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Felipolis - Ein Felidae-Roman

Felipolis - Ein Felidae-Roman

Titel: Felipolis - Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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auf mich zu. Seine zwei nicht minder formvollendeten Schatten folgten ihm. »Du hältst dich wohl immer noch für eine Kreuzung zwischen James Bond und Sherlock Holmes, was? Lachhaft! Momentan wärst du eher die Idealbesetzung für einen Zombiefilm!«

    »Was wollt ihr von mir?« Ich presste mich vor Schmerzen noch enger gegen die Wand. Die drei pechschwarzen Orientalen mit den keilförmigen Köpfen machten vor mir halt und ließen sich dann sanft auf die Hinterbeine nieder. Ihre dünnen Schwänze malten unsichtbare Linien und Kreise in die Luft. »Reicht es euch nicht, mich so zu sehen? Oder befürchtet ihr etwa, dass ich von eurem milliardenschweren Käse auch ein Stückchen abbeißen könnte? Verwendet euer bisschen Mut lieber, um Domino zu beschützen, die jetzt Gott weiß in welchen Schwierigkeiten steckt. Verschwindet und lasst mich zufrieden!«
    Clint setzte ein Grinsen auf, das sich rasch zu einem schallenden Gelächter steigerte. Dabei entblößte er ein Gebiss, welches durchaus in der modernen Waffentechnologie hätte zur Anwendung kommen können. Zahnpastaweiß waren diese dentalen Stich- und Schneidewerkzeuge von Solinger Qualität und so scharf, dass ein asiatisches Messerset vergeblich gegen sie angestunken hätte. Clints beide Mörderfreunde stimmten in das Lachen ein, wobei sie ebenfalls furchteinflößende Hauer zur Schau stellten. Endlich hatten sie mich dort, wo sie mich von Anfang an hatten haben wollen. »Bettelst du etwa gerade, Francis?«, sagte Clint, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte. »Oder täusche ich mich?« Smith & Wesson hielten das für einen noch besseren Witz als die Franciiis!-Leier und gackerten wieder los.
    Mit einem Mal - ich weiß nicht, was in mich fuhr - wurde ich ganz ruhig. Alle Bedrängnis fiel von mir ab, und die Todesangst löste sich in nichts auf. Obwohl mich weiterhin schlimme Schmerzen plagten, spürte ich, wie allmählich der alte, um nicht zu sagen der selbstmörderische Francis die
Oberhand gewann. Der unverwüstliche Neugieriker kam wieder zum Vorschein. »Jemand hat euch geschickt«, sagte ich kühl. »Euch fehlen ein paar Millionen Hirnzellen. Alleine kommt ihr nicht auf die Idee, einen abgewirtschafteten Quertreiber ins Jenseits zu befördern. Wer hat euch beauftragt?«
    »Für jemanden, der in zwei Minuten die Radieschen von unten angucken wird, reißt du das Maul ganz schön weit auf. Aber immerhin: Du hast zwar inzwischen eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem kaputten Staubsauger, aber zumindest eine Platine in deinem Schädel scheint immer noch intakt zu sein.«
    »Clint, irre ich mich, oder hast du mir vor nicht allzu langer Zeit vorgeworfen, dass ich mich in dieser Angelegenheit auf die Seite der Menschen stellen würde? Offenkundig scheinst du es dir inzwischen anders überlegt zu haben. Forster hat mich nicht umbringen können, aber jetzt willst du seine Tat zu Ende bringen. So sehr ich darüber auch grübele, ich kann mir keinen Reim darauf machen.«
    »Vielleicht kannst du es doch, du Klugscheißer. Grübele einfach noch ein bisschen weiter.« Er blickte mir schelmisch in die Augen.
    »Verstehe. Nicht allein Marc Forster hat ein Interesse daran, dass ich nicht mehr unter den Lebenden weile, sondern noch jemand anderer? Und so, wie es aussieht, scheint dieser Jemand die gleiche Ohrenform zu besitzen wie wir. Doch wie kann es sein, dass …«
    »Ich glaube, für dein augenblickliches Befinden hast du schon viel zu viel gegrübelt und gefaselt, Freundchen«, sagte Clint und erhob sich. Seine Mitstreiter taten es ihm gleich.
Eine Verwandlung ging nun mit ihnen vor sich. Die Phosphoraugen verfinsterten sich, wechselten ihren Farbton ins Petrolgrün. Und sie gebaren entsetzliche Buckel, auf denen sich die Haare wie Stachel aufrichteten, wobei die Schnurrhaare kampfeslustig nach hinten geklappt wurden. »Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir keinen Spaß macht, dich aufzuschlitzen, Francis. Ich konnte dich von Anfang an nicht ausstehen. Aber wenn du uns die Sache schwer machst, artet das zu einer Riesensauerei aus, weißt du. Wir wollen so wenig Dreck wie möglich produzieren. Deshalb appelliere ich an deine Vernunft und bitte dich um deine … Kooperation. Halt einfach still und lass uns unsere Arbeit tun.«
    Alle drei ließen ihre Monsterkrallen wie Springmesser aus den Vorderpfoten schnellen. Es glich schierer Zauberei, wie man solch mächtige Schlitzer in so kleinen Fellballen verborgen halten konnte. Mit der einlullenden

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