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Felipolis - Ein Felidae-Roman

Felipolis - Ein Felidae-Roman

Titel: Felipolis - Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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noch verfilzter als sonst. »War nur zufällig in
der Gegend, um was Fressbares abzustauben. Deine Krankenschwester werde ich bestimmt nicht spielen. Scheiße nein!«
    Guter alter Blaubart, warum kannst du nicht einfach zugeben, dass du mich liebst und dass du ohne mich das einsamste und traurigste Schwein auf diesem Planeten wärest? Ich an deiner Stelle würde es tun. Weißt du auch warum? Weil ich all das zu dir sagen würde, wenn du statt meiner hier lägest. Und es wäre die volle Wahrheit!
    »Gott sei Dank hast du wieder das Bewusstsein erlangt, Liebster.« Sancta machte Anstalten, mir einen zärtlichen Nasenstupser zu geben, hielt jedoch im letzten Moment inne, weil sie offenkundig befürchtete, mir in meinem fragilen Zustand damit endgültig den Todesstoß zu versetzen. Womit sie vielleicht gar nicht so unrecht hatte. Wie wunderwunderschön mein Korat-Weib selbst in diesem übernächtigten und total aufgelösten Zustand aussah! Die Haarspitzen ihres Silberfells schienen im Mondlicht geradezu zu brennen, sodass sie von einer grellen Aura umrahmt wurde. Und ihr herzförmiges Gesicht war eine solche Augenweide, wie es selbst das Antlitz eines Engels nicht hätte sein können. Daran änderten auch die durch das anhaltende Weinen beinahe entzündet wirkenden Augen nichts. Doch Moment mal. Wirkte hier vielleicht die Erinnerung an die ebenso engelhafte Domino nach, weil die beiden Damen einander ein wenig ähnelten? War hier sozusagen ein Doppelbelichtungseffekt am Werk? Halt bei diesem heiklen Thema besser die Klappe, Francis, verwarnte ich mich, bevor es zu einer Eifersuchtsexplosion apokalyptischer Dimension kommt, die dich endgültig in die Hölle befördert .
    »Aber es soll dir eine Lehre sein, dich wider besseres Wissen
dauernd in fremde Angelegenheiten einzumischen«, fuhr Sancta fort. Sie spielte mehr schlecht als recht die Strenge, obwohl selbst ein Blinder sehen konnte, dass sie vor Mitgefühl und Sorge einem Zusammenbruch nahe war. »Wenn du das hier überlebst, bist du hoffentlich für immer kuriert von diesen gefährlichen Detektivspielchen.«
    »Jetzt gebt doch Paps zumindest die Zeit, die Augenlider ganz aufzuklappen.« Junior, mein fürsorglicher Sohn, beugte sich zu mir. Auch er war ein Augenschmaus. Ein Fell, als hätten nervöse Finger stundenlang an einem schwarzweißen Knäuel aus Samt- und Seidenfäden gerupft und es so auf das Dreifache seines Volumens aufgeplustert. Schräg stehende Augen wie zwei grüne Smaragde, aus denen einem der stets wache Blick eines Leoparden entgegenzustarren schien. Hellrosa Haut an der Nase, den Ohrenspitzen und an den Fußballen. Kurz stellte ich mir die fleischgewordene Frage, wie etwas so Prächtiges ausgerechnet meinen Lenden entsprungen sein konnte. »Wie fühlst du dich, Paps?«
    »Wie ein Apfel, der zu Mus verarbeitet wurde. Nur nicht so süß«, wimmerte ich.
    »Verstehe. An was kannst du dich erinnern?«
    »Wurde gestern nicht ein Attentat auf Kennedy verübt?«
    »Lass die Witze und schone lieber deine Kräfte. Weißt du, dass du eine ziemliche Weile lang an der Grenze zu dem Land, wo man nicht mehr zu atmen braucht, geschwebt bist? Einige deiner inneren Organe sind verletzt und ein paar Rippen gequetscht. Außerdem hast du eine mordsmäßige Gehirnerschütterung. Seit letzter Nacht warst du bewusstlos. Oder besser gesagt, mehr tot als lebendig. Der Arzt war schon zweimal da.«

    »Wie bin ich hierhergekommen?«
    »Sancta hat sich Sorgen gemacht, als du weit nach Mitternacht immer noch nicht zu Hause warst. Zunächst hat sie sich damit beruhigt, dass es an dem Streit zwischen euch liegen würde. Aber dann wurde sie doch von nackter Panik gepackt. Ich war zufällig in der Nähe, und zusammen haben wir die ganze Umgebung nach dir durchkämmt. Aber wir konnten dich nirgends finden. Unterwegs ist irgendwann Blaubart zu uns gestoßen und hat uns von eurer Unterhaltung über diese Milliardenerbin erzählt. Da hatten wir wenigstens einen Anhaltspunkt, wo du abgeblieben sein könntest. Also haben wir uns zu dem alten Gebäude von Kantsky aufgemacht. Doch bevor wir bei dem waldähnlichen Streifen angelangt waren, da ist aus dem Unterholz plötzlich eine Gruppe heruntergekommener Streuner hervorgekrochen. Mann, die sahen echt übel aus.«
    »Josef und die Proletarische Union!«, sagte ich für meinen bankrotten Zustand ein bisschen zu laut. Die Strafe folgte auf der Pfote und bescherte mir eine nicht enden wollende Kopfschmerzkaskade. Dennoch schien langsam mein

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