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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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den Stadttoren und lasst jeden Wagen kontrollieren, jeden Karren und jedes Lasttier – alles, was irgendwie verdächtig aussieht. Ferner müssen sich ab sofort alle, die nach Krondor kommen, ausweisen und einen Grund für ihr Erscheinen angeben; wer dazu nicht in der Lage ist, muss festgehalten und verhört werden.« Dann wandte sich James an den Sheriff. »Wenn die Männer des Hauptmanns an den Toren und jenseits der Mauern Dienst tun, müsst Ihr die Patrouillen innerhalb der Stadt verstärken. Außerdem müsst Ihr ein halbes Dutzend Männer für die Kontrolle der Fracht und der Passagiere abstellen, die auf dem Seeweg in die Stadt gelangen.«
    In weniger als einer Minute hatte James für so viel Arbeit gesorgt, dass jeder Wachtmeister und jede Stadtwache den Tag verfluchen würde, an dem er geboren worden war. Doch James wusste auch, dass die Männer jetzt weder Zeit noch Gelegenheit haben würden, sich bei irgendwelchen Vorkommnissen wegen der jeweiligen Zuständigkeit in die Haare zu kriegen.
    James nahm sich im Stillen vor, beim Zollhaus vorbeizuschauen und den Stab wissen zu lassen, dass schon bald sechs Wachtmeister kommen würden, um ihnen bei der Inspektion von Waren und Passagieren zu helfen. »Sobald der Prinz es für angebracht hält, werdet Ihr weitere Anweisungen erhalten«, sagte James.
    »Sonst noch etwas, Junker?«, fragte der Hauptmann.
    »Nein, Hauptmann. Doch ich muss noch einen Augenblick mit dem Sheriff allein sprechen.«
    »Dann mache ich mich schon mal auf den Weg.
    Ich muss einen neuen Dienstplan aufstellen und den Wachen mitteilen, dass sie in der nächsten Zeit außerhalb der Stadt patrouillieren.« Er salutierte vor James und dem Sheriff und verließ das Büro.
    Der Sheriff blickte James erwartungsvoll an.
    »Junker?«, fragte er, kaum dass der Hauptmann gegangen war.
    »Ihr habt dem Hauptmann gegenüber erwähnt, dass Eure Wachtmeister geübt darin sind, ein bisschen herumzuschnüffeln. Ich frage mich daher, ob einer Eurer Jungs wohl begabt genug wäre, Informationen darüber zu beschaffen, was in der Stadt vor sich geht?«
    Means lehnte sich zurück und strich sich über den Schnurrbart, der schon seit längerer Zeit nicht mehr rötlichgelb, sondern grauweiß durchsetzt war. Seine Haare waren noch immer etwas braun, aber auch hier überwogen die grauen und weißen Strähnen. Doch die Augen des Sheriffs verrieten, dass er nichts von dem verloren hatte, was in seinem Amt wirklich wichtig war: Er konnte noch immer einem Dieb eine Falle stellen und war sowohl mit dem Schwert als auch mit der Keule ein gefährlicher Mann. Schließlich meinte er: »Da ist der junge Jonathan. Er ist wohl der Beste, wenn es darum geht, andere Leute unbemerkt zu bespitzeln.«
    »Ich will nicht unhöflich sein, Sheriff, aber angesichts der vergangenen Ereignisse muss ich unbedingt wissen, ob Ihr ihm wirklich vertrauen könnt.«
    »Ist schon gut, Junker. Ich verstehe, was Ihr meint.« Die Nachtgreifer hatten sich in der Vergangenheit als sehr geschickt darin erwiesen, sich in die Armee einzuschleusen, ja, sie waren sogar bis in den Palast vorgedrungen. »Ihr könnt dem Burschen trauen. Er ist mein jüngster Sohn.«
    »Na«, meinte James mit einem Grinsen, »ich nehme an, dann kann ich das wirklich. Ist er hier?«
    »Nein, er ist bis Sonnenuntergang von seinen Pflichten entbunden. Aber sobald ich ihn sehe, kann ich ihm sagen, dass er Euch im Palast aufsuchen soll, wenn Ihr das wünscht.«
    »Ja, tut das bitte. Ich werde noch vor dem Wachwechsel heute Abend wieder dort sein. Er soll zum Büro des Hofmarschalls gehen. Falls ich noch nicht da bin, wird er dort erfahren, wo er mich finden kann.«
    »Darf ich fragen, Junker, wofür Ihr einen meiner Wachtmeister benötigt?«
    James grinste. »Unsere vergangenen Zwistigkeiten haben bisher verhindert, dass wir zusammenarbeiten, Sheriff. Ich würde das gerne ändern.« Dann verschwand sein Grinsen. »Ich habe so viele üble Morde gesehen, dass es für hundert Leben reichen würde. Ich möchte herausfinden, was hinter diesen scheinbar zufälligen Morden steckt, und dem Ganzen ein Ende bereiten.«
    Der Sheriff nickte und grunzte unverbindlich.
    »Wenn Ihr das sagt, Junker.«
    James verabschiedete sich vom Sheriff und ging. Er wanderte ohne Eile durch die Stadt und bemühte sich, arglos dreinzublicken, während er nach seinen fehlenden Agenten Ausschau hielt. Er stattete dem Zollhaus an den Docks einen kurzen Besuch ab und erklärte dem Diensthabenden, dass demnächst ein

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