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Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh
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später einmal zusammen durch die Welt reisen, in fremde Länder …
«
    Felicity war wie vor den Kopf geschlagen. »Das hab ich ganz bestimmt nie gesagt!«, rief sie. Allerdings erinnerte sie sich, dass sie etwas in der Art
gedacht
hatte. Konnte es sein, dass sie es vielleicht doch ausgesprochen hatte, ohne es zu merken? Wie peinlich!
    Sie brauchte eine Weile, um sich etwas zu erholen, doch dann schlug sie zurück: »Gibt es vielleicht noch einen anderen Grund, warum du ihn nicht magst?«, fragte sie. »Es klingt fast so, als wärst du eifersüchtig.«
    Henry lief puterrot an. »Jetzt reicht es mir«, sagte er, nahm seinen Mantel und ging, nicht ohne die Tür hinter sich zuzuknallen.
    Felicity ließ sich auf den Stuhl sinken. Dumpf starrte sie auf all die Bücher und Papiere, die vor ihr auf der Tischplatte ausgebreitet lagen. Eine Stelle aus dem roten Lederband stach ihr ins Auge:
    Dafür war ihre Schwester gekommen und sie hielt triumphierend das Halskettchen aus dem Haar der Erdhexe hoch. »Er liebt dich nicht«, rief sie.
    Das gab ihr den Rest. Sie ließ den Kopf auf ihre aufgestützten Arme sinken und fing haltlos zu weinen an.
    Jasper trat ein, sah sie und blieb erschrocken stehen.
    Felicity wischte sich fahrig über die Augen. »Es ist nichts«, stotterte sie.
    »Ich hole Martha«, sagte Jasper und verschwand.
    Es dauerte nicht lang, bis Martha angelaufen kam. Sie beugte sich mit besorgter Miene über ihre Freundin, die bei ihrem Anblick nur noch heftiger schluchzte.
    »Was ist denn los?«, fragte Martha sanft und nahm ihre Hand. »Komm, erzähl es mir.«
    Felicity hob den Kopf und sah ihre Freundin an. Sie wirkte so gefasst, als ob kein Liebeskummer der Welt sie je aus dem Gleichgewicht bringen könnte. »Ich war mit Jeb spazieren«, sagte sie hilflos.
    »Ja, das hast du erzählt.«
    Felicity schluckte. »Na ja, nicht einfach
so
, sondern Hand in Hand.«
    »Schön!« Martha lächelte. »Aber ehrlich gesagt finde ich das nicht so besonders überraschend. Dass Jeb dich gernhat, sieht doch ein Blinder.«
    Felicity blickte verblüfft auf. Wie konnte Martha so etwas wissen? »Ich glaube, das ist jetzt vorbei«, sagte sie leise.
    »Ach so.« Martha nahm sie in die Arme. Ihre Haare rochen tröstlich frisch und sauber.
    Felicity schloss die Augen. »Dabei weiß ich natürlich, dass das eigentlich noch meine geringste Sorge sein müsste.« Sie schniefte. »Und jetzt ist auch noch Henry sauer auf mich.«
    Die beiden Mädchen hielten einander umschlungen und schließlich hörte Felicity auf zu weinen.
    Martha gab ihr ein ordentlich gebügeltes Taschentuch. »Henry wird sich wieder einkriegen«, sagte sie bestimmt und steckte Felicitys widerspenstige braune Haare mit der Spange fest. »Er ist einfach erschöpft. Und Jeb Tempest ist ein Idiot, wenn er nicht kapiert, was er an dir hat.«
    Felicity musste grinsen. »Wollen wir ein bisschen an die frische Luft?«, fragte sie.



Sechzehntes Kapitel
    A m nächsten Morgen wachte Felicity früh auf. Sie lag in ihrem Bett, starrte an die Decke und lauschte den Geräuschen des noch jungen Tages, die von draußen hereindrangen. An den Seiten der Vorhänge blitzte Licht ins Zimmer, aber es hatte nichts Verheißungsvolles für Felicity: Sie war in Gedanken immer noch zu sehr mit den Ereignissen von gestern beschäftigt. Schließlich raffte sie sich doch auf, stieg aus dem Bett und zog sich an. In der Bibliothek wartete viel Arbeit auf sie. Zuerst musste sie jedoch etwas anderes erledigen.
     
    Als sie eine Stunde später in die Bibliothek kam, traf sie dort Jasper an, der allein im Lesesaal saß, vor ihm auf einem großen Tisch eine Menge Bücher, Papiere und Karteikarten.
    Er blickte von seiner Arbeit auf. »Ich dachte, ich sollte das Material zum Blutstein noch einmal durchgehen. Vielleicht findet sich ja doch irgendein Hinweis, den ich übersehen habe.«
    »Es tut mir leid, dass ich mich gestern so unmöglich benommen habe«, sagte Felicity. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie so ganz mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen war, als ob es auf der Welt nichts Wichtigeres gäbe.
    Sie stellte ihre Tasche auf den Tisch. »Ich habe vorher noch bei meinem Großvater vorbeigeschaut, um was zu holen.« Sie zog den Heartsease Cup heraus, der in eine Decke eingewickelt war. »Es ist zwar schon eine gute Weile her, dass Sie gesagt haben, Sie würden ihn gern mal sehen, aber ich dachte, vielleicht freut es Sie jetzt immer noch.«
    »Na ja, wir hatten in all der Zeit seitdem ja

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