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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Besorgnis zu verbergen.
    »Ja, aber es wird eine Narbe zurückbleiben.«
    »Mein Vater hat ohnehin schon viele Narben.
    Tut also, was Ihr tun müsst, wenn Ihr ihm damit das Leben retten könnt.«
    Belson nickte. »Hoheit, ich brauche eine saubere Klinge und eine Kohlenpfanne.«
    Arutha beauftragte einen Diener, die gewünschten Gegenstände zu beschaffen, und nickte James zu.
    James machte William ein Zeichen. »Komm mit.«
    William folgte James nach draußen. »Du hast deine Sache gut gemacht, Willy«, sagte James, als sie das Zimmer verlassen hatten.
    William blickte James verblüfft an; er war so erstaunt, dass ihm der Mund offen stehen blieb.
    »Was? Wer hat das gesagt?«
    James grinste. »Hauptmann Treggar. Er hat es als äußerst lobenswert bezeichnet, dass du es geschafft hast, immerhin die Hälfte der Gruppe vor dem Tod zu bewahren – vor allem natürlich den Herzog und seine Familie.«
    William seufzte. »Ich dachte schon, man würde mich in Unehren aus der Armee werfen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas Lobenswertes getan habe. Ich muss immerzu an die denken, die bei der Sache gestorben sind.«
    James blickte ihn ernst an. »Nicht, dass ich wie ein alter Veteran klingen will, aber ich glaube, ich habe in meinem Leben genug Schlachten gesehen, um dir sagen zu können, dass du darüber möglicherweise niemals hinwegkommen wirst. Aber du darfst niemals vergessen, dass du ein Soldat bist und mit Soldaten zu tun hast – ein Berufszweig, der nicht gerade für seine hohe Lebenserwartung berüchtigt ist.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Zum Arbeitszimmer des Prinzen.«
    »So, wie ich aussehe?«, fragte William und deutete auf seine schmutzige Kleidung.
    James lächelte. »Erinnere dich daran, dass ich mit Seiner Hoheit schon in den Abwasserkanälen herumgekrochen bin. Im Augenblick ist das Äußere wohl nicht so wichtig, würde ich sagen.«
    Sie erreichten den Eingang zu den privaten Räumen des Prinzen, und einer der Pagen öffnete ihnen die Tür. James führte William in den Empfangsraum.
    Prinzessin Anita und die Zwillinge warteten.
    »Cousin Willie!«, riefen Borric und Erland. Die Jungen sprangen von ihren Plätzen auf – ihre Mutter hatte ihnen gerade eine Geschichte erzählt
    – und eilten zu dem jungen Soldaten, um ihn anzuschauen.
    »Du bist in einer Schlacht gewesen!«, rief Erland.
    »Toll!«
    William blickte den Neunjährigen mit gerunzelter Stirn an. »Das würdest du nicht sagen, wenn du dabei gewesen wärst. Wir haben gute Männer verloren.«
    Diese Aussage mäßigte die Heiterkeit der Zwillinge ein wenig. »Hast du jemanden getötet?«
    William nickte; er blickte betrübt drein. »Ja, das habe ich.«
     
    Anita erhob sich jetzt ebenfalls. »James, ihr beiden solltet euch etwas erfrischen, bis Arutha kommt.« Sie deutete auf eine Waschschüssel, die auf dem Tisch in der Ecke stand. »Ich werde die beiden Bengel inzwischen irgendwo unterbringen.«
    »Oh, Mutter«, setzte Erland protestierend an.
    Anita hielt einen Finger hoch, der sie zum Schweigen brachte. »Geschäfte des Hofes. Ihr habt beim Essen noch Zeit genug, James und William zu ärgern.« Sie blickte die beiden jungen Männer an. »Ihr kommt doch?«
    James nickte. »Es sei denn, Euer Ehemann hat andere Pläne für uns.«
    William eilte zur Waschschüssel und versuchte sich zu reinigen, so gut es ging. Ein Page erschien mit einem sauberen Überwurf, und William legte den blutbespritzten ab. Er wusch sich das Gesicht, die Hände und den Hals, denn er wollte, wenn er am königlichen Tisch saß, nicht den Eindruck erwecken, als käme er geradewegs aus dem Schlachthaus. Er trocknete sich gerade das Gesicht und Hände ab, als Prinz Arutha eintrat.
    »Der Herzog wird überleben«, erklärte er. Mit einer leichten Handbewegung bedeutete er den beiden jungen Männern, auf dem Sofa Platz zu nehmen, auf dem gerade noch seine Frau und seine Söhne gesessen hatten.
    »Nach allem, was in den letzten zwei Wochen geschehen ist, komme ich zu dem Schluss, dass die Souveränität unseres Reiches jetzt in ebenso gro
    ßem Maße bedroht ist wie vor kurzem durch die Moredhel.
    Wir haben ungelöste Morde, einen Krieg zwischen Verbrecherbanden, Magier, die systematisch umgebracht werden, Magier, die versuchen, hochrangige Gäste zu ermorden, und eine Bande von keshianischen Izmalis, die ein gutes Stück nördlich unserer Grenze zu GroßKesh ihr Unwesen treiben.« Arutha lehnte sich zurück. »Alles in allem eine Situation, die so sehr außer Kontrolle

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