Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh

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mangeln.

    Alles Liebe
    Deine Alice

    PS : Beachte Seite 120 Deines Buchs.
    »Immer zwei Zeichen vorwärts zählen und Anleitung folgen«, las Martha vor. »Mit ›Anleitung‹ ist natürlich die
Strickanleitung
gemeint, auf der die codierte Nachricht steht. Und auf Seite 120 deines roten Buchs findet man den Text, den man verwenden muss, um das Ganze in Klartext zu übersetzen. Das Verfahren ist seit Langem bekannt und eigentlich gar nicht besonders kompliziert. Man fängt mit dem ersten Buchstaben der Reihe an, die man entschlüsseln will. Das ist in unserem Fall ein
g
. Man geht in dem Text auf Seite 120 zur ersten Stelle, an der ein g vorkommt, zählt zwei Buchstaben vorwärts und schon hat man den ersten Buchstaben des Klartexts. Und so macht man mit den folgenden Buchstaben weiter. Manchmal muss man ein bisschen knobeln, aber das ist jedenfalls das Prinzip.« Sie schrieb den Anfang des Texts von Seite 120 auf einen Schmierzettel, unterstrich mehrere Buchstaben und machte um andere einen Kreis. »Seht ihr, so sieht das dann aus.«
    Die Erdhexe verliebte sich in einen Sterblichen. Er g e w ann ih r H e r z , u n d sie lieb t e n ein an der s o inni g , d a ss sie beschlossen zu heira t e n .
    »Und was ist am Ende dabei rausgekommen?«, fragte Jeb.
    Martha hob ein Blatt hoch, auf dem stand:
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    brauchtdenblutstein

    Wenn der Sand stillsteht, ist Terre fast am Ziel.
    Aber sie braucht den Blutstein.
    Felicity tastete blind nach einem Stuhl und setzte sich. »›Meine Herrin Terre‹, so hat Povl Usage die Erdhexe genannt.« Sie atmete schwer. »Wir sind also nicht in Sicherheit. Nicht im Mindesten.«
    Der Raum kam ihr plötzlich düster vor und bedrohlich eng. Sie hatte Angst. Es war nicht vorbei, es fing jetzt erst richtig an.
    »Der Blutstein ist seit Jahren verschollen«, sagte Jeb.
    Martha rückte ihre Brille zurecht. »Jasper sucht schon lange nach ihm. Glücklicherweise hat er das ganze Material, das er gesammelt hat, mit nach Wellow gebracht.« Sie deutete auf den Stapel Papiere und Bücher auf dem Tisch.
    Felicitys Herz setzte einen Moment lang aus. »Heißt das, Sie wissen bereits, wo er sein könnte?«, fragte sie Jasper aufgeregt.
    Der Zollbeamte schüttelte bedrückt den Kopf. »Die Spur, die wir verfolgt haben, hat leider in eine Sackgasse geführt.«
    Felicity kämpfte ihre Enttäuschung nieder. »Und bei Ihren Nachforschungen heute haben Sie auch nichts herausgefunden?«, fragte sie. »Vielleicht in alten Dokumenten so wie damals, als Sie entdeckt haben, wo die Sturmmaschine im Meer versenkt worden war?«
    Jasper setzte zu einer Antwort an, aber Henry ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Wie denn?«, sagte er bissig. »Wir waren schließlich die meiste Zeit damit beschäftigt, nach dir zu suchen.«
    »Ich war doch bloß spazieren.« Felicity zupfte verlegen und frustriert an ihren Haaren.
    »Du wärst gestern beinahe ertrunken – schon vergessen?«, sagte Henry. »Wir haben uns Sorgen gemacht.«
    Martha unterdrückte einen Anflug von Ärger. Henry hatte in seiner Angst um Felicity einen solchen Wirbel gemacht, dass sie und Jasper gar nicht dazu gekommen waren, sich mit dem Blutstein zu beschäftigen. »Wasser, das mit dem Stein in Berührung kam, verwandelte sich in Gift«, sagte sie. »Vielleicht braucht die Erdhexe den Stein, um Menschen zu vergiften.«
    »Das wäre einfacher, als alle Geschichten mit glücklichem Ausgang zu zerstören«, bemerkte Jeb.
    Felicity nahm eines der Bücher, das aufgeschlagen dalag, vom Tisch. Auf einer Seite war eine farbige Abbildung des Blutsteins.
    »Es sieht aus wie ein Herz«, sagte Henry.
    Martha schüttelte den Kopf. »Finde ich überhaupt nicht.«
    »Ich meine nicht die Art Herz, die man ins Holz von Parkbänken schnitzt, sondern ein
wirkliches
Herz aus Fleisch und Blut.«
    Felicity starrte auf das Bild. Irgendwie hatte sie so ein scheußliches Gefühl, als zöge es sie unaufhaltsam in die Tiefe.
    Unter den Büchern auf dem Tisch war auch die Märchensammlung, die sie schon einmal durchgeblättert hatte. Felicity nahm sie und suchte nach dem Bild der Erdhexe.
    »Nur ihr Herz blieb blutrot, weil es immer noch voller Liebe war«, stand darunter.
    Leuchtend rot hob sich das grausig realistisch gezeichnete Herz von dem schwarz-weißen Hintergrund ab.
    »Er
ist
ihr Herz«, sagte Felicity.
    Die anderen sahen sie verständnislos an.
    »Die