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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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wenn sie nicht gerade Kräuter sammelt.« Er stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Nein, die wahre Quelle von all diesem Übel ist etwas anderes.«
    »Und was?«, fragte James.
    Lyle senkte die Stimme. »Bluttrinker.«
    James kniff die Augen zusammen. Er warf Jazhara einen schnellen Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Lyle richtete und wiederholte: »Bluttrinker?«
    »Kreaturen der Nacht. Tote, die wieder zum Leben erwacht sind.«
    Jazhara keuchte auf. »Vampire!«
    James blickte sie an. »Vampire?«
    »Kreaturen aus alten Legenden. Wesen, die durch übelste Nekromantie geschaffen wurden«, antwortete sie.
    James erinnerte sich an die Leichen, die bei den Goblins aufgereiht worden waren, und an die Kreaturen in den Abwasserkanälen von Krondor. »Von der Sorte sind uns in letzter Zeit eine ganze Menge begegnet«, sagte er.
    »Sie trinken das Blut der Lebenden, um ihren unheiligen Durst zu stillen«, sagte Jazhara. »Und die, deren Blut sie trinken, erheben sich wenig später und gesellen sich zu ihnen.«
    James schloss für einen kurzen Moment die Augen. »Ich gehe davon aus, dass sie schwer zu töten sind, da sie ja eigentlich bereits tot sind«, sagte er.
    Jazhara nickte. »Sie können durch Magie oder durch Feuer vernichtet werden – oder indem man sie in Stücke haut.«
    »Und dagegen haben sie normalerweise eine ganze Menge, da halte ich jede Wette«, sagte James trocken.
    »Sie sind aus der Hütte des Holzfällers gekommen«, meldete Lyle sich plötzlich wieder zu Wort. »Der Holzfäller und seine Frau haben erst ein paar Monate dort gelebt, bevor sie verschwunden sind. Sechs gute Männer sind losgezogen, um nach der armen Familie zu sehen.
    Was auch immer sich dort herumgetrieben hat, hat vier von ihnen getötet und Nathan und den armen Malcolm zu Tode erschreckt.«
    »Was ist mit Malcolm geschehen?«, fragte James.
    »Er ist tot. Diese Monster haben ihn umgebracht.
    Malcolm hat immer gewusst, dass sie kommen würden, um ihn und Nathan zu holen, nachdem sie ihnen entkommen waren. Darum hat er versucht, sie vorher zu erwischen. Er hat gedacht, er könnte sich verstecken und ihnen auflauern, der alte Narr. Er hat gewusst, dass sie von der Hütte des Holzfällers gekommen waren, aber einmal hat er mir erzählt, dass sie auch unseren Friedhof entweiht haben. Immerhin hat er zwei von ihnen zuerst erwischt, der arme alte Idiot.«
    »Und wie hat er sie erwischt?«, fragte James.
    »Er hat einen von denen in einem Grab gefunden; der hat dort während des Tages geschlafen. Er hat das Wesen mit dem Öl überschüttet, das wir benutzen, um unsere Felder zu roden, und es angezündet. Hat wie ‘ne Fackel gebrannt, hat er gesagt. Der andere ist gerade aufgewacht, als Sonnenuntergang war. Er hat ihm den Kopf abgeschlagen – mit seinem alten Schwert, das er noch aus seiner Zeit als Soldat während des Spaltkriegs gehabt hat.
    Er hat den Kopf in den Fluss geworfen und zugesehen, wie er davongeschwemmt wurde. Am nächsten Tag ist er zum Grab zurückgegangen. Er hat gesagt, der Körper des Wesens hätte sich in Staub verwandelt. Aber es waren einfach zu viele. Und letzte Nacht haben sie ihn erwischt, den alten Narr.«
    Solon, der bisher nichts gesagt hatte, konnte sich nun nicht mehr zurückhalten. »Vampire, sagt Ihr? Seid Ihr sicher, Mann? Das sind doch Wesen aus Legenden; Geschichten, mit denen man in dunklen Nächten kleine Kinder erschreckt.«
    Jazhara nickte zustimmend. »Ich habe sie immer für einen Mythos gehalten.«

    »Auch noch nach all dem, was wir bis jetzt schon gesehen haben … ?«, meinte James.
    »Nein, nein, es gibt sie wirklich. Nathan sagt, dass sie jede Nacht kommen und versuchen, ihn zu holen! Darum schließt er sich immer ein. Er hat keine Angst vor dem Sterben, aber er sagt, wenn diese Kreaturen ihn erwischen, dann behalten sie seine Seele, und dann wird er nie wieder auf Lims-Kragmas Rad des Lebens von neuem beginnen!«
    »Wenn das alles wahr ist, ist das tatsächlich übelste Blasphemie«, sagte Solon.
    James stand auf. »Nun gut. Es sieht so aus, als ob dieser Nathan der Einzige hier in Haldenkopf wäre, der diese Kreaturen gesehen hat. Ich denke, am besten wäre es, wenn wir zu ihm gehen und mit ihm sprechen.«
    »Ich wäre an Eurer Stelle vorsichtig«, sagte Lyle. »Es ist schon fast Sonnenuntergang, und wenn die Sonne erst mal untergegangen ist, verriegelt Toddy die Tür, und dann wird er Euch nicht wieder reinlassen, ganz egal, was Ihr auch sagt.«
    »Wie weit ist es bis zu

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