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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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handelt sich zwar um eine ganze Reihe von Toten, doch es deutet nichts auf eine Verbindung zwischen ihnen hin.«
    Der Sheriff verriet wieder seine Gefühle. »Ihr seid ein Soldat, Guruth. Eure Burschen eignen sich sehr gut dazu, bei Veranstaltungen und Feste für Ruhe zu sorgen, aber keiner von ihnen hat das Talent, rumzüschnüffeln und was rauszukriegen, was nicht ohnehin schon jeder weiß. Darin sind die Wachtmeister viel besser.«
    James unterdrückte mit einiger Mühe den Drang, laut aufzulachen. Es gab einige Spitzel unter den Wachtmeistern, aber sie wurden häufig von den Spöttern bezahlt, um falsche Informationen weiterzugeben, und jeder, der voll in deren Diensten stand, musste damit rechnen, schon bald im Wasser der Bucht zu treiben.
    »Ich weiß nicht, was Seine Hoheit Euch über seine jüngsten Versuche hinsichtlich der Bekämpfung der Bruderschaft des Dunklen Pfades und der Nachtgreifer erzählt hat«, wandte er sich an beide.
    »Nachtgreifer!«, rief Guruth. Er fluchte leise.
    »Die Nachtgreifer sind wie Unkraut. Ich dachte, wir hätten sie vor zehn Jahren vernichtet, damals, als wir das Weidenhaus niedergebrannt haben!«
    Die Worte des Hauptmanns brachten James etwas in Erinnerung, das er vergessen hatte. Guruth war noch ein junger Soldat gewesen, möglicherweise Sergeant oder Leutnant, als Arutha und James eine Gruppe von Soldaten angeführt hatten, die die Nachtgreifer in ihrem Hauptquartier in Krondor vernichtet hatten. Dort, in einem Keller unterhalb des schönsten Bordells der Stadt, hatten sie einen Moredhel gefunden. Und sie hatten die Macht von Murmandamus, dem Herrscher der Dunkelelben, zu spüren bekommen, denn jeder getötete Nachtgreifer war von den Toten wieder auferstanden und hatte erneut gegen sie gekämpft.
    Niemand von denen, die die Schlacht im Keller des Weidenhauses überlebt hatten, konnte sie wirklich vergessen. Eine ganze Reihe der Männer, die auf der Suche nach dem Unterschlupf der Nachtgreifer in die Abwasserkanäle gestiegen waren, hatte damals nicht überlebt.
    Guruth blickte James an. »Ihr wisst, was ich meine, Junker.«
    James nickte. »Ja, ich erinnere mich.« Er seufzte.
    »Aber auf dem Weg nach Armengar und später in Kenting haben wir herausgefunden, dass es wohl zu viele Nachtgreifer gibt und man sie nicht wirklich vernichten kann; sobald man das eine Nest zerstört, scheint sich an anderer Stelle ein neues zu bilden.«
    »Das heißt, es laufen Assassinen in der Stadt herum?«, fragte der Sheriff. Er hatte an dem Kampf vor zehn Jahren nicht teilgenommen, aber er hatte genug darüber gehört, um James und Guruth allein deswegen einen gewissen Respekt entgegenzubringen.
    »Es sieht ganz so aus«, meinte James. »Obwohl keiner von denen, die einen Mord gemeldet haben, ausdrücklich von Nachtgreifern gesprochen hat.«
    »Das überrascht mich nicht«, meinte der Sheriff.
    »Sie haben schon immer viel Wert darauf gelegt, nicht aufzufallen. Viele Leute glauben sogar, dass sie Magie verwenden.«
    »Das ist gar nicht mal so falsch«, erklärte James.
    »Zumindest wissen wir, dass damals, als sie mit Murmandamus gemeinsame Sache gemacht haben, manchmal auch die Schwarzen Kämpfer dabei gewesen sind, und die haben ganz sicher dunkle Kräfte benutzt.« Die Schwarzen Kämpfer waren Murmandamus’ magische Wachen gewesen. James erinnerte sich noch sehr gut daran, wie schwer es gewesen war, sie zu töten. Er zuckte mit den Schultern. »Aber unter denen, gegen die wir letzten Monat in Kenting gekämpft haben, sind keine Magier gewesen, zumindest haben wir keine gefunden. Und sie sind alle wie normale Sterbliche gestorben.«
    Guruth lächelte leicht. »Aber trotzdem habt Ihr die Leichen verbrannt.«
    James erwiderte sein Lächeln. »Ja, das haben wir in der Tat getan. Man muss ja nicht unnötig ein Risiko eingehen.«
    »Was möchte der Prinz von uns?«, fragte der Sheriff, der jetzt überzeugt war, dass unheilvolle Dinge bevorstanden.
    James hatte keine genauen Anweisungen erhalten, aber nun, da der Hauptmann und der Sheriff begriffen hatten, dass sie einen gemeinsamen Feind besaßen, hielt er es für das Beste, sie Frieden schlie
    ßen zu lassen. »Seine Hoheit sorgt sich, dass diese Nachtgreifer die Spione einer fremden Macht sein könnten.« James blickte den Hauptmann an. »Es wäre gut, wenn Ihre Eure Männer aus der Stadt abziehen würdet. Sie sollen sich auf die Tore konzentrieren und Patrouillen in die umliegenden Dörfer und Vororte durchführen. Verdoppelt die Wachen an

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