Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
Vom Netzwerk:
geraten ist, wie ich es mir kaum schlimmer vorstellen könnte.«
    James schwieg, und als William ihn fragend anblickte, schüttelte er leicht den Kopf als Zeichen, dass er den Prinzen nicht unterbrechen sollte.
    Nach einer Weile fuhr Arutha fort. »James, ich habe einen Auftrag für dich.«
    James lächelte. »Noch einen?«
    »Nein, den gleichen, aber jetzt etwas konkreter formuliert.«
    William saß reglos da, als erwartete er, jeden Augenblick entlassen zu werden.
    Arutha bemerkte seine angespannte Haltung.
    »Ich nehme an, meine Frau hat dich zum Essen eingeladen?«
    William nickte.
    »Gut, denn du spielst bei dieser Sache ebenfalls mit.«
    »Ich?«, fragte William.
     
    Arutha schenkte seinem adoptierten Cousin ein leichtes Lächeln. »Du hast das Gefühl, als hättest du in der Ausübung deiner Pflichten versagt, nicht wahr?«
    Wieder nickte William.
    »Es ist niemals einfach, Männer zu verlieren, die unter deinem Befehl gestanden haben. Wenn dir das gleich bei deinem erstem Auftrag passiert, kann das verheerende Folgen haben.«
    Williams Augen füllten sich mit Tränen, doch er blinzelte sie weg, während ein Gefühl der Erleichterung über ihn hinwegschwappte. »Ich danke Euch, Hoheit«, sagte er leise.
    Eine Weile herrschte Schweigen. »Was wir hier besprechen«, sagte Arutha dann, »bleibt unter uns.«
    Beide nickten.
    »James, seit zwei Jahren liebäugelst du mit der Vorstellung, ein Agentennetz aufzubauen.«
    James schwieg.
    »Ich möchte, dass du endlich mit dieser Arbeit anfängst. William wird dir dabei helfen.«
    »Ich, Hoheit?«
    Arutha blickte William an. »Je länger du in Krondor bist, desto besser wirst du begreifen, dass Vertrauen ein seltenes Gut für den Inhaber des Throns ist. Natürlich gibt es Menschen, die mit jeder Faser ihres Wesens Loyalität schwören, aber ihre Natur macht sie unglaubwürdig, denn sie haben geistige Vorbehalte, derer sie sich selbst nicht bewusst sind – bis zu dem Augenblick, wenn sie in eine Krise geraten. Du hast in den letzten zwei Tagen deutlich gezeigt, wo du stehst, und abgesehen davon bist du Pugs Sohn.«
    Williams Miene verdüsterte sich etwas, aber er bemühte sich, so gleichgültig wie möglich dreinzublicken. »Hoheit?«, fragte er vorsichtig.
    »Ich weiß, dass du mit deinem Vater Auseinandersetzungen hattest, weil du den Dienst bei mir begonnen hast. Du kannst sicher sein, dass ich mehrere Male mit ihm darüber gesprochen habe.
    Was ich sagen will, ist, dass Pug eine besondere Loyalität gegenüber dieser Familie und dem Volk hegt. Er hat Dinge erfahren, die wir beide uns kaum vorstellen können, und doch arbeitet er für ein größeres Gut. Wärst du ein Mann gewesen, dem ich nicht trauen kann, hätte ich das schon erfahren, bevor du in Krondor aufgetaucht bist.
    Abgesehen davon«, fügte Arutha hinzu, »wird man kaum vermuten, dass du – immerhin einer der jüngeren Offiziere – einen besonderen Rang am Hofe bekleidest.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte James.
    Arutha blickte den Junker an. »Nach außen hin wirst du eine Weile den Rang als Junker weiter bekleiden. Wir beide wissen jedoch, dass du die Grenze deiner Autorität regelmäßig verletzt und dich auf meinen Namen berufst, wann immer du es für nötig hältst.«
    James grinste nur.
    »Später, falls ihr beiden, also du und Locklear, dann noch leben solltet, werde ich euch den Titel eines Baronets verleihen. Doch auch wenn du dir diesen Rang inzwischen ein halbes Dutzend Mal verdienst hast, würde eine Ernennung im Augenblick mehr Aufmerksamkeit auf dich lenken, als gut wäre. Diese Männer, die dich vor ein paar Tagen angegriffen haben, stimmen mich nachdenklich.«
    James nickte. »Mich auch. Und da einige meiner Informanten unter den Toten waren, werde ich mir überlegen müssen, wie ich sie zu ersetzen gedenke.«
    »Der junge Means könnte da hilfreich sein. Du musst ein paar Leute rekrutieren – nicht mehr als fünf –, die dich mit Namen und Gesicht kennen.
    Diese Leute wiederum müssen daran arbeiten, Informanten und Agenten zu besorgen. Ich werde dich außerdem in jede Stadt unseres Königreichs schicken müssen und schließlich auch in andere Reiche, so dass ein wirkliches Netzwerk errichtet werden kann. Aber das wird Jahre dauern.«
    Er erhob sich, und die beiden folgten seinem Beispiel. »Im Augenblick sollten wir zufrieden sein, wenn du es schaffst, hier in Krondor ein kleines Nachrichtennetz zu errichten, ohne dabei getötet zu werden.«
    »Bislang ist mir das ganz gut

Weitere Kostenlose Bücher