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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Stattdessen weiteten sich die Augen des Mannes vor Entsetzen, als ihm Williams Schwertspitze in die Brust drang.
    Schon früh während seiner Ausbildung hatte William gelernt, dass die meisten Schwertkämpfer das Langschwert für eine Hiebwaffe hielten und nicht damit rechneten, dass von der Schwertspitze eine wirkliche Gefahr ausgehen konnte. Er hatte diese Fähigkeit so gut wie möglich entwickelt und benutzte sein Schwert so wie andere Männer das Breitschwert oder das Rapier. Es war schließlich so, wie die Ausbilder immer wieder betont hatten: Hiebe verwundeten – doch Stöße töteten.
    Der Mann war kaum auf den Boden gesunken, als William zwei Männer die Treppen hocheilen sah. Er stürzte hinter ihnen her, als sie gerade mit Matthews und zwei anderen Wachen zu fechten begannen. William fällte einen von hinten, während der andere den Soldaten neben Matthews tötete.
    Matthews gelang es, dem Angreifer einen Hieb zu versetzen; der schwarz gekleidete Mann kümmerte sich nicht um die Schmerzen, die er zweifellos haben musste, sondern drehte sich um und stieß den Sergeanten gegen William. Noch ehe die beiden sich wieder voneinander befreit hatten, sahen sie den Angreifer auf das Zimmer des Herzogs zustürzen.
    Die Tür barst krachend nach innen, und Splitter regneten durch die Luft. Ein Schrei erklang aus dem angrenzenden Raum.
    »Die Prinzessin!«, rief William Matthews zu, während er den Sergeanten zum Zimmer des Herzogs schob. William trat kräftig gegen die Tür zu Paulinas Zimmer. Die Tür gab nach und schwang auf.
    Paulina kauerte in der Ecke, die Hände vors Gesicht geschlagen, während die Holzläden ihres Fensters zersplitterten. Ein weiterer Schwarzgekleideter drang ein. William raste auf ihn zu, das Schwert in beiden Händen, als hielte er eine Lanze.
    Der Mann starb, ohne einen Laut von sich gegeben zu haben.
     
    William kniete neben der Prinzessin, die ihn voller Entsetzen anblickte. »Seid Ihr in Ordnung?«, rief er, als könnte seine laute Stimme ihre Furcht durchdringen.
    Sie starrte ihn an und nickte leicht. Er nahm das als Zeichen, dass sie unverletzt war. Da er keine Ahnung hatte, wie es in den übrigen Teilen der Schenke aussah, sagte er nur: »Rührt Euch nicht von der Stelle. Bleibt hier oben, bis jemand kommt und Euch nach unten holt.«
    Er eilte zur nächsten Tür, wo Vladic, Kazamir und Matthews sich über zwei tote Assassinen beugten. Der Herzog war beinahe bewusstlos; er starrte seinen Sohn und seinen Neffen verwundert an, und es hatte den Anschein, als würde er sie kaum erkennen.
    »Sergeant, kommt mit mir nach unten«, sagte William, da hier oben keine unmittelbare Gefahr zu drohen schien.
    Sie eilten die Treppe hinunter und fanden drei Wachen tot auf dem Boden, neben ihnen fünf schwarz gekleidete Krieger. Aus der Küche klangen Kampfgeräusche. »Sergeant, achtet auf die Treppe«, sagte William und eilte in die Küche.
    Leichen lagen auf dem Boden verstreut, darunter auch der Schenkenbesitzer, seine Frau und die Kellnerin. Zwei Soldaten, offensichtlich verwundet, hatten den letzten Eindringling in die Enge getrieben. Er stand mit dem Rücken zur Wand da, ein gebogenes Schwert in der einen Hand, einen Dolch in der anderen. »Lasst ihn am Leben!«, rief William.
    Der Mann, der keine Hoffnung mehr sah, zu entkommen, schlitzte sich in einer geschmeidigen Bewegung mit dem Dolch den Hals auf.
    Die beiden Soldaten und William traten überrascht zurück. William zögerte, dann kniete er neben dem Mann nieder. Dessen Blick war starr nach oben gerichtet, und auch der letzte Lebensfunke verströmte jetzt mit dem Blut, das ihm aus der Kehle floss.
    »Fanatiker!«, rief einer der Soldaten, das Schwert noch in der linken Hand.
    William hockte sich auf die Fersen. »Ja, Fanatiker.«
    Der andere Soldat hielt sich die blutende Seite mit einer ebenfalls blutenden Hand. »Leutnant, was waren das für Leute? Nachtgreifer?«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete William.
    Er hatte eine ungefähre Vorstellung, um was für Männer es sich handelte, aber er hielt es für besser, darüber nicht vor seinen Männern zu sprechen. Er erhob sich. »Wir müssen die Schenke so gut sichern, wie es geht.«
    Die beiden nickten, und einer versuchte zu salutieren, doch William winkte ab. »Seht zu, dass eure Wunden verbunden werden.«
    William schaute sich in der Küche um. Neben den Leichen des Schenkenbesitzers, seiner Frau und der Bedienung lagen noch drei Assassinen, wie auch die beiden Wachen, die er dort

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