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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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einem Lächeln, als sie sich zu William umdrehte.
    »Ich danke Euch dafür, dass Ihr mich herumgeführt habt. Es ist schade, dass wir diesen Abend so frühzeitig abbrechen müssen. Vielleicht haben wir später die Gelegenheit, damit fortzufahren?«
    »P Prinzessin«, stotterte William.
    James wurde von starker Begierde nach dem Mädchen überwältigt, als er sich vor ihr verbeugte und ihr dabei näher kam. Das Gefühl verschwand jedoch wieder, als sie sich zurückzog.
    James drehte sich zu William um. Der Kadett blinzelte, er war offensichtlich verwirrt. »Geht es dir gut, Willy?«
    »Ich weiß es nicht«, meinte der junge Mann noch immer blinzelnd. »Als wir zusammen waren, habe ich ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, was ich gefühlt habe. Aber jetzt, wo sie weg ist «
    »Magie « , sagte James.
    »Magie?«
    »Sie benutzt Magie, hat ihr Bruder gesagt«, erklärte James. »Das soll ihre Reize verstärken.«
    »Das kann ich mir nur schwer vorstellen«, erwiderte William.
    »Das klingt aber seltsam für einen, der auf einer Insel voller Magier aufgewachsen ist«, bemerkte James, während William errötete. »Glaub es einfach.« Er legte dem jungen Soldaten die Hand auf den Arm. »Ich habe etwas im Auftrag von Arutha zu erledigen, und du siehst aus, als könntest du einen ordentlichen Schluck vertragen.«
    »Das stimmt allerdings«, gab William zu. »Aber ich muss in mein Quartier zurück.«
    »Nicht, wenn du mit mir kommst«, widersprach James.
    »Was haben Aruthas Angelegenheiten damit zu tun, dass ich was zu trinken kriege?«
    James grinste. »Ich muss mich an ein paar Orten umsehen, und was wäre wohl besser, als mit einem Freund von einer Schenke zur nächsten zu ziehen?«
    William seufzte tief; er versuchte, den Gedanken an Schwertmeister McWirth und seine Reaktion auf das, was James vorhaben mochte, zu verdrängen. Zusammen mit seinem Freund verließ er den Garten.
     
    Vier
    Überraschungen
    William blicke starr nach vorn.
    Er wusste, dass Schwertmeister McWirth jede seiner Bewegungen genau beobachtete. Schon seit dem letzten Jahr hatte es sich der alte Soldat zur Angewohnheit gemacht, Williams Entwicklung mehr Aufmerksamkeit zu schenken als der der anderen. Jetzt allerdings, da seine Ernennung zum Offizier kurz bevorstand, war es, als würde er jede einzelne Geste, jedes einzelne Wort einer genauen Prüfung unterziehen.
    William schob es darauf, dass er ein außergewöhnlicher Offiziersanwärter war was das lange, zweihändige Schwert betraf, war er vielleicht sogar der beste Schwertkämpfer der ganzen Garnison und zweifellos überaus begabt in taktischen und strategischen Fragen. Und vermutlich betrachtete der Schwertmeister ihn als eine Art »Spezialprojekt«, da er ein Cousin des Prinzen war. Doch so sehr William sich auch bemühte, seinen alten Lehrer in diesen letzten Tagen zufrieden zu stellen, er hatte immer irgendetwas auszusetzen. Entweder war ein Schwerthieb um eine Haaresbreite zu tief gewesen, oder seine Entscheidung, bei den Übungen im Feld eine bestimmte Position zu verstärken, wurde als vorschnell kritisiert. William fragte sich sogar einen Augenblick, ob der Schwertmeister möglicherweise persönlich etwas gegen ihn hatte, doch dann wischte er diesen Gedanken beiseite, da McWirth zu ihm trat. »Na, lange Nacht gehabt, Kadett?«, fragte er mit freundlicher Stimme.
    William hatte noch immer ganz müde Augen, da er in dieser Nacht tatsächlich wenig Schlaf gefunden hatte, aber er gab sich aufrichtig Mühe, gegen die Schläfrigkeit anzukämpfen, die sich in seinen Gliedern eingenistet hatte. »Ziemlich lang, Schwertmeister!«, antwortete er so forsch, wie es ihm möglich war.
    »Müde, Kadett?«
    »Nein, Schwertmeister!«
    »Gut«, sagte McWirth und hob die Stimme, damit auch die anderen Kadetten ihn hören konnten.
    »Wir werden nämlich heute eine Übung durchführen. Ein paar üble Männer haben das Dorf Tratadon umzingelt, und wir müssen so schnell wie möglich hinreiten, um die Töchter Tratadons vor den Klauen dieser teuflischen Banditen zu bewahren.« Er blickte wieder William an. »Natürlich handelt es sich bei diesen Männern um aktive Garnisonssoldaten, die es nur zu gern mit einem Haufen milchbärtiger Kadetten aufnehmen wollen, also sorgt dafür, dass sie ordentlich enttäuscht werden.«
    »Jawohl, Schwertmeister!«, riefen alle wie aus einem Munde.
    »Schwert und Sattel bereit in fünfzehn Minuten!«, rief der Schwertmeister.
    William rannte mit seinen Kameraden los; er warf

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