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Felidae Metamorphosis (German Edition)

Felidae Metamorphosis (German Edition)

Titel: Felidae Metamorphosis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kastenholz
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noch um einige Schläge zuzunehmen. Rasend vor Erleichterung. Allerdings nur für einen Moment. Dann folgte die Ernüchterung:
    Er roch nach Werwolf!
    Ein Geruch, halb Mensch, halb Wolf. Mehr noch: derselbe Geruch wie von dem Fellstück, das sie im Wald gefunden hatte. Sie wusste aber auch, dieser Geruch hatte nichts mit seinem gemein. Den kannte sie fast in- und auswendig, selbst mit verbundenen Augen. Das war ein völlig anderer.
    Erst auf dem zweiten Blick bemerkte sie, in welch miserabler Verfassung er sich befand: An der linken Schulter war sein Hemd durchgeblutet, darunter trug er einen Verband. McArthur war kreidebleich: der Blutverlust. Er musste sich am Türrahmen festhalten.
    Es kostete ihn sichtlich Mühe, sich ein Lächeln abzuringen in Anbetracht der fragenden Blicke, die ihn trafen.
    Anstatt einer verbalen Antwort fasste er in seine Hosentasche und holte daraus ein zerknülltes Papiertaschentuch hervor. Er warf es direkt von Anderson auf den Boden.
    Der Gestank, der davon ausging, war ekelerregend!
    Ein Geruch von Moder, erdig, mit einer Note von verfaulten Pflanzen und gammligem Fleisch.
    Anderson musste würgen, als der Gestank in ihre Nase kroch. Sie hielt sich die Kehle, hustete heiser, versuchte den pestilenzialischen Geruch zu vertreiben. Als fürchte sie andernfalls daran zu ersticken.
    Seltsamerweise hielt sich die Wirkung bei Felicia in Grenzen. Freilich, es gab angenehmere Gerüche für sie, doch sie hatte während ihres Studiums schon Schlimmeres erlebt.
    „Werwolf-Konzentrat“, erklärte ihr der Arzt lapidar. „Die geballte Ladung nasser Hund.“
    Besser, Felicia fragte sich nicht, woraus es gewonnen wurde. Ihr war klar, Werwölfe neigten ebenso wie Wölfe oder Hunde dazu, ihr Revier zu markieren, indem sie ihr Bein hoben.
    Abrupt schnellte ihr Kopf hoch, in Richtung erster Stock.
    Von dort kam derselbe Geruch. Nicht ganz so intensiv und aufdringlich wie von dem Tuch, nur deshalb hatte sie ihn bislang nicht bemerkt. Dafür mischte sich der Geruch von dort mit Atemgeräuschen.
    Noch vor wenigen Tagen wäre sie vor diesem Anblick vor Schreck erstarrt. Oder sie hätte angefangen, hysterisch zu schreien. Mittlerweile hatte sich einiges verändert. Irgendwie hatte sie damit sogar gerechnet.
    Oben, am Geländer, stand ein Werwolf.
    Sie hatte sich nie ernsthaft gefragt, wie ein Werwolf aussah, doch ihre Phantasie hätte ein ähnliches Bild wie dieses erschaffen: Ihrer eigenen Erscheinung nicht ganz unähnlich, allerdings mit Wolfs- und nicht mit Katzenanteil.
    Fast zwei Meter groß war er. Mit dunklem Fell, in das sich eine tizianrote Nuance schlich.
    Die Kreatur erschien ihr fremdartig. Allerdings keineswegs bedrohlich. Nicht wie die Bestie, wie man es den Werwölfen unterstellte. Lykanthropen eben …
    Die Gestalt wechselte einen langen, vielsagenden Blick mit Felicia. Ein Blick, der weitaus mehr sagte, als eine eloquente Erklärung imstande gewesen wäre.
    Aufmunternd zwinkerte der Werwolf ihr zu, während er über die Brüstung sprang, direkt auf Anderson, die weiterhin damit beschäftigt war, nach Atem zu ringen.
    Während Felicia nicht nur ihre eigene Verwandlung zuließ, sondern auch ihre unbändige Wut nicht länger unterdrückte, sagte sie nur ein einziges Wort:
    „Frank …“
     
    ***
     
    Der Kampf war nicht nur mörderisch, er ging tatsächlich auf Leben und Tod.
    Ohne das Konzentrat hätten Felicia und Frank keine Chance gehabt. Es hatte Anderson krank gemacht und betäubt.
    Als es schließlich vorüber war, drehte sich Felicias Magen um. Sie fühlte sich erschöpft, und am liebsten wäre sie an Ort und Stelle gestorben. Natürlich, sie hatte sich bei dem Kampf zurückgehalten, nicht sie hatte den tödlichen Hieb ausgeführt, der der rotbehaarten Raubkatze das Genick gebrochen hatte.
    Dieses knackende Geräusch würde sie allerdings nicht vergessen. Es war unspektakulär, wenn man nicht wusste, worum es sich handelte. Doch sie wusste es. Sie würde sich noch daran erinnern, wenn sie irgendwann ihren letzten Atemzug tat.
    Müde sah sie zu Frank hinüber. Er blutete aus einigen Wunden, die er bei dem Kampf davongetragen hatte. Nur Schrammen, nichts Schlimmes. Gewandt war er Andersons Krallen ausgewichen.
    Im Gegensatz zu ihr, die sofort wieder zur Frau geworden war, hatte er seine Wolfsgestalt vorerst beibehalten.
    Inzwischen sah sie ihn mit anderen Augen. Inzwischen wusste sie nicht nur, was er war – sie hatte ihn auch in Aktion erlebt. Das bereitete ihr Angst. Auch wenn ihr klar

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