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Felix, der Wirbelwind

Felix, der Wirbelwind

Titel: Felix, der Wirbelwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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zulassen, hört ihr, und aus diesem Grund sind wir jetzt hier."
    Die anderen schauten mich erwartungsvoll an. Aber ich konnte es einfach nicht fassen: Ihre Augen waren immer noch leer.
    Jetzt wurde ich richtig wütend: „Verflixt und zugenäht! Was ist mit euch los? Ihr seid meine Freunde! Und die Wilden Kerle sind die beste Fußballmannschaft der Welt. Ja, ganz genau! Auch wenn uns ein Ribaldo ausgelacht hat. Verflixt! Und das werden wir ihm jetzt beweisen!"
    „Ja! Verflixt! Das werden wir!", riefen Leon und Fabi, und auch die anderen stimmten mir zu.
    Ich atmete auf. Endlich waren sie aufgewacht. Endlich hatten sie es kapiert. Aber ich war noch nicht fertig.
    „Halt! Einen Moment! Da gibt es noch was! Die Sache hat einen Haken!"
    Ich wartete so lange, bis die Begeisterung meiner Freunde wieder verebbte. Erst dann fuhr ich fort: „Also: Die Bayern sind die beste Fußballmannschaft der Welt. Bei ihnen spielen die besten Kinder des Landes und ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst daran, dass sie uns ernst nehmen werden. Ja, Fabi hat recht. Für die Bayern sind wir höchstens ’ne Ameise, wenn nicht ’n Floh. Ja, und deshalb brauchen wir einen Rüssel. Ähem, ich mein’ einen Plan!"
    „Ja, verflixt!", riefen Leon und Fabi. „Da waren wir schon. Schieß endlich los!"
    „Aber der Plan ist von meiner Mutter!", warnte ich sie.
    „Ja, aber die ist ’n Revolverheld!", funkte Joschka dazwischen, und das Leuchten seiner Augen steckte die anderen an.
    Ich lächelte stolz. Dann legte ich los. Ich erzählte ihnen alles, was mir meine Mutter gesagt hatte: Wir müssten so werden wie die Bayern. Ein richtiges Team. Dafür bräuchten wir einen Namen und einen Verein, eine Satzung mit Regeln, jeder Spieler bräuchte einen Vertrag und am Ende bräuchten wir natürlich ein Trikot mit Wappen. Dafür müssten wir jemanden finden, der das bezahlt. Einen,Sponsor’ nannte man das.
    Ja, und dann wären wir nicht mehr der Haufen kleiner, herumkickender Jungen mit zu großen Träumen, die ein Giacomo Ribaldo ausgelacht hat und bei denen ein Rocce nicht mitspielen wollte. Nein, dann wären wir selbst für die Bayern ein wirklich ernst zu nehmendes Team.
    „Was ist?", endete ich. „Meint ihr, wir kriegen das hin?"
    „Und ob wir das hinkriegen!", antwortete Leon.
    „Ja, aber wo trainieren wir dann?", bemerkte Marlon. „Felix hat Willi vergessen."
    „Nein, das habe ich nicht", antwortete ich. „Ich denke, dass Willi genau das von uns wollte. Wir haben das Kriegsbeil ausgegraben und gehen wieder auf Büffeljagd."
    Ein Grinsen entstand auf Marlons Gesicht und Leon pfiff durch die Zähne.
    „Ja, genau das tun wir jetzt!", sagte er und reichte mir seine Hand zum High Five.
    „Alles wird gut!", lächelte er.
    „Nein. Alles ist gut", grinste ich und schlug ein, „solange du wild bist!"
    Die anderen folgten unserem Beispiel und ohne es zu wissen hatten wir von diesem Tag an einen eigenen Gruß, an dem jeder Wilde Kerl den anderen sofort erkannte.

Gib niemals auf!
    In den nächsten Tagen hatten wir eine ganze Menge zu tun. Als Erstes beschlossen wir unseren Namen. Das wäre das Einfachste, dachten wir. ,Die wilden Fußbattkerte’ wollten wir heißen, das war glasklar. Doch so hieß keine Fußballmannschaft der Welt. Die hatten alle eine Abkürzung vor oder hinter dem Namen. Die hießen FC wie Fußballclub, SV wie Sportverein, oder SPVG wie Spielvereinigung. Doch das klang alles ganz schrecklich: Bei,FC, SV oder SPVG Die Wilden Kerte’ stellten sich unsere Ohren quer, und Socke fing an zu heulen. Schließlich kam einer mit diesem „e.V." Eingetragener Verein sollte das heißen. Doch so hieß höchstens ein Minigolf- oder Kegelverein. Verflixt. Was sollten wir tun? Ohne Abkürzung ging es nicht. Da sagte Marlon urplötzlich:
    „e.W."
    „e.W.?", fragte Leon verblüfft.
    „Ja, ,Die Wilden Fußbattkerte e.W.’", grinste Marlon verschmitzt.
    „Ja, das hab ich kapiert, du Klugscheißer!", blaffte Leon. „Aber hat das auch was zu bedeuten?
    „Na, klar!", grinste Marlon. Er liebte es, seinen Bruder zu ärgern, besonders wenn dieser einmal wieder zu dickköpfig war, um irgendwas zu kapieren.
    „Es heißt ganz schlicht und ganz einfach,erobern die Welt’."
    Leon pfiff durch die Zähne und fluchte: „Verflixt. ,Die Wilden Fußballkerle erobern die Welt’! Das hört sich gut an."
    Doch dann runzelte er seine Stirn.
    „Klingt das nicht ein bisschen bombastisch und vielleicht ein bisschen zu arrogant?"
    „Na klar!", nickte Marlon.

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