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Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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Wandhaken angegurtet hatte, begannen einen regelrechten Tanz aufzuführen. Erst pendelten sie bedrohlich hin und her und kreiselten dann um ihr eigene Achse, bis sie schließlich in gefährliche Schieflagen gerieten. Mein Freund, der Killer, hielt sich selbst in dieser wackeligen Situation erstaunlich gut auf den Beinen. Kein Wunder, er wirkte durchtrainiert, und er hätte diesen schönen Beruf wohl kaum ergriffen, wenn er in solch stressigen Situationen leicht in Panik geraten würde. Wie ein erfahrener Surfer auf einer mächtigen Welle verlagerte er sein Körpergewicht stets so geschickt, dass er trotz der an ihm zerrenden Kräfte nicht das Gleichgewicht verlor, wogegen ich in seiner Faust wie von einem überdimensionalen Staubsauger in die Diagonale gesogen wurde. Für meinen Killer in spe war also trotz des ärgerlichen Zwischenspiels alles in bester Ordnung – wäre da nicht diese eine blöde Statue gewesen.
    Sie kippte mit einem grauenvollen Ächzen um, wobei sie sich noch ein letztes Mal gemächlich um ihre eigene Achse drehte. Die von Blattgold überzogene Nase und die Ohren, die scharfkantig abstanden, blitzten in der Dunkelheit wie ein Feuerschweif auf, ihr Gesichtsausdruck glich einem einzigen perversen Grinsen. Dann krachte das Miststück auf uns drauf. Eine Millisekunde davor hatte der Killer den Kopf hochgerissen, was sich als ein verhängnisvoller Fehler herausstellte, denn wie es der Zufall so wollte, hatte die letzte Drehung der Statue zur Folge, dass sie ihn mit dem Gesicht zuvorderst beehrte. Die keilartige Nase bohrte sich mit einem hässlichen Knacken genau in die Stirnmitte des Mannes, dem prompt die Waffe aus der Hand flog, und der Rest des mindestens eine Tonne wiegenden Steines streckte ihn schließlich nieder und infolgedessen auch mich. Wir beide wurden zu Boden gerissen, er mit bis zum Anschlag geöffneten, toten Augen, in denen die Überraschung eingebrannt war wie auf einem Schnappschuss, und ich reflexhaft zusammengekrümmt weiterhin an seiner Faust baumelnd.
    Zwar lastete nun auf uns beiden das tödliche Gewicht, doch glücklicherweise war ich während des Sturzes in eine Kuhle geraten, die ich einer konkaven Halswölbung der Statue zu verdanken hatte. Zudem hatte ich mich während des Falls irgendwie um die eigene Achse gedreht und lag jetzt mit dem Rücken auf dem leblosen Killer. Was allerdings nicht bedeutete, dass mir keine Gefahr mehr drohte. Wie es sich anfühlte, war ich zwischen der Leiche und der Statue eingeklemmt, und wenn ich auch keine Schmerzen spürte, so fühlte ich mich außerstande, mich aus eigener Kraft aus dieser Umarmung zu befreien. Sosehr ich auch
strampelte und meinen Körper verbog, es gelang mir nicht, dem Schwitzkasten zu entkommen.
    Wie gut, dass jetzt aus den Eingeweiden des Frachtraums Hilfe in Gestalt Sybillas herbeieilte. An der Statue vorbei, die wie ein verendeter Büffel auf mir lag, starrte ich deckenwärts und atmete schwer. Über mir ragten die restlichen Mammuts auf, die Gott sei Dank endlich ihren Tanz beendet hatten und wieder aufrecht standen, weil der Truck inzwischen auf einer geraden Straße fuhr. Daneben erhoben sich die Regale mit den übereinandergereihten Skulpturen in realistischer Größe. Eine der zuoberst in Sphinx-Pose liegenden gefiel mir besonders. Obwohl ich in der gegenwärtigen Lage kaum für ästhetischen Genuss zu haben war, fand ich diesen steinernen Artgenossen besonders apart. Die schwarze Skulptur besaß einen windschnittigen, schlanken Körper und einen lang gezogenen und sehr spitzen Kopf. Man hatte ihr sogar helle ozeanblaue Augen aufgemalt. In diese deplatzierte Kunstbetrachtung schob sich endlich Sybillas Gesicht hinein.
    »Dich schickt der Himmel, Sybilla!«, sagte ich. »Wusst ich’s doch, dass ich irgendwann deine Hilfe benötigen würde. Ich bin hier ziemlich eingequetscht. Versuch mal, mich entweder mit dem Kopf aus diesem Schraubstock zu drücken, oder beiß mir in den Nacken und zieh mich dann vorsichtig heraus.«
    »Das kann ich leider nicht tun, Francis.« Sie lächelte voll der Güte. Ihr Caffè-Latte-Gesicht hatte nie schöner ausgesehen.
    »Doch, das kannst du. Ich habe keine Schmerzen, ich bin nur in einer unglücklichen Position verfangen.«
    »Warst du das nicht von Anfang an?«
    »Jetzt red nicht so viel und fang an!« Manchmal konnten Frauen einem echt auf den Zeiger gehen!
    »Nein, Francis, nein. Du bist genau dort, wo ich dich von Anfang an haben wollte.«
    »Was soll das denn bedeuten,

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