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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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zuschlagen.«
    »Wie gehen wir vor?«, fragte Hartag.
    »Wir reiten mit dreißig Soldaten dorthin« – William deutete auf einen großen Felsblock, der sich am Fuß des Abhangs befand –»und greifen die Bogenschützen an. Wir machen sie so schnell wie möglich nieder und zwingen Bär dadurch, nun seinerseits uns anzugreifen. Entweder sie tun das zu Fuß, oder sie müssen sich erst zurückziehen und die Pferde besteigen. Wenn Jackson, Marie und die anderen ein paar von seinen Reitern ablenken können, ist er gezwungen, sich in dieser Hektik neu zu organisieren.
    Falls er sich zurückzieht, folgen wir ihm weiter, falls er uns aber nacheinander angreift, gibt er uns die Gelegenheit, ihn fertig zu machen.«
    »Und wenn er sich zurückzieht?«
    »Werden wir ihm folgen, ihn aber erst bedrängen, wenn wir uns ganz deutlich im Vorteil befinden. So sehr ich auch diesen mörderischen Hund zur Strecke bringen will, unsere Mission ist schon dann erfolgreich, wenn wir es schaffen, ihn von seinem Ziel fern zu halten.«
    »Und das wäre?«, fragte der Sergeant.

    »Die Witwenspitze, oberhalb von Haldenkopf.«
    Der Sergeant schaute sich noch einmal um. »Soweit ich das erkennen kann, Leutnant, führt er uns aber genau dorthin.«
    »Was?«, fragte William.
    Sergeant Hartag erklärte es ihm. »Auf der anderen Seite dieses Kamms befindet sich rechter Hand ein Pfad, der zunächst über die Gipfel und dann hinunter in ein Waldgebiet etwas östlich von Haldenkopf führt. Wenn man schnell reitet, sind es keine zwei Tagesritte von hier.
    Wenn wir jetzt aufbrechen würden, wären wir morgen bei Sonnenuntergang da.«
    »Verdammt«, sagte William. »Dieser Pfad ist auf keiner der Karten eingezeichnet, die ich gesehen habe.«
    Der Sergeant lächelte. »Nun, eine Menge Dinge werden nicht auf den königlichen Karten eingezeichnet, Will. Am besten erkundigt man sich so oft wie möglich bei Reisenden oder den Leuten, die in dem betreffenden Gebiet aufgewachsen sind.«
    »Danke vielmals. Ich werde es mir merken.«
    »So, und was jetzt?«
    »Nun, unter diesen Voraussetzungen lassen wir ihn natürlich nicht von hier weg.« William warf einen Blick in die Runde. »Unser einziger Vorteil ist das Überraschungs-moment. Sie sind uns überlegen; wenn der Kampf also einen ungünstigen Verlauf nehmen sollte, zieht euch zum Fluss zurück.«

    »Zum Fluss?«, fragte Hartag. »Seid Ihr wahnsinnig, Will? Selbst wenn wir bei dem Sturz von der Klippe nicht getötet werden, ersaufen wir in den Stromschnellen dort unten, noch bevor …«
    »Nein. Wenn es so aussieht, als ob wir verlieren würden, sammle die Männer und fliehe mit ihnen nach Süden.
    Wenn er es auf Haldenkopf abgesehen hat, wird er uns nicht verfolgen. Wir ziehen uns bis zu der Landbrücke zurück, an der wir gestern vorbeigekommen sind, und bauen dort Flöße. Wenn wir den Fluss benutzen, können wir noch vor Bär in Haldenkopf ankommen, da er gezwungen sein wird, seinen Pferden ein bisschen Ruhe zu gönnen.«
    »Ah«, sagte der Sergeant. »Dann habt Ihr also nicht gemeint, dass wir von der Klippe da drüben springen sollen?«
    »Nun, wenn die Alternative ist, getötet zu werden …«
    »Also als letzter Ausweg, wenn alle Stricke reißen«, sagte Hartag.
    William beschattete seine Augen mit der Hand, als er noch einmal die Umgebung musterte. »Wann wird es so weit sein?«
    »Marie und die anderen müssten inzwischen eigentlich an Ort und Stelle sein.«
    »Dann gib die Befehle weiter. Wir formieren uns und reiten im Trab, bis ich das entsprechende Zeichen gebe.
    Dann greifen wir links an.«

    »Verstanden.«
    William wartete, während die Männer sich formierten.
    Als alle in Position waren, nahm er seinen Platz an der Spitze der Marschkolonne ein. Er warf Sergeant Hartag einen Blick zu und flüsterte: »Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir wünschte, Hauptmann Treggar wäre hier.«
    Hartag lachte. Obwohl Treggar als überdurchschnittlich guter Offizier galt, war er den anderen Nachwuchs-Offizieren der Garnison schon vor Williams Ankunft ein Dorn im Auge gewesen. Er und William hatten auf einer Basis gegenseitigen Respekts zwar eine gewisse Übereinkunft getroffen, aber im täglichen, direkten Umgang war er immer noch anstrengend. »Ja, er hat zwar eine harte Schale, aber er ist auch ein Mann, auf den man sich verlassen kann, wenn’s mulmig wird«, sagte der Sergeant.
    »Nun, da er nicht hier ist, hegt jetzt mein Hals auf dem Hackblock. Reiten wir los!«
    Die Kolonne bewegte sich

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