte.
    »Also«, meinte sie, »erzähl mir von den kühnen Dingen, die du getan hast.«
    Er lachte. »Ich würde sie eher dumm nennen, angesichts der blauen Flecke und Schrammen, die ich mir dabei geholt habe.«
    »Du bist verwundet worden?«, fragte sie bestürzt, und ihre Augen weiteten sich vor Besorgnis.
    »Nein, nein«, sagte er lachend. »Es ist nichts geschehen, was nicht durch Waschen und einen ordentlichen Verband zu beheben wäre.«
    Sie tat, als würde sie wütend dreinblicken. »Das ist auch gut so. Wenn du ernsthaft verletzt wärst, müsste ich dich nämlich rächen.«
    »Würdest du das wirklich tun?«, fragte er lachend.
    »Natürlich«, erwiderte sie. »Ich bin von den Schwestern von Kahooli erzogen worden, falls du dich erinnerst.«
    Er sagte nichts, sondern lächelte nur; er genoss den Augenblick, aß, was auf seinem Teller war, und betrachtete dabei ihr hübsches Gesicht.
    Arutha war die ganze Nacht aufgewesen. James wusste es in dem Augenblick, als er die Privaträume des Prinzen betrat. Dem Blick nach hatte auch William die ganze Nacht nicht geschlafen, aber er vermutete, dass es dafür andere Gründe gab als die, die den Prinzen veranlasst hatten, nicht zu Bett zu gehen. Williams Unfähigkeit, zu verhindern, dass sich sein Gesicht alle paar Augenblicke zu einem Lächeln verzog, sprach Bände.
    Amos wirkte wie immer: Wie eh und je war er der scharfsinnige Beobachter, der jede Gelegenheit zu einem Witz nutzte.
    Arutha winkte James zu einem Stuhl. »Ich nehme an, du hast dich inzwischen von deinen Verletzungen erholt?«, fragte er ihn.
    »Genug, um zu wissen, dass es sich lohnt zu leben, Hoheit«, antwortete James und nahm Platz.
    »Gut, denn es gibt da ein paar Dinge, denen du sofort deine Aufmerksamkeit widmen solltest.«
    Arutha blickte sich um. »Amos, ich habe dir mein Leben öfter anvertraut, als ich mich erinnern kann. William, du bist ein Mitglied meiner Familie. Deshalb erzähle ich euch jetzt etwas. Vor einer Weile habe ich James die Verantwortung dafür übertragen, einen Nachrichtendienst aufzubauen.«
    »Dafür wird es auch langsam Zeit«, sagte Amos mit einem Grinsen. »Er ist der neugierigste Bastard, dem ich jemals begegnet bin, auch wenn ich ihn liebe wie den Sohn, den ich niemals gehabt habe.«
    James blickte Amos an. »Ich sollte dir danken, nehme ich an.«
    »Ein Sohn würde mir nichts ausmachen«, sinnierte Amos weiter laut vor sich hin. »Ich habe vielleicht sogar längst ein oder zwei irgendwo da drau
    ßen, denen ich nur noch nicht begegnet bin «
    Er blickte James an und lachte. »Aber wenn ich einem begegnen sollte, der so aussieht wie du, werde ich ihn sofort ertränken, Jimmy.«
    »Wenn ich herausfinde, dass du einen Sohn hast, werde ich mich an deine Worte erinnern und ihm zur Flucht verhelfen«, entgegnete James trocken.
    »Das reicht«, sagte Arutha. In den sonst gelassenen Ton des Prinzen hatte sich eine düstere, ernstere Nuance geschlichen, und sowohl Amos als auch James schwiegen. »Nichts von dem, was hier gesagt wird, darf dieses Zimmer verlassen.
    Ich brauche euch beide« – er blickte Amos und William an – »aus zweierlei Gründen. Zum einen seid ihr in der Lage, im Falle meines unvorhergesehenen Todes meinem Nachfolger von James’
    besonderem Status zu berichten. Es könnte ja zum Beispiel sein, dass Lyam einen Regenten schickt, solange Prinz Randolph noch nicht mündig ist.
    Zum anderen brauche ich, falls James etwas geschieht, Leute an meiner Seite, denen sein Nachfolger Bericht erstatten kann.« Er sah sich um. »Das werden wir drei sein«, sagte er zu Amos und William.
    »Nachfolger«, meinte James mit gespielter Entrüstung. »Ich hoffe, Ihr meint damit den Fall, dass ich mich zur Ruhe
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