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Felidae Metamorphosis (German Edition)

Felidae Metamorphosis (German Edition)

Titel: Felidae Metamorphosis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kastenholz
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die Bibliothek.“
    Hinter McArthurs Stirn arbeitete es, seine Zunge wollte eine Bemerkung dazu formulieren. Er schwieg. Es war allein Felicias Sache, was sie mit den Original-Manuskripten tat.
    „Finde ich eine gute Idee“ meinte er nur.
    „Fand ich auch.“
    „Du kennst übrigens seinen Vater: Richard.“
    „Den Sheriff?“
    Zur Bestätigung schloss er die Augen. „Die Tatsache, dass Franks Eltern nicht verheiratet sind, bedeutet nicht, dass Richard nicht sein Vater ist …“ Amüsiert lachte er auf. „Ich sagte doch, er ist ein etwas seltsamer Kauz …“
    Mit Genugtuung stellte sie fest, der Kaffeeautomat hatte sich soweit aufgewärmt, dass er funktionsbereit war; das rote Licht daran sprang auf grün um.
    „Ich hab außerdem noch ein paar Fragen an ihn. Als Dads größter Fan …“ Schwermütig versuchte sie ein Lächeln. „Ich habe Dad ja nie bei der Arbeit erlebt. Er hat ja nicht mehr geschrieben.“
    „Alles in ihm war blockiert.“
    „Ich weiß.“ Dafür gab sie sich insgeheim noch immer einen Teil der Schuld. Auch wenn sie sich weder selbst gezeugt noch ihre Geburt ausgerechnet in eine Vollmondnacht gelegt hatte. Trotzdem – einen quälenden Teil der Schuld daran würde sie sich immer geben. Bis zu ihrem letzten Atemzug.
    „Er konnte damit nicht mal zu einem Psychologen“, konstatierte der Arzt. „Er hätte ihm erzählen müssen, seine Frau wurde bei Vollmond zur Wer-Katze …“
    „Es dreht sich auch eher um Werwölfe.“
    McArthur hielt inne, neugierig geworden.
    „Von allen Seiten höre ich, Dad hat ziemlich genau recherchiert, bevor er sich eines Themas annahm. Soweit das möglich war, natürlich…“
    „Er meinte, es gäbe Werwölfe. Genau wie Wer-Katzen. Zumindest für Letzteres bist du der beste Beweis.“
    „DIE KATZENFRAU war sein letzter Roman. Er fiel in die Zeit, als er und Mom ein Paar waren.“
    „Richtig.“
    „Seine Werwolf-Trilogie hat er geschrieben, da war er …?“
    Ratlos ließ der Arzt die Luft aus seinen Lungen entweichen.
    „Mitte, Ende zwanzig“, beantwortete sie ihre eigene Frage. „Ich habe das im Internet nachgeprüft.“
    Ihm war nicht klar, worauf sie hinauswollte. Seine Augen waren offen, sein Verstand brauchte jedoch noch ein wenig, um aufzuwachen.
    „Ich bin mir sicher, er kannte damals mindestens einen Werwolf. Oder Lykanthropen, wie er sie nennt. In diesen Jahren hat er kaum einen Fuß aus Blackwood gesetzt, er hat hier an der Schule unterrichtet. Du weißt selbst, wie sehr er es später hasste, herumzureisen für Pressetermine und Lesungen.“
    „Er war der schlimmste Urlaubsmuffel, den ich kannte“, stellte der Arzt fest.
    „Genau das meine ich.“ Der Kaffee wurde aufgebrüht; betörendes Aroma breitete sich in der Küche aus.
    „Moment“, gebot er. „Verstehe ich dich recht? Du willst damit sagen, er hat den Werwolf hier getroffen?“
    „Genau das“, bestätigte sie. „Ich gehe sogar noch ein Stückchen weiter: Er und der Lykanthrop müssen wohl Freunde gewesen sein. Denk‘ dran, Onkel Jim: So ein Geheimnis verrät man niemandem, dem man zufällig in der Bar begegnet.“
    „Das ist eine Vertrauenssache.“
    „Genau das meine ich!“ Ihr Gesicht hellte sich auf. „Nur seinem besten Freund oder – wie bei Mom – ihrem Geliebten würde man davon erzählen. Man weiß, er würde darüber schreiben, doch man vertraut ihm. Er wird so viel Phantasie herum stricken, dass nichts auf die reale Person hinweist.“
    „Oder er hat jemanden als Werwolf enttarnt und damit erpresst.“
    „Das war nicht Dads Stil“, widersprach sie.
    „Stimmt, das war es nicht.“
    „Außerdem, es war ein Werwolf! Ich glaube kaum, ein Werwolf würde sich erpressen lassen. Ich fürchte, niemand würde das überleben.“
    „Keine Ahnung.“ McArthur zuckte mit den Schultern. Woher sollte er wissen, wie gefährlich ein Werwolf war?
    Dennoch widersprach er ihr nicht.
    „Was verlangst du?“, wollte er wissen. „Dass ich jetzt sage, dieser oder jener Einwohner war Rogers bester Freund, und dessen Nachkomme muss der Werwolf sein?“
    Felicia wirkte plötzlich kleinlaut. Genau so oder so ähnlich schien sie es sich vorgestellt zu haben.
    „Rogers bester Freund war ich“, murmelte er. „Schon immer. Seit der Grundschule. Und bevor du gnadenlos fragst: Nein, ich habe keine Kinder. Jedenfalls keine, von denen ich wüsste. Und ich hatte auch nie das Bedürfnis, den Mond anzuheulen oder an einem Baum das Bein zu heben.“
    „Und deine Haare?“ Scharf

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