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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Leoparden. Hin und wieder kommt ein Wyvern von den Gebirgen im Nordland herunter, und das reicht mir an Drachen vollkommen.«
    »Wenn wir länger als nur ein paar Tage hier bleiben, könntet Ihr dann für uns eine Reise in diese Berge vorbereiten?«, fragte Vladic.
    James nickte. »Ich werde mit dem Verwalter sprechen; er wird gemeinsam mit dem Jagdmeister und dem Schwertmeister dafür sorgen, dass Führer und Soldaten bereitstehen. Schon nach einem Tagesmarsch könntet Ihr ein Gebiet erreichen, in dem es reichlich Wild gibt.«
     
    Vladic blickte zufrieden drein, wie auch sein Cousin. »Gut. Ich werde morgen mit meinem Onkel sprechen, und je nachdem, was für Pläne er ansonsten hat, kann ich ihn vielleicht dazu bewegen, schon am Tag darauf zu einer solchen Reise aufzubrechen.«
    Kazamir strahlte jetzt geradezu. »Ich gehe dabei allerdings davon aus, dass Ihr für die Zeit, in der wir weg sind, eine Ablenkung für meine Schwester findet.«
    James runzelte die Stirn, und das brachte Kazamir dazu, laut aufzulachen. »Ich nehme an, ich kann Prinzessin Anita dazu bewegen, für diese Ablenkung zu sorgen«, meinte James. »Die meisten jungen Männer am Hof würden vor einigen Schwierigkeiten stehen, wenn sie sich um Eure Schwester kümmern mussten.«
    »Und doch hattet Ihr selbst kein Problem, sie dem jungen Kadetten zu übergeben«, bemerkte Kazamir argwöhnisch.
    James beugte sich vor und senkte die Stimme in geradezu verschwörerischer Manier. »Dem jungen Will fehlt es an Erfahrung. Unabhängig davon, wie attraktiv Eure Schwester ist, müsste sie immerzu den Anfang machen abgesehen von einem unbeholfenen Liebäugeln zu Beginn. Sofern ich mir ein Urteil über diese Dinge erlauben kann ich glaube nicht, dass Eure Schwester an so etwas interessiert ist.«
    Kazamir versetzte James einen kräftigen Schlag auf den Rücken und lachte. »Ihr mögt zwar vom Lande kommen, James, aber Eurer Wahrnehmungsfähigkeit ist das ganz und gar nicht anzumerken. Ja, meine Schwester sucht einen Ehemann mit guten Beziehungen. Sie wird sich ihre Chance nicht durch unnütze Tändelei schmälern lassen. Ihr Ehemann wird erwarten, dass sie in der Hochzeitsnacht unberührt vor ihn tritt, und genau das wird sie auch tun. Aber sie wird noch einige junge Männer sehr unglücklich machen, bis es so weit ist.«
    James, dessen Vergangenheit vollkommen anders verlaufen war, betrachtete solche Dinge weit weniger kritisch; er hatte als kleiner Junge zu viele Frauen gekannt und genoss als Mann die Vergnügungen des Bettes viel zu sehr, um sich groß Gedanken darüber zu machen, dass Männer einen anderen Maßstab als Frauen anlegten. Doch er hatte genug Männer kennen gelernt – Edle und Gewöhnliche –, die anders empfanden, und so akzeptierte er diese Meinung.
    »Diese Mittel, die sie benutzt, um ihre Reize zu verstärken, mussten doch ihre Situation in ihrer Heimat deutlich erschweren?«
    »Die meisten Männer in Olasko haben Angst vor ihrem Vater«, sagte Vladic und stellte den leeren Weinkelch ab. Er winkte ab, als ein Diener ihn nachfüllen wollte. »In meinem Heimatland fürchten viele seinen Zorn.«
    James zuckte mit den Schultern und nickte verständnisvoll. »Scheint mir sehr weise zu sein, wenn ich ein Bürger Eures Volkes wäre. Der Herzog macht einen recht Furcht erregenden Eindruck.«
    Kazamirs Lächeln verschwand. »Was sich so mancher besser hinter die Ohren schreiben sollte, James.« James war sicher, dass diese Bemerkung eher an Vladic als an ihn gerichtet war. Dann kehrte das Lächeln auf Kazamirs Gesicht zurück.
    »Doch es ist sehr verführerisch für die Männer meines Volkes, einen Preis wie meine Schwester zu ergattern.«
    James blinzelte verwirrt. »Einen Preis?«
    »Wie ich schon erwähnt habe, sind wir in Olasko sehr abenteuerlustig. Die Jagd nach Frauen ist ebenso anerkannt wie die Jagd nach Höhlenbären.«
    »Eine interessante Weise, es so auszudrücken«, meinte James so sachlich wie möglich. »Ich nehme an, mein Freund Locklear könnte sich sehr gut in eine solche Vorstellung einfühlen.«
    »Er verfolgt auch Frauen?«
    »Unaufhörlich.«
    »Dann nehme ich an, dass er ein vorzüglicher Schwertkämpfer ist«, erklärte Vladic.
    »Das ist er, aber wieso ist das wichtig?«
    Kazamir antwortete. »Weil in meinem Heimatland von einem jungen Mann erwartet wird, so viele Frauen wie möglich zu haben, während es gleichzeitig seine Pflicht ist, die Ehre seiner Schwester mit der Klinge zu verteidigen, sollte jemand sie

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