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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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ein wenig ablegen. »Nun, es ist eine Frage der Wahrnehmung, schätze ich.
    Unsere Völker sind sehr alt, während die im Westen verhältnismäßig jung sind. In Olasko haben wir seit Jahrhunderten keinen Elben oder Goblins mehr gesehen. Es liegen sechs andere Länder von beträchtlicher Größe zwischen denen im Norden und Olasko.«
    »Elben sind interessant«, erwiderte James. »Und ich habe schon so viele Goblins gesehen, dass es mir für den Rest meines Lebens reicht.«
    »Ich habe gehört, dass sie nicht gerade schlau sind, sich aber gut jagen lassen«, wandte Kazamir ein.
    »Nun, wenn Ihr daran Interesse habt, etwas zu jagen, das ein Schwert oder einen Bogen trägt, mag das schon sein.« James zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin in der Stadt groß geworden und habe wenig Erfahrung mit dem Jagen. Mir bedeutet diese Art des Zeitvertreibs nichts.«
    »Na ja, die Jagd ist hervorragend geeignet, um ein ansonsten recht langweiliges Leben etwas spannender zu gestalten«, erklärte Vladic.
    James grinste. »Ich habe mein Leben nie als langweilig empfunden, vielleicht ist das der Grund.«
    »Dann seid Ihr ein glücklicher Mann«, meinte Kazamir. »Wir haben zwar unsere Kriege – häufig genug sogar –, aber davon abgesehen gibt es wenig, was einen Mann auf der Suche nach spannender Unterhaltung beschäftigen könnte.«
    »Mein Cousin ist da den meisten anderen Edlen sehr ähnlich; auch er sucht Ruhm in Äußerlichkeiten«, erklärte Vladic. »Aber die Fähigkeiten im Umgang mit den Waffen, mit Schwert und Bogen, die Herausforderung der Jagd – das alles sind nur zweitrangige Dinge verglichen mit so etwas.« Er deutete auf Arutha, der einem der städtischen Edlen lauschte; der Mann flüsterte ihm gerade etwas ins Ohr. »Er sucht ein Amt, einen geeigneten Ehemann für seine Tochter, einen Verbündeten gegen einen Feind, oder er will etwas von Eurem König. Intrigantentum ist eine besondere Lebensweise am Hofe meines Vaters.«
    James lachte. »Das ist Junker Randolph von Silverstown. Ich nehme an, er redet auf den Prinzen ein, damit er ihm dabei hilft, das Vieh eines seiner schrecklichen Nachbarn von seinen Weiden zu schaffen.«
    Kazamir brüllte vor Lachen. »Das ist wahrlich eine sehr kleine Intrige, Cousin.«
    Vladic blickte etwas verärgert drein, weil er sich so zum Gespött gemacht hatte, aber er schwieg.
     
    »Wollt Ihr lange in Krondor bleiben?«, erkundigte sich James.
    Kazamir zuckte mit den Schultern. »Vater hat dies alles als Reise durch den Westen geplant, daher nehme ich an, dass wir einige Tage bleiben, bevor wir weiterreisen. Er möchte mit uns im TrollheimGebirge jagen, weil es dort große Eber geben soll, ebenso wie wilde Trolle und – wenn das wahr ist – sogar Drachen.«
    James konnte seine Erheiterung kaum im Zaum halten. »Als jemand, der selbst einmal einen Drachen gesehen hat, möchte ich Euch gerne versichern, dass nur ein Wahnsinniger sich auf die Suche nach einem begeben würde.«
    Kazamirs Miene verdüsterte sich. »Ein Wahnsinniger?«
    James breitete in entschuldigender Geste die Arme aus. »War ein Witz, und offensichtlich ein schlechter. Es ist nur so, dass man von Drachen unzählige Geschichten gehört hat. Wenn Ihr wirklich einen jagen wollt, solltet Ihr eine ganze Armee mitnehmen.«
    Kazamirs Gesichtsausdruck hatte sich inzwischen etwas geglättet, aber James hätte nicht sagen können, ob er ihm die Beleidigung wirklich vergeben hatte. Er fuhr fort: »Selbst Trollen sollte man aus dem Weg gehen, solange es irgendwie möglich ist. Die TieflandTrolle unterscheiden sich vielleicht kaum von wilden Tieren, aber sie sind gefährlicher als jeder Löwe oder jeder Bär, den Ihr jagen könntet, denn sie sind schlau, und sie jagen in Gruppen von zweien und mehreren.
    Ihre Verwandten in den Bergen sprechen immerhin eine Sprache und besitzen Waffen. Wenn Ihr Euch auf die Jagd nach ihnen begebt, könnt Ihr sicher sein, dass sie sofort anfangen werden, euch ebenfalls zu jagen.«
    »Interessant«, war alles, was Vladic herausbrachte. »Wie steht es denn mit der Jagd in dieser Region?«, fragte er dann.
    »Ja«, meinte Kazamir mit plötzlichem Interesse.
    »Gibt es hier vielleicht Löwen?«
    James zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr in den Norden geht, in die Ausläufer des CalastiusGebirges, werdet Ihr eine gute Auswahl an Wild finden. In der Nähe der Königlichen Hochstraße ist es etwas spärlicher, aber wenn Ihr erst oben in den Bergen seid, gib es reichlich Hirsche, Elche, Bären und große

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